Julia Wadehn , Leserin
Fans werden Nutzer
In Zeiten , in denen auch in Deutschland junge Firmen kaum zwölf Monate nach ihrer Gründung zum Einhorn werden , stellt sich diese Frage mehr denn je . Gründer stehen auch in Europa schon in der frühen Phase ihres Unternehmens vor der Entscheidung , ob sie ihr Wachstum durch Risikokapital befeuern sollten . Häufig erliegen Startups der Versuchung , das fremde Geld in schnelles Wachstum durch teure Werbung zu investieren . So können sie die häufig hohen Erwartungen der Investoren schnell befriedigen . Gelingt es dem Startup jedoch nicht , die so eingekauften Nutzer glücklich zu machen , bleiben diese leider teure Eintagsfliegen . Langfristig ist es daher für Startups überlebenswichtig , sich intensiv mit ihren Nutzern auseinanderzusetzen und ihre Bedürfnisse genau zu kennen . Erfolgreiche Wachstumsstorys beinhalten daher auch die wenig glamouröse Investition in ein tiefes Verständnis der Mechanismen , wie aus Nutzern treue Fans werden . Echte Fans kommen wieder und bringen ihre Freunde mit . So entsteht Viralität als Motor für nachhaltiges und profitables Wachstum .
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Mauricio Esguerra , Leser
Überzeugend gut
Eine Idee ist noch kein Startup . Zur Innovation gehört auch die glasklare Vermarktung , das Geschäftsmodell . Dieses muss so klar erarbeitet , dargestellt und beworben – also „ gepitched “ – werden , dass man den Investoren das Geld durch Überzeugung aus den Taschen lockt . Das ist der Treibstoff , mit dem die erfolgreiche
Nicolai Nieder , Gründer und Startup-Mentor
Voneinander lernen
Mit Freunden und Kommilitonen habe ich Ende 2013 eine Plattform gegründet , die Startups in Ostafrika , mit Fokus auf Ruanda , unentgeltlich vor Ort unterstützt . Wir stehen bei der Vorbereitung auf Pitches für Investoren beratend zur Seite oder helfen beim Aufsetzen eines Marke-
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Rakete dann starten kann , vorausgesetzt , das Timing im Markt stimmt . Nicht zu früh , nicht zu spät , sondern gerade richtig . Dazu gehört Glück , aber auch Gespür sowie das richtige Netzwerk , um die richtigen Partner und Investoren zu erreichen . Und wenn es soweit ist , muss schlussendlich das Team parat stehen .
Viktor Kaufmann , Leser
Ende der Dekadenz
Ich wünsche mir von Startups , dass sie sich an Regeln , die unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft erträglich
tingplans . Das Ganze läuft im Rahmen von ehrenamtlichen Mentoring- Programmen mit jungen Leuten aus Europa , die zwar keine langjährige Berufserfahrung vorweisen können , dafür aber offener für Innovationen in einem anderen kulturellen Kontext sind . Mit unserer Plattform wollen wir keine „ besserwisserischen Weltverbesserer “ sein , sondern mit afrikanischen Startups auf Augenhöhe arbeiten und uns gegenseitig austauschen . Es geht um funktionale Expertise und gemeinsames Lernen . Denn natürlich können wir auch von Afrika lernen , gerade was digitalen Fortschritt anbelangt . Afrika gilt etwa als
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machen , halten . Wenn Unternehmen nur dadurch existieren , dass Arbeitnehmer am Rande der Legalität ausgebeutet werden , wenn betriebliche Mitbestimmung mit Füßen getreten wird und wenn etablierte Strukturen rücksichtslos zerstört werden , dann haben sie nicht verstanden , das Unternehmertum auch mit Verantwortung und Nachhaltigkeit zu tun hat . Gerade Startups , die mit Lieferdienstleistungen vormals simple Einkäufe verkomplizieren und unnötigen Verpackungsmüll produzieren , sollten sich gewahr werden , dass sie einem Lebensstil Vorschub leisten , der Menschen zur Unselbstständigkeit erzieht und spätrömisch-dekadente Strukturen etabliert .
das globale Epizentrum für Mobile Money . In Sachen Startups liegt der Fokus auf der Entwicklung von technischen Lösungen , um insbesondere traditionelle Sektoren wie die Agrarkultur effizienter zu machen , etwa durch Drohnen , um Felder zu überwachen . Eines der inzwischen erfolgreichsten Startups , die wir unterstützt haben , ist „ Water Access Rwanda “. Angefangen hat das lokale Unternehmen mit dem Bau von Brunnen für Frischwasser . Heute entwickelt es ganze Wasserversorgungssysteme , zum Teil solarbetrieben , um sauberes Wasser für die Bevölkerung in Ruanda bereitstellen zu können .
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