+3 Magazin Juni 2019 | Page 9

+2 Gerd Müller, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Wir stärken die Kleinbauern Hunger ist Mord. Eine Welt ohne Hunger ist möglich. Wir haben das Wissen und die Möglichkeiten, zehn Milliarden Menschen zu ernähren, ohne dabei den Planeten zu plündern. In 14 Grünen Innovationszentren in Afrika und Asien zeigen wir, dass sich die Erträge enorm steigern lassen – mit bodenschonenden Anbautechni- ken, trockenresistentem Saatgut und angepasster Mechanisierung. Zudem bietet eine innovative Landwirtschaft Arbeitsplätze für junge Menschen auf dem Land, die dringend Lebenspers- pektiven brauchen. Bis 2024 werden allein durch die Innovationszentren die Lebensbedingungen für mehr als elf Millionen Menschen verbessert und die Einkommen von mehr als 1,6 Millionen Betrieben gesteigert. In Kenia fördern wir eine bodenscho- nende Landwirtschaft. Bodendecken- de Pflanzen werden zusammen mit Mais angebaut. Die Böden speichern so Feuchtigkeit. Allein bei Mais und Bohnen konnten wir die Erträge fast verdoppeln. Unser Innovationszent- rum in Mali fördert ressourcenscho- nenden Reisanbau. Dadurch werden 80 Prozent weniger Saatgut und 30 Prozent weniger Wasser gebraucht. Kleine Staudämme helfen, die unre- gelmäßig gewordenen Niederschläge besser zu nutzen. Kleinbauern kön- nen so mehrmals im Jahr ihre Felder bestellen. Und in Nigeria haben wir ein System zum Versand von Wetter- informationen per SMS aufgebaut. Die Kleinbauern planen jetzt ihre Aussaat und Düngung nach den Vor- hersagen und steigern ihre Ernten. So kann sie aussehen, die Zukunft der Landwirtschaft. Katharina Helming, Leiterin Programmbereich „Synthese der Land- schaftsforschung“, Leibniz- Zentrum für Agrarland- schaftsforschung (ZALF) Kraft aus dem Boden Gesunde Böden sind die beste Versi- cherung gegen die Folgen des Klima- wandels. Sie können bis zu 50 Prozent ihres Volumens an Wasser aufnehmen 9 und langsam an Pflanzen abgeben. So puffern sie Starkregen und lange Trockenphasen ab. Bodenlebewesen verwandeln Pflanzenreste und Mist zu Humus und machen natürliche Nährstoffe verfügbar, organischer Kohlenstoff wird im Boden gespei- chert und trägt so zum Klimaschutz bei. Eine nachhaltige Landwirtschaft setzt daher alles an die Gesunderhal- tung der Böden. Dazu gehören etwa eine ganzjährige Bodenbedeckung zur Vermeidung von Bodenerosion, eine RANKING Der Landwirt wird zu den wichtigsten Berufen der Zukunft gezählt Veränderung zu 2012 + – -2% +3% Umfrage unter 1.000 Personen, März 2017; Mehrfachnennungen möglich 54% Arzt Landwirt -2% +6% +2% 18% 15% Sozialarbeiter Schreiner/ Tischler +5% 47% 14% -5% 43% 42% Polizist -2% 12% -6% 22% Lehrer -2% 10% Kfz-Mechaniker/ Politiker Rechtsanwalt -Mechatroniker Forscher +1% 6% 0% 6% Verkäufer Journalist Quelle: ima reduzierte Bodenbearbeitung und Fruchtfolgen mit vielfältigen Acker- kulturen, deren Wurzelsysteme den Boden lockern und tiefgründig biolo- gisch erschließen. Vielfältig struktu- rierte Landschaften schützen vor Bo- denerosion und bieten nebenher viele Lebensräume. Für die Bewirtschaf- tung kleinerer Felder werden derzeit Technologien entwickelt. Böden sind sehr unterschiedlich, angepasste Lö- sungen sind nötig. So ist bei Moorbö- den die Wiedervernässung wichtig. Sie dient dem Boden- und Klimaschutz, weil damit der Humusabbau gemin- dert wird. Eine pflegende Bodenbe- wirtschaftung ist aber letztlich nur möglich, wenn nicht nur die Produk- tion im Vordergrund steht. Wirksa- mer Bodenschutz setzt deshalb auch an unseren Ernährungsgewohnheiten an: Mit der Vermeidung von Lebens- mittelverschwendung und der Reduk- tion des Fleischverzehrs können wir alle zur Bodenerhaltung beitragen. Susanne Heitmann, Leserin In einer modernen Landwirtschaft produzieren Bauern gesunde Lebens- mittel, leben im Einklang mit der Na- tur und sind stolz auf ihre Arbeit. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Carin-Martina Tröltzsch, Geschäftsleiterin DACH, Corteva Agriscience Die Welternährer Die moderne Landwirtschaft muss qualitativ hochwertige und sichere Nahrungsmittel für eine wachsende Bevölkerung produzieren – und das ressourcenschonend und umwelt- verträglich. Die Gesellschaft ist aber Pflanzenschutzmitteln und modernen Züchtungsmethoden gegenüber kri- tisch eingestellt. Wir sind davon über- zeugt: Der Schlüssel liegt in Innova- tion und Akzeptanz. Corteva arbeitet tagtäglich daran, nachhaltige und für die Landwirte wirksame Lösungen zu entwickeln. Gleichzeitig nehmen wir die Risiken ernst und setzen auf den Dialog mit der Gesellschaft. Denn was viele nicht wissen: Moderner Pflanzenschutz und modernes Saat- gut leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt. Pflanzenschutz ist notwendig, um die Ernteerträge bei hoher Qualität zu sichern. Bis 2050 werden wir rund zehn Milliarden Menschen sein. Um die Ernährung von allen zu gewährleisten, müssen wir die landwirtschaftliche Erzeugung um 70 bis 100 Prozent steigern. Es gilt, gemeinsam mit Politik und den Verbrauchern dafür zu sorgen, dass die Landwirtschaft diese Herausfor- derung bewältigen kann. Digitali- sierung wird dabei immer wichtiger. Durch den Einsatz digitaler Lösungen – wofür auf dem Land oft erst noch die digitale Infrastruktur geschaffen werden muss – können Landwirte die Auswahl von Saatgut sowie den Ein- satz von Pflanzenschutz- und Dün- gemitteln optimieren und zielgenau steuern. Für uns ist das die Zukunft der Landwirtschaft. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE WER IST SMARTER Die Maschine oder der Landwirt ? Unterschiede im Pflanzenwachstum mit Satellitendaten von My Data Plant erkennen Der Landwirt, ein Auslaufmodell? Das könnte man meinen, wenn man die aktuelle Debatte über selbst- fahrende Traktoren, Big Data und Robotik verfolgt. Am Horizont erscheint das Bild des vollautomatischen Bauernhofs, das den Landwirt zu einem romantischen Relikt der Geschichte macht. Seit 12.000 Jahren hängt die Ernährung der Mensch- heit vom Geschick des Landwirts ab. Zunehmend sol- len Maschinen und Computer diese wichtige Aufgabe übernehmen. Ein solches Bild ist riskant. Es verkennt die zentrale Bedeutung, die der Landwirt auch heute für die Versorgungssicherheit und die hohe Qualität unserer Lebensmittel hat. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung ist der Landwirt unersetzliches Ele- ment eines komplexen Entscheidungs- und Bewirt- schaftungsprozesses, an dessen Ende eine erfolgrei- che und hochwertige Ernte steht. Eine Technologie, die versucht, „smarter“ als der Landwirt zu sein, ist daher zum Scheitern verurteilt. Dieser Überzeugung ist die Kleffmann Group, die mit My Data Plant ein Werkzeug entwickelt hat, das optimal auf die Bedürf- nisse des Landwirtes angepasst ist. My Data Plant unterstützt den Landwirt von der Aussaat bis zur Ernte. Standortfaktoren, Bodenunterschiede oder Wachstumsdifferenzen werden mit My Data Plant durch die Auswertung von Satellitenbildern sichtbar gemacht. Der Landwirt erhält damit die Möglichkeit, Details in seinen Kulturen zu erkennen, die dem Auge ansonsten verborgen bleiben würden. Mit maßge- schneiderten Biomasse-, Aussaat- oder Düngekarten gelingt die Versöhnung scheinbarer Gegensätze: Die Erträge steigen und die Umwelt wird geschont. My Data Plant ist ein Werkzeug, das in enger Kooperati- on mit Landwirten entwickelt wurde. Es stellt damit diejenigen in den Mittelpunkt, die auch in Zukunft unverzichtbar für die Sicherheit unserer Ernährung sein werden: die Landwirte. Mehr Informationen unter: www.mydataplant.com ›