WÄRME
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UNSERE FRAGEN . . .
Achtung, Fehlerquelle
Je nachdem, an welchem Punkt in
der Wärmeversorgung die Kosten gemessen werden, unterscheidet sich
das Ergebnis. Ich möchte das an einer
Wärmeversorgung mit Erdgas verdeutlichen. Die reinen Energieträgerkosten
liegen beispielsweise bei 0,07 €/kWh.
Es fallen aber auch Zählergebühr, Anschlusskosten usw. an – wenn man
diese Kosten auf die Kilowattstunde
ist. Andere Aufschläge ergeben sich,
wenn Anschaffungs-, Wartungs- und
Instandhaltungskosten auf den Wärmepreis aufgeschlagen werden. Dann
kann die Wärme aus diesem Kessel
einen Vollkostenwärmepreis von 0,12
bis 0,15 €/kWh aufweisen.
Diese Rechnung lässt sich für jede
Art der Wärmeerzeugung aufstellen.
Es ergeben sich jeweils vergleichbare
„Es gibt viele Ansatzpunkte,
Heizkosten zu berechnen.“
Vier exemplarische Antworten haben wir
vorgestellt. Im nächsten Magazin werden wir
eine Auswahl der interessantesten Leserantworten
auf diese Frage veröffentlichen. Werden Sie Teil
einer qualitativen und spannenden Diskussion!
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. . . IHRE MEINUNGEN
Dr. Kati Jagnow, Professorin für Energiebilanzierung und
energetische Sanierung an der Hochschule Magdeburg-Stendal
umlegt, liegt der Vollkostengaspreis
bei 0,08 €/kWh. Dann wird der Wärmeerzeuger betrachtet. Ein Gaskessel
hat Verluste, so dass die Energie insgesamt teurer wird. Bei einem Nutzungsgrad von 89 Prozent steigt der Wärmepreis auf 0,09 €/kWh. Die gleiche
Überlegung kann man auch für das
gesamte Netz im Gebäude anstellen,
so dass die Wärme, wenn sie am Heizkörper ankommt, noch etwas teurer
MAI 2014
Preise – bei immer anderer Preiszusammensetzung. Und auch Wärme,
die man zum Beispiel nach einer Wärmedämmmaßnahme nicht mehr verbraucht, kostet. Wenn die Investition
auf die gesparten Kilowattstunden umgelegt wird, ergeben sich „äquivalente
Energiepreise“. Größenordnung der
Ersparnisse bei wirtschaftlichen Maßnahmen: maximal 0,12 bis 0,15 €/kWh.
Diese Rechnung zahlt die Umwelt
CO2 Emissionen pro Kilowattstunde in Kilogramm
(enthält Brennstoffvorkette, Umwandlungsvorkette und direkte Emissionen)
Strom 0,6
„Reibung erzeugt ja bekanntlich Wärme. Als Eigenheimbauherr
und Familienvater verfüge ich über genug Erfahrung über reibende
Kräfte bei der Realisierung unseres Eigenheimprojekts. Positiver
wie negativer Natur, denn ein derartiges Vorhaben bringt Spaß und
Herausforderungen zugleich. Um mir Beschwerden über fröstelnde
Füße meiner Familie während des bekanntlich langen Berliner
Winters zu erparen, setzte ich von vornherein auf das effektivste
Energiekonzept. Eine Kombination aus effizienter Wärmedämmung
und intelligentem Heizungseinbau sorgt nun dafür, dass meine
Liebsten auch während strenger Temperaturen im wohlich warmen
Wohnzimmer die Vorzüge unseres Eigenheims genießen können.
Ich rate allen Häuslebauern, sich frühzeitig mit verschiedenen
Beheizungsmöglichkeiten vertraut zu machen, denn vom klassischen
und durchaus romantischen Holzkamin bis zur Kraft-Wärme-Kopplung hat das German Engineering diverse interessante und zielführende Lösungen hervorgebracht. Wärme erzeugt Wohlsein. In diesem
Sinne wünsche ich viel Vergnügen mit Ihrem Eigenheim.“
Maximilian von Stein, Berlin
„Um sowohl die Kosten für Wärme als auch den durch
NNEN
Wärmeproduktion verursachten CO2-Ausstoß zu senken, muss m.E. GEWO
neben Einsparmaßnahmen wie der energetischen Gebäudesanierung
vor allem das individuelle Verbrauchsverhalten hinterfragt und
angepasst werden. Dies bedeutet bewusst, kontrolliert und sparsam
zu heizen sowie warmes Wasser zu verbrauchen. Hier liegt denke ich,
dass wahrscheinlich größte Einsparpotenzial.“
P.S.
Heizöl (konventionell) 0,32
LPG-Flüssiggas 0,28
Erdgas, konventionell 0,26
„Bei der Entscheidung für die richtige Heizungsart gibt es
mittlerweile ja einige Alternativen. Hier sollte jeder für sich
abwägen, ob Ökologie oder Ökonomie für ihn wichtiger ist.
Angesichts der jüngsten Entwicklung bei unserem Gaszulieferer
Nr. 1 wird deutlich, dass die kurzfristig ökonomische Entscheidung
langfristig nicht doch die falsche war. Die Abhängigkeit von
Importen fossiler Brennstoffe wie Gas oder Öl beängstigt mich.
Alternativen sollten daher schnell gefunden werden und auch,
wenn diese anfangs subventioniert werden müssen, würde ich als
Hausbesitzer ein Umrüsten gerne in Erwägung ziehen.
Einige Jahre soll das Eigenheim ja noch stehen und meine
Kinder freuen sich sicherlich auch noch über eine warme
eigene Wohnung.“
Kurt Waldmann
Bioheizöl (2008) 0,16
Biomethan (aus Biogas, 2008) 0,16
Mikro-/Mini-KWK 0,12
Holzpellets 0,05
0,2 kg
Quelle: GEMIS, Ecoinvent, IFEU, klima-innovativ.de
0,4 kg
0,6 kg