+3 Magazin Mai 2015 | Page 17
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Anselm Grün,
Benediktinerpater
und Autor
Emotionaler
Waschsalon
Zur Arbeitsplatzkultur gehört für
mich ein menschliches Klima. Ich
möchte gesehen werden von meinen Vorgesetzten. Ich möchte nicht
nur für meine Leistung, sondern als
Person wertgeschätzt werden. Und
es gehört Vertrauen dazu. Nur wo
Vertrauen herrscht, arbeite ich gerne. Außerdem braucht es eine wohlwollende Atmosphäre. Die entsteht
nicht von alleine. Da sind alle Mitarbeiter gefragt, immer wieder ihre
Emotionen zu reinigen und sich zu
einem grundlegenden Wohlwollen
den Mitarbeitern gegenüber durchzuringen. Es braucht in jedem Betrieb einen emotionalen Umweltschutz. Denn oft wird durch negative
Emotionen, die wir mit uns tragen,
die Umwelt emotional beschmutzt.
Dazu braucht es die Sinnhaftigkeit.
Ich muss wissen, wofür ich arbeite. Und es braucht eine Atmosphäre von Werten. Werte machen eine
Firma wertvoll. Und Werte machen
auch einen Arbeitsplatz wertvoll.
Zur Arbeitsplatzkultur gehören aber
auch äußere Bedingungen. Damit
meine ich nicht nur gesunde Voraussetzungen wie genügend Lüftung,
Licht und ergonomische Arbeitsmittel, sondern auch eine gewisse
Schönheit. Schönheit wirkt heilsam
auf den Menschen. Und die Schönheit bewirkt Freude bei der Arbeit.
Schönheit zeigt, dass es nicht nur auf
die Nützlichkeit ankommt, sondern
dass der Mensch in seiner Würde geschätzt wird.
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Ute Pannen,
Leserin
Arbeit für Urlaub
Gute Arbeitsplatzkultur bedeutet ein
gutes Klima, geprägt von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung. Das
gilt für die Kollegen wie auch für Vorgesetzte. Mittlerweile verschwimmen
in vielen Berufen Arbeit und Freizeit
miteinander, was nicht nur positive
Auswirkungen hat. Der Begriff Arbeitsplatzkultur besagt allerdings, dass
damit die soziale und kulturelle Praxis
an einem Ort gemeint ist. In Zeiten
von Home-Office und ständiger Erreichbarkeit per E-Mail und Smartphone müssen sich Arbeitnehmer und
Arbeitgeber bewusst machen, dass Zeit
und Ort der Arbeit nur positiv gestaltet werden können, wenn die Arbeit
räumlich UND zeitlich begrenzt ist.
Um eine Freundin zu zitieren: „Ohne
Arbeit gibt es keinen Urlaub und umgekehrt.“
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Stefan Franzke,
Geschäftsführer von
Berlin Partner
©
Internationale Arbeitswelt in einer Stadt
Als ich im Sommer 2014 bei der
Wirtschaftsförderung Berlin Partner startete, kannte ich Berlin als
Bundeshauptstadt – Berlin als Stadt
neu zu entdecken, fasziniert mich jeden Tag mehr: Ich erlebe Berlin als
weltoffene Metropole, die jungen Ta-
lenten aus der ganzen Welt Platz bietet, um sich auszuprobieren, Ideen
zu verwirklichen und Menschen zu
begeistern. Berlin hat eine ungebrochene Anziehungskraft auf Gründer.
Vorreiter ist die Digitale Wirtschaft
mit ihrer starken Start-up-Szene. Sie
zieht mehr und mehr internationale
Talente an. Auch die etablierte Wirtschaft arbeitet immer enger mit den
jungen Kreativen zusammen. Dies
schafft nicht nur eine ganz besondere Arbeitsplatzkultur der Offenheit
und Kooperation, sondern auch ein
einmaliges Umfeld für Innovationen.
Rund 190 Nationen sind in Berlin zuhause, vor allem an den Hochschulen
gibt es große Internationalität. Von
den 40.000 Neu-Berlinern pro Jahr
stammen fast 75 Prozent aus dem
Ausland. Das prägt auch die Kultur
der Unternehmen, in denen diese tätig werden. In unserer täglichen Arbeit beraten wir Unternehmen dazu,
wie sie ihre Talente aus dem Ausland
nach Berlin holen können – besonders Berliner Unternehmen der Digitalen Wirtschaft wie Zalando, Wooga
oder Research Gate suchen weltweit
nach den besten Köpfen. Und sie haben mit Berlin ein starkes Argument
mehr: Ob Gründer, Nachwuchsforscher oder internationaler CEO –
Berlin begeistert.
auch innerhalb einer Gruppe, kann
der Mitarbeiter die Leistung erbringen, die auch für das Unternehmen
einen Mehrwert in Form von Innovationen und damit betriebswirtschaftlichen Mehrwert ermöglicht.
Wobei es Aufgabe der Führungskräfte ist, dieses täglich vorzuleben und
auch die Gruppe dazu anzuhalten,
sich entsprechend zu verhalten – so
schwer das im Alltag auch ist.
platzkultur. Sie muss zu den Personen passen, die sie füllen. Für den
einen mag ein klares Regiment mit
fixen Regeln [