+3 Magazin Mai 2014 | Page 18

LETZTE SEITE 18 MAI 2014 Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist das Ende dieser Ausgabe nahe. Zeit für einen Rückblick und die Frage: Der Tag kommt Was können wir daraus lernen? J Auch auf diese Frage gibt es natürlich so viele Antworten, wie Fragende. So ist das eben bei W-Fragen. Drei neue Diskussionen sind in dieser Ausgabe vorgestellt worden. Wir haben uns auf die Suche gemacht nach dem gemeinsamen Konsens der Antworten. Der Quintessenz. Ob er seine Berufung gefunden hat, kann niemand wirklich wissen. „Der Ruf“, ob nun als innere Stimme oder der Gottes, ertönt unhörbar. Er ist nur zu füllen und speist sich aus den Lebensvorstellungen eines jeden. Schnell wird klar, warum äußere Faktoren nur kurzfristig wirken: Wir wünschen uns kein Geld, sondern die möglicherweise daraus resultierende Anerkennung und Sicherheit. Spannend wird es bei den von innen kommenden Faktoren. Bekannte Beispiele sind Gemeinnützigkeit und Selbstverwirklichung. Hier kann die Diskussion weitergehen. Wie sind beide verbunden? Ist Arbeit für die Gesellschaft allein erfüllend? Ist andersrum Selbstverwirklichung ein Mehrwert für andere? Bei den Heizkosten lautet der argumentative Kreislauf bekanntlich: Modernisierung bedeutet Klimaschutz, kostet aber Geld. Die Folgen des Klimawandels kosten aber viel mehr Geld, nur sind das allgemeine Kosten. Für die Allgemeinheit ist die Politik zuständig. Die verweist auf die notwendige Investitionsbereitschaft der Wirtschaft und die auf die notwendige Verbrauchernachfrage, womit wir wieder am Anfang wären. Dazu eine Anmerkung am Rande: Vielleicht ist die Nachfrage vorhanden, aber das Angebot stimmt nicht. Der kostenlose Biomeiler im Garten ist ein typisches Beispiel für ein Produkt, das nicht angeboten wird. Merke: Investitionen müssen nicht zwangsläufig monetärer Natur sein. Im weiteren Verlauf wäre dann interessant, zu diskutieren, wie sich das Dilemma lösen lässt, bedarf es nun statt Biomeilers doch einer neuen Heizung und Dämmung. Neben Wärme ist Mobilität die zweite vergessene Säule der Energiewende. Zwei Antagonisten argumentieren in der diesbezüglichen Diskussion und es sind nicht Louis Palmer und Gerhard Roiss. Das Spannungsfeld zwischen dem Ansatz der Realpolitik und der allumfassenden, fernen Zukunftsvision spannt sich zwischen dem Geschäftsführer der Mineralölgesellschaft OMV und der Stadtforscherin Nora Fanderl. Die sich ergebende Gretchenfrage ist: Wie lange dauert die Transformation? So lange, dass eine Fokussierung auf den Status quo nutzbringender ist? Wenn es genügend Vertreter genau dieser Annahme gibt: sicher. Die Prophezeiung erfüllte sich dann von selbst. ournalisten genießen in Umfragen weniger Ansehen als Bankern und Maklern, regelmäßig. Wie kann das sein, wenn sie doch NSA-Skandale aufdecken, Uli Hoeneß’ Steuerbetrug publik machen und sich Millionen Menschen täglich auf ihre Meinung verlassen? Zum einen ist in einem Berufsbild, zu dessen Aufgaben die Offenlegung von gesellschaftlichen Missständen gehört, eine Ablehnung der Kritisierten vorprogrammiert. Das Destruktive und Negative ist mit dem Beruf nun mal verbunden und wird in seiner Notwendigkeit in dem Ausspruch „Wir müssen unbequem sein“ klipp und klar als Destruktivität gegen Destruktives legitimiert. Auch die Voreingenommenheit und Subjektivität wird kritisiert. Nun lautet eine der ersten Grundregeln, die Meinung strikt von der Nachricht zu trennen. Doch schon die Selektion von Informationen ist zwangsläufig durch des Journalisten Meinung beeinflusst. Neuerdings stehen dem Leser jedoch tendenziell alle Informationen zur Verfügung. Die Selektion bzw. Meinung des Autors wird immer stärker wahrnehmbar. Eine Meinung zu haben ist ebenso legitim und gut für die Demokratie. Und das ist da der Vorwurf der Korruption. Pulitzer-Preisträger Glenn Greenwald klagt an: „Journalismus heute ist einfach total korrupt“. Er hat Recht. Mehr und mehr unethische Praktiken werden ruchbarer. Die Beilagen in und von den Zeitungen liefern unzählige Beispiele dafür. Ob ausgelagert in Institute oder an willige Handlanger: wer Redaktion von Werbung abhängig macht oder dies aus falscher Kollegialität toleriert, der betrügt Leser und Gesellschaft und verdient dafür keine Achtung. Robert Willmann Herausgeber Die nächsten Fragen // Verlosung N°12 Impressum WARUM VERLAG GMBH UNTER DEN LINDEN 40,10117 BERLIN HERAUSGEBER Iwan Ittermann & Robert Willmann (V.i.S.d.P.) REDAKTION Juni 2014 Das nächste Magazin erscheint am 6. Juni und stellt folgende Fragen: WELCHE CLOUD IST WASSERDICHT? WO SCHÖPFEN WIR MUT? WELCHER LUXUS MACHT GLÜCKLICH? Die edle Aktivbox KEF X300A-Wireless klingt nicht nur fantastisch, sondern spielt dank airPlay auch noch ganz einfach und kabellos die Musik von ihrem iPhone ab. Auf www.plus-drei.de können Sie bereits jetzt Ihre Antwort auf diese Fragen veröffentlichen. Unter allen Einsendungen verlosen wir 2 Wireless Aktivboxen von KEF. Einsendeschluss ist der 16. Mai 2014. Iwan Ittermann Herausgeber Hannah Steinhoff PROJEKTLEITUNG PRINT Robert Kittelmann DESIGN Thomas Ulle (verantwortlich) ILLUSTRATIONEN Bart Sparnaaij Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangte Einsendungen aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen, oft handelt es sich um gesetzlich geschützte, eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeich