+3 Magazin Mai 2014 | Page 4

4 PLUS EINS MAI 2014 Nur etwa jede vierte deutsche Fachkraft in Landwirtschaft und Fischerei ist hochzufrieden. In der Wissenschaft sind es 60 Prozent. Quelle: SOEP Mein Beruf war mein bester Freund Wer weiß schon mit 18 Jahren, was ihn ein Leben lang interessieren wird, was er besonders gut kann und an welcher Stelle er nützlich wäre? Man möchte ja gebraucht werden. Ich studierte Allgemeinen Maschinenbau, weil mein Bruder und mein Vater Ingenieure waren – ohne ein genaues Bild davon zu haben, was mich dabei erwartete. Wegen meines kleinen Sohnes arbeitete ich anfangs als Teilzeitkraft. Ich konnte keine Personalverantwortung übernehmen und wurde an den Stellen eingesetzt, wo es brannte. Technik ist spannend, denn es gibt unendlich vielfältige Menschen und Aufgaben. Erst weiß man nicht, wie man das Problem angehen soll. Doch man ist nicht allein: Man arbeitet im Team, liest sich ein – und plötzlich ist die Lösung da. Als Eisenbahningenieurin habe ich geholfen, Nahverkehrssysteme in fernen Ländern zu realisieren und in unserem Land zu optimieren. Ich reiste, arbeitete mit Menschen aus anderen Kulturen, lernte ständig dazu und wurde zunehmend um Rat gefragt. Mein Selbstvertrauen wuchs und mein Beruf wurde mein bester Freund, der nie langweilig war und „Technik ist spannend, denn es gibt unendlich vielfältige Menschen und Aufgaben.“ Maren Heinzerling Initiatorin der „Lernwerkstatt Zauberhafte Physik“ auf den ich mich stets verlassen konnte. Jetzt bin ich 75 Jahre alt; meine Arbeitskraft als Ingenieurin wird nicht mehr gebraucht. Aber ich möchte viele junge Menschen für diesen span- nenden Beruf gewinnen. Wie? Mit meinen Projekten „Zauberhafte Physik in Grundschulen“ und „Zauberhafte Physik mit Lesekisten“. Natürlich glaube ich an den Erfolg meines Tuns! © David Frazier/Corbis Wie wird Beruf zur Berufung ?