+3 Magazin Mai 2014 | Page 17

RÜCKBLICK MAI 2014 17 Eigentlich ist doch heute schon fast alles vernetzt. Wissen ist via Google jederzeit, überall und meist kostenlos verfügbar. Soziale Netzwerke wie Facebook und Messenger wie WhatsApp verbinden weltweit Milliarden Menschen. Smartphone-Apps helfen uns jederzeit durchs Leben – was früher ein kiloschweres Kursbuch der Bahn war, ist heute ein kleiner digitaler Helfer. Einkäufe werden nicht nur online getätigt, auch die Produkte – etwa Bücher – landen gleich in virtueller Form auf dem digitalen Gerät. Ehemals lineare Medien wie Radio und Fernsehen stehen vor disruptiven Veränderungen: Musik kommt heute über Spotify, Fernsehfilme und -serien kommen über Watchever per Stream zum Kunden: nur zur Benutzung, nicht als Besitz, aber immer genau dann, wenn der Kunde es will und braucht (und nicht, wenn ein Programmdirektor oder ein Sendeschema es vorgibt). Und doch ist die Reise noch nicht zu Ende. Das „Internet der Dinge“ wird die Zukunft prägen. Dann wird wirklich alles mit allem vernetzt und über IP-Adressen erreichbar sein. Die Digitalisierung und Vernetzung wird enorme Vorteile und Chancen mit sich bringen. Aber natürlich auch Risiken. Wenn aber die Rahmenbedingungen stimmen und insbesondere Datenschutz und Datensicherheit den nötigen Raum bekommen, blicke ich optimistisch in eine digitale vernetzte Zukunft. Christian Buggisch (http://buggisch.wordpress.com) 2003 begann ich eine Ausbildung zur Mediengestalterin, seit dem bin ich digital vernetzt. Mit Gleichgesinnten in (Hilfe-)Foren, mit Interessierten und Kunden via Facebook. Später kam Twitter, Google+ und Pinterest dazu. Außerdem blogge ich regelmäßig zu verschiedenen Themen und auf unterschiedlichen Plattformen. Im Internet habe ich übrigens auch meinen Mann kennengelernt, damals waren es gleiche Interessen, die uns näher brachten. Ich bin gerne vernetzt, versuche möglichst authentisch, sachlich und dennoch persönlich mit den Menschen im WWW zu kommunizieren. Es ist eine Welt, die sich vielen öffnen kann, die vielleicht auf anderer Ebene nicht so kommunikativ sind. Im Internet ist alles irgendwie freier, ungezwungener – was nicht immer vom Vorteil ist. Die Globalisierung, die Kommunikation mit Menschen aus der ganzen Welt, die man durch die verschiedenen Social Media Kanäle kennen lernen kann – dies alles sind Möglichkeiten, die vor dem Internet gar nicht in solchem Maße möglich waren. Dabei geht es nicht nur um private Beziehungen, die man aufbauen kann, sondern auch um Menschen mit denen man beruflich „auf einer Linie steht“. Sich vernetzten, egal auf welcher Plattform, kann nur gewinnbringend sein. Manuela Potthast (www.beschäftigungs-therapie.de) Wann ist alles vernetzt? Eine gute Frage. In der letzten Zeit, und ich bewege mich schon seit über 15 Jahren im Netz, stellt sich bei mir eher die Frage, wann sich alles wieder trennt. Überall hört man, dass man dieses oder jenes Netzwerk nutzen soll. Nach der Euphorie kommt oft die Ernüchterung und ich selber stelle als Blogger fest, dass ich nicht alles nutzen muss, um meinen Blog im Social Web an den Leser zu bringen. Denn immer öfters, aber das ist nur meine persönliche Beobachtung, herrscht bei mir zeitweise eine planlose Reise durch die digitale Landschaft, die mir am Ende nur wichtige Lebenszeit kostet oder Zeit, die ich lieber in einen Artikel hätte investieren sollen. Marco Jansen (www.lifeofmarco.de) Ich hoffe, dass besonders Energiehaushalte und individuelle Ernährung besser mit Technologie-Aspekten vernetzt sind. Dies ist wichtig, damit wir unsere Ressourcenverwendung optimieren. Bei aller Vernetzung: Vergesst die Netzneutralität nicht! Oskar Sander Eva Landfreund Zunächst: Es ist jetzt schon in bestimmter Sichtweise alles miteinander vernetzt. Die Wirkungsgeflechte, die das Leben des Einzelnen und unserer Gesellschaft durchziehen, sind nur noch selten überschaubar, Einwirkungen an einer Stelle haben Auswirkungen an vielen anderen, auch völlig unerwarteten. Wir leben – und denken – in Netzwerken von Assoziationen und Reaktionen schon lange, eigentlich schon immer. Nur in den letzten paar hundert Jahren der Vorherrschaft wissenschaftlich-technischen Denkens haben wir in fast kindlicher Einfalt versucht, jede Wirkung auf möglichst ge