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Nutzen kostet
Gerald Gaß , Vorstandsvorsitzender Deutsche Krankenhausgesellschaft ( DKG )
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Dominik Pförringer , Leser
Smarter Copilot
Digitalisierung in der Medizin ist kein Selbstzweck , sondern ein Katalysator . Sie ist auch keine Option mehr , sondern eine Selbstverständlichkeit . In direkter Parallele zu einer Taxi-App ist die Digitalisierung der Medizin zu sehen . Ja , theoretisch geht es auch ohne , praktisch ist das jedoch eher unrealistisch gewor-
Wir versprechen uns von E-Health- Anwendungen , dass sie das Personal im Krankenhaus entlasten sowie die Patientenversorgung und die Effizienz der Prozesse verbessern . Hierzu müssen sie auf die Behandlungsprozesse abgestimmt werden . Die Beschaffung der Anwendungen , Mitarbeiterschulungen und vor allem die Integration in die Krankenhausprozesse erfordern hohe Investitionen in Personal und Technologie . Der Krankenhauszukunftsfonds unterstützt die Krankenhäuser , diese Investitionen zu tätigen . Erste Meldungen zeigen , dass der Investitionsbedarf der Krankenhäuser jedoch viel höher ist als die bereitgestellten Fördermittel . Auch wenn wir diese Förderung ausdrücklich begrüßen , ist es erforderlich , Digitalisierung und E- Health-Anwendungen nachhaltig zu finanzieren . Krankenhäuser , wie jetzt vorgesehen , zu sanktionieren , wenn sie digitale Dienste nicht erbringen
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, geht vom vollkommen falschen Grundverständnis aus , dass die Krankenhäuser nicht wollen würden . Tatsächlich können sie nicht , da bislang die erforderlichen Investitionsmittel und in Teilen auch die Telematikinfrastruktur nicht verfügbar waren . Statt einem negativen Anreizsystem benötigen wir eine nachhaltige Finanzierung . Daher fordern wir auch einen dauerhaften Digitalisierungszuschlag von zwei Prozent . Nur so können die Krankenhäuser in E- Health-Anwendungen investieren , damit die Mitarbeiter entlastet werden und die Patienten von einer noch besseren Versorgung profitieren . |
den . Die Digitalisierung erleichtert den Alltag für Patienten und Ärzte , sie optimiert das Matchmaking , beschleunigt und sichert Diagnose , Therapie und Nachsorge . Es geht nicht mehr ohne die Digitalisierung , die uns nach Kräften unterstützt , ohne dabei zu ermüden . Digital ist die Zukunft .
Irene Meyer , Leserin
Lerneffekt Pandemie
Die Digitalisierung ist auch für unser Gesundheitssystem notwendig und wurde zu lange stiefmütterlich behandelt . Die digitale Patientenakte sollte dabei helfen , Patienten schneller und besser zu behandeln . Auch neue Kommunikationswege wie die Videosprechstunde und der schnelle Datenaustausch über digitale Kanäle sind logische und vor allem nicht zu ignorierende Schritte in die Zukunft der Gesundheitsversorgung . So pervers der Gedanke auch ist , aber ich frage mich schon , inwieweit die Pandemie uns gezeigt hat , wie wichtig digitale Infrastrukturen sind . Können wir hier davon sprechen , das Gute im Schlechten zu sehen ? Ich hoffe zumindest , dass wir daraus lernen .
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Klaus Lindinger , Leser
Nur kein Datenmüll
Meine „ digitale Kompetenz “ entsprang vor 35 Jahren in der elektronischen und betrieblichen Datenerfassung und Sensorik . Vor einigen Jahren landete ich im Feld der sogenannten Big- Data-Anbieter und mit diesem Erfahrungsschatz , einigen Medical-Kunden und meinem familiär bedingten Interesse am Gesundheitswesen kann ich hierzu nur sagen : So zäumt ihr das Pferd gezielt von hinten auf und werdet in kürzester Zeit mit dem Problem konfrontiert , das Unternehmenssoftware und stark digitalisierte Branchen wie die Automobilindustrie und die Telekommunikation heute haben . Sie stecken in ihrem eigenen Datengrab fest und schütten täglich mehr und mehr Datenmüll obendrauf . Wer Gesundheit mit der Digitalisierung fördern will , der sollte bei den Gesunden ansetzen , da sitzt der größte Hebel .
Peter Bobbert , Mitglied im Bundesvorstand , Marburger Bund
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