+3 Magazin Mai 2014 | Page 10

WÄRME 10 UNSERE FRAGEN . . . Achtung, Fehlerquelle Je nachdem, an welchem Punkt in der Wärmeversorgung die Kosten gemessen werden, unterscheidet sich das Ergebnis. Ich möchte das an einer Wärmeversorgung mit Erdgas verdeutlichen. Die reinen Energieträgerkosten liegen beispielsweise bei 0,07 €/kWh. Es fallen aber auch Zählergebühr, Anschlusskosten usw. an – wenn man diese Kosten auf die Kilowattstunde ist. Andere Aufschläge ergeben sich, wenn Anschaffungs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten auf den Wärmepreis aufgeschlagen werden. Dann kann die Wärme aus diesem Kessel einen Vollkostenwärmepreis von 0,12 bis 0,15 €/kWh aufweisen. Diese Rechnung lässt sich für jede Art der Wärmeerzeugung aufstellen. Es ergeben sich jeweils vergleichbare „Es gibt viele Ansatzpunkte, Heizkosten zu berechnen.“ Vier exemplarische Antworten haben wir vorgestellt. Im nächsten Magazin werden wir eine Auswahl der interessantesten Leserantworten auf diese Frage veröffentlichen. Werden Sie Teil einer qualitativen und spannenden Diskussion! Unter den Linden 40 10117 Berlin antwort@ warumverlag.de facebook.com/ plusdreimagazin www.plus-drei.de . . . IHRE MEINUNGEN Dr. Kati Jagnow, Professorin für Energiebilanzierung und energetische Sanierung an der Hochschule Magdeburg-Stendal umlegt, liegt der Vollkostengaspreis bei 0,08 €/kWh. Dann wird der Wärmeerzeuger betrachtet. Ein Gaskessel hat Verluste, so dass die Energie insgesamt teurer wird. Bei einem Nutzungsgrad von 89 Prozent steigt der Wärmepreis auf 0,09 €/kWh. Die gleiche Überlegung kann man auch für das gesamte Netz im Gebäude anstellen, so dass die Wärme, wenn sie am Heizkörper ankommt, noch etwas teurer MAI 2014 Preise – bei immer anderer Preiszusammensetzung. Und auch Wärme, die man zum Beispiel nach einer Wärmedämmmaßnahme nicht mehr verbraucht, kostet. Wenn die Investition auf die gesparten Kilowattstunden umgelegt wird, ergeben sich „äquivalente Energiepreise“. Größenordnung der Ersparnisse bei wirtschaftlichen Maßnahmen: maximal 0,12 bis 0,15 €/kWh. Diese Rechnung zahlt die Umwelt CO2 Emissionen pro Kilowattstunde in Kilogramm (enthält Brennstoffvorkette, Umwandlungsvorkette und direkte Emissionen) Strom 0,6 „Reibung erzeugt ja bekanntlich Wärme. Als Eigenheimbauherr und Familienvater verfüge ich über genug Erfahrung über reibende Kräfte bei der Realisierung unseres Eigenheimprojekts. Positiver wie negativer Natur, denn ein derartiges Vorhaben bringt Spaß und Herausforderungen zugleich. Um mir Beschwerden über fröstelnde Füße meiner Familie während des bekanntlich langen Berliner Winters zu erparen, setzte ich von vornherein auf das effektivste Energiekonzept. Eine Kombination aus effizienter Wärmedämmung und intelligentem Heizungseinbau sorgt nun dafür, dass meine Liebsten auch während strenger Temperaturen im wohlich warmen Wohnzimmer die Vorzüge unseres Eigenheims genießen können. Ich rate allen Häuslebauern, sich frühzeitig mit verschiedenen Beheizungsmöglichkeiten vertraut zu machen, denn vom klassischen und durchaus romantischen Holzkamin bis zur Kraft-Wärme-Kopplung hat das German Engineering diverse interessante und zielführende Lösungen hervorgebracht. Wärme erzeugt Wohlsein. In diesem Sinne wünsche ich viel Vergnügen mit Ihrem Eigenheim.“ Maximilian von Stein, Berlin „Um sowohl die Kosten für Wärme als auch den durch NNEN Wärmeproduktion verursachten CO2-Ausstoß zu senken, muss m.E. GEWO neben Einsparmaßnahmen wie der energetischen Gebäudesanierung vor allem das individuelle Verbrauchsverhalten hinterfragt und angepasst werden. Dies bedeutet bewusst, kontrolliert und sparsam zu heizen sowie warmes Wasser zu verbrauchen. Hier liegt denke ich, dass wahrscheinlich größte Einsparpotenzial.“ P.S. Heizöl (konventionell) 0,32 LPG-Flüssiggas 0,28 Erdgas, konventionell 0,26 „Bei der Entscheidung für die richtige Heizungsart gibt es mittlerweile ja einige Alternativen. Hier sollte jeder für sich abwägen, ob Ökologie oder Ökonomie für ihn wichtiger ist. Angesichts der jüngsten Entwicklung bei unserem Gaszulieferer Nr. 1 wird deutlich, dass die kurzfristig ökonomische Entscheidung langfristig nicht doch die falsche war. Die Abhängigkeit von Importen fossiler Brennstoffe wie Gas oder Öl beängstigt mich. Alternativen sollten daher schnell gefunden werden und auch, wenn diese anfangs subventioniert werden müssen, würde ich als Hausbesitzer ein Umrüsten gerne in Erwägung ziehen. Einige Jahre soll das Eigenheim ja noch stehen und meine Kinder freuen sich sicherlich auch noch über eine warme eigene Wohnung.“ Kurt Waldmann Bioheizöl (2008) 0,16 Biomethan (aus Biogas, 2008) 0,16 Mikro-/Mini-KWK 0,12 Holzpellets 0,05 0,2 kg Quelle: GEMIS, Ecoinvent, IFEU, klima-innovativ.de 0,4 kg 0,6 kg