+3 Magazin Mai 2018 | Page 14
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WAS HÄLT DIE FAMILIE
ZUSAMMEN?
WIR FRAGEN:
... und was ist
Ihre Meinung?
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Im Schnitt sind Deutsche 14,8 Jahre miteinander verheiratet.
Je älter zwei Partner sind, wenn sie zusammenkommen, desto
wahrscheinlicher hält ihre Beziehung.
Quelle: Welt.de
© iStock./pixdeluxe
Patricia Kelly,
Sängerin
und Songwriterin
Starke Gemeinschaft
Man spürt etwas Besonderes bei Fa-
milienmitgliedern. Die gleiche DNS,
das gleiche Blut, Zugehörigkeit – es
ist ein unbewusster Pakt, den man
mit ihnen abschließt: „Wir gemein-
sam gegen die Welt“. Mir ist bei Fa-
milien mit starkem Zusammenhalt
aufgefallen, dass es meist eine Person
gibt, die ein gewisses Charisma, eine
herzliche, bindende Art hat und sich
mehr für die anderen als sich selbst
interessiert. Ihr ist Familie wichtig
und sie setzt sich für sie ein. Oft ist
es die Mutter oder die Oma. Ich habe
beobachtet, dass, wenn diese Person
stirbt, die Familie auseinanderbre-
chen kann. Vor kurzem hat mir ein
Freund meines Sohnes etwas gesagt,
das mir im Kopf geblieben ist. Ich
fragte, was starke Familien ausmacht.
Er antwortete: „Ich glaube, dass jede
Familie die gleichen Probleme hat,
aber in starken Familien wird so lan-
ge gebohrt, bis eine Lösung gefun-
den ist.“ Darin steckt viel Wahrheit.
In unserem Fall, den Kellys, gibt es
außerdem den Aspekt, gemeinsam
etwas zu erschaffen und zu erleben.
Unsere Gemeinsamkeit war die Mu-
sik. Sie wurde mit den Jahren zu ei-
ner Verbindung, die uns immer wie-
der zusammenbrachte. Heute zahlen
Firmen tausende Euro für Teambil-
dungsseminare, um eine „künstliche
Familie“ zu erschaffen, Gemeinschaft
und Teamgeist zu erzeugen. Ich be-
trachte das nicht negativ, aber muss
sagen, dass die Natur es besser macht.
Sie hat es auf den Punkt gebracht und
die Familie erschaffen. Sie ist der
Kern der Gesellschaft.
Daniel Reimann,
Leser
Liebe deine Nächsten
Blut ist dicker als Wasser, so heißt
es. Ich stelle mir zugleich die Frage,
ob ich eine Grenze ziehen soll und,
wenn ja, wo sie gezogen wird? Ich bin
zu dem Entschluss gekommen, jeden
aus meiner Familie wie meinen bes-
ten Freund oder meine beste Freun-
din zu behandeln und meine Freun-
de wie meine eigene Familie. Ich
habe mich auf die Gefühle konzen-
triert, die ich vermitteln wollte. Sa-
genhafte Erfahrungen spielten sich
im Zwischenmenschlichen ab und
vieles wurde auf den Kopf gestellt,
aber die Zukunft sah harmonischer
aus. Meiner Meinung nach setzen
wir von unserer Familie viel zu viel
voraus. Nur weil es die Familie ist,
sind sie nicht durch die gleichen Er-
fahrungen gegangen wie man selbst.
Schwierig ist es, bei sich selbst anzu-
fangen. Wir kennen den Satz mit der
eigenen Nase, an die man sich selbst
fassen soll. Gesagt, getan.
Annalena Thielemann, Leserin
Leben teilen
Ich habe das Gefühl, dass es darum geht,
den Menschen wieder wahrzunehmen.
Wenn wir füreinander sorgen, an guten
und schlechten Tagen, in heiteren und
traurigen Zeiten, haben wir eine funkti-
onierende Familie und den dazugehöri-
gen Zusammenhalt. Gegenseitiges Ver-
ständnis und Fürsorge, Akzeptanz und
Toleranz lassen die Familie weltweit zu
einem positiven Gefüge werden. So stel-
le ich mir das zumindest vor.