+3 Magazin Juni 2016 | Page 4
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WIR FRAGEN:
WIE LEBEN WIR
MORGEN?
... und was ist
Ihre Meinung?
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Weltraumtechnologie für den Alltag:
Hydroponische Gärten von der Raumstation
ISS erleichtern den Anbau von Pflanzen.
Quelle: DesignLibero
© Ken Hermann/gettyimages
Heike Trappe,
Dekanin Wirtschafts- und
Sozialwissenschaftliche
Fakultät, Universität
Rostock
Familie 2.0
Unsere Lebenserwartung steigt und
nach Aussagen von Demografen ist
kein Ende dieses Trends in Sicht.
Die verlängerte Lebenszeit hat Auswirkungen auf unser Familienleben.
Entscheidungen für verbindliche
Partnerschaften oder für eine Elternschaft werden tendenziell später
getroffen, so dass vorher mehr Zeit
für das Erproben verschiedener Lebensformen bleibt. Assistierte Reproduktionstechnologien
werden
vermutlich auch künftig nicht dazu
führen, dass biologische Grenzen
der menschlichen Reproduktion
gänzlich an Bedeutung verlieren. Sie
werden jedoch dazu beitragen, dass
sich die reproduktive Lebensspanne
verlängert, beispielsweise durch „Social Freezing“. Im Anschluss an eine
Trennung oder den Verlust eines
Partners begünstigt die verlängerte Lebenszeit auch im höheren Lebensalter das erneute Eingehen einer
Partnerschaft, die soziale oder biologische Übernahme von Elternverantwortung und damit die Zunahme
komplexer Familienkonstellationen.
Veränderte Erwartungen an Großeltern, die prinzipiell mehr gemeinsame Lebenszeit mit ihren Enkeln
teilen als jemals zuvor, gehen damit
einher. Herausforderungen für ein
gelingendes Familienleben stellen
sich in jeder Lebensphase neu. Während bislang der öffentliche Diskurs
und die Familienpolitik überwiegend
auf die Lebensphase mit kleinen Kindern ausgerichtet sind, sollte künftig
eine faire Aufteilung von Erwerbsarbeit, Freizeit und Fürsorgetätigkeiten über die gesamte Lebensspanne
angestrebt werden.
Kevin Dreyler, Leser
Der Brexit
Ein mögliches Szenario wäre folgendes: Der Brexit leitet den Zerfall
der Europäische Union ein. Die EUkriti