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Dietrich Mattausch,
Schauspieler
Aus Erfahrung klug
Der Beruf des Schauspielers ist ein
ganz wunderbarer. Aber er bringt
es mit sich, dass man mit der Unsicherheit eines unregelmäßigen Einkommens leben muss. Am Theater
verdient man extrem wenig Geld, ist
finanziell erpressbar, weil man unbedingt spielen will. Als ich aber zum
Thomas Grester, Leser
Die süßen Früchte
des Konsums
Bei mir hat die Zinspolitik völlig gewirkt. Wir geben unser Geld wirklich
einfach aus und ich fange an, dieses
Leben zu genießen. Jeden Freitag
entdecken wir ein neues Restaurant,
sparen nicht an teuren Weinen, der
Kleiderschrank ist voll und die Wände zieren schöne Arbeiten deutscher
Maler. Wir haben sogar schon über
einen Pool nachgedacht.
Fernsehen kam, hatte ich für zehn
bis 15 Jahre ein gutes Einkommen
und wollte es für mein Alter gewinnbringend anlegen. Mein damaliger
Bankberater empfahl mir, auch aufgrund der damals möglichen Steuerabschreibung, einen geschlossenen
Fond. Diese geschlossenen Fonds
sind jedoch nicht durchschaubar, sie
sind wie ein Glücksspiel. Das Geld war
weg, weil der Fond nicht mehr liquide war und aufgelöst werden musste.
Das Gericht, das den Fall übernahm,
war der Ansicht, man hätte das Risiko
aus dem Prospekt verstehen müssen.
Es ist mir eine Lehre geworden misstrauisch zu sein, wenn es um Geldan-
Hermann-Josef Tenhagen,
Chefredakteur
Online-Verbrauchermagazin „Finanztip“
Machen Sie es doch
französisch
Die Kunden der Deutschen Bank haben
fast 100 Milliarden Euro auf tagesfälligen Konten liegen. Bei Kunden der ostdeutschen Sparkassen sind es rund 80
Milliarden Euro. Das ist nicht clever.
Denn sie bekommen für ihr Erspartes
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lagen geht: Man sollte nicht in etwas
anlegen, was man nicht versteht. Spätere, gute Bankberater haben mich
dabei unterstützt, mein Geld sicherer
anzulegen. Heute bin ich glücklich,
dass ich trotz der damaligen Verluste
durch den geschlossenen Fond im Alter gut leben kann. Ich empfehle aber
allen Kollegen, stetig in die normale
und in die zwei für Schauspieler relevanten Pensionskassen einzuzahlen
und auch sich beständig von einem
Theater fest anstellen zu lassen. Die
Auszahlungen daraus sollten mindestens den Sockel für die spätere Rente
bilden.
oft nur 0,01 Prozent Zinsen oder gar
keine. Dabei könnten die Verbraucher
bei deutschen Töchtern französischer
Banken bis zu ein Prozent Zinsen bekommen – 100 Mal so viel. Zusammen
verschenken sie 1,5 Milliarden Euro –
ganz ohne Zwang. Ungefähr die gleiche Konstellation prägt das Angebot
für Festgeldzinsen. Deutsche Institute bieten ihren Kunden für drei Jahre
0,15 Prozent Zinsen, deutsche Töchter
niederländischer oder französischer
Banken zahlen 1,3 oder gar 1,4 Prozent.
Nicht mal bei den Aktienanlagen sind
die Standardangebote vieler deutscher
Institute konkurrenzfähig. Statt ihren
Kunde zu sagen, dass man heute an
der Börse standardisierte Körbe mit
vielen Aktien, sogenannte Indexfonds
oder ETFs, zu niedrigen Kosten kaufen
kann, schwatzen sie den Verbrauchern
nur Fonds auf, bei denen die Bank erstmal hohe Ausgabeaufschläge abzweigt
und dann das Fondsmanagement Jahr
für Jahr hohe Gebühren kassiert. Diesmal liegt die Alternative noch näher,
Sparkassen und Banken bauen für
anspruchsvolle Kunden selber solche
ETFs, verkaufen sie aber nur ungern,
weil die Bank daran nichts verdient.
Die Rendite des Kunden steht hintenan. Liebe Geldanleger, kaufen sie französisch, oder doch mindestens anders.
Carl Batliner,
Leser
Das Belohnungsprinzip
Selbstverständlich sind nichtmonetäre Anerkennungen und Belohnungen
wichtiger als Geld. Geld sehe ich aber
auch auf der einen Seite als eine Art der
Anerkennung für die von mir erbrachte
Leistung und die eingegangenen Risiken und auf der anderen Seite als Mitt el
zur Belohnung, mit dem ich mir meinen
Lebensstandard und damit verbundene
Ausgaben sowie das Erfüllen von Wünschen leisten kann. Mir ist bewusst, dass
Geld ein rein fiktives Tauscherleichterungsmittel für Waren und Dienstleistungen ist. Deshalb sehe ich mein Geld
als ein effizientes Belohnungsmittel für
Leistungen anderen Menschen. Entsprechend bin ich immer auf der Suche
nach dem optimalen Preis-LeistungsVerhältnis, wodurch ich gleichzeitig
mich und leistungsbewusste „Unternehmer“ optimal belohnen kann.
Meike Barsch, Leserin
Kind statt Immobilie
Ich habe ein Kind, es soll laut Statistischem Bundesamt bis zum 18. Lebensjahr 130.000 Euro kosten. Täglich
will ich ihm schmackhaft machen, wie
schön der Beruf des Kochs sein könnte, aber er will stattdessen Wissenschaftler werden. Mit einem Studium
kommen wir auf 230.000 Euro. Hinzukommt der Verdienstausfall für die
Erziehung, noch einmal ein Minus von
130.000 Euro. Der Staat unterstützt
das Kind mit insgesamt 55.000 Euro,
dies ist dann auf die Habenseite zu verbuchen. Der Verlust von 305.000 Euro
wäre sicher schön in einer Immobilie
oder in Aktien angelegt, ich freue mich
aber trotzdem lieber jeden Tag über
mein tolles Kind.
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Georg Hetz,
Gründer
und geschäftsführender
Gesellschafter UDI
Saubere Renditen
Auch wenn die Zinsen niedrig bis Null
sind – anlegen! Jetzt alles in den Konsum zu stecken, halte ich für grundfalsch. Meine Strategie in diesen Niedrigzins-Zeiten: 1. Kredite möglichst
zurückzahlen, Ziel sollte Entschuldung
sein; 2. jeden Monat einen gewissen
Betrag sparen, am besten per regelmäßigem Auftrag; 3. geplante Investitionen tätigen, aber nicht um jeden Preis;
und 4. das vorhandene Vermögen möglichst breit gestreut anlegen. Die aktuell
beste Anlageform sind Sachwerte. Also
real vorhanden, sozusagen „begreifbar“. Kontenguthaben sehen auf dem
Papier schön aus, es steht aber kein
realer Wert dahinter. Unternehmensbeteiligungen wie Aktien unterliegen
Trends oder können Spekulanten anziehen... Die Preise für den klassischen
Sachwert „Immobilie“ haben inzwischen in weiten Teilen Deutschlands
stark angezogen und sind häufig schon
überteuert. Genau das meine ich mit
„eine Investition nicht um jeden Preis
tätigen“. Eine gute Sachwert-Alternative sind Geldanlagen, die in Öko-Kraftwerke investieren. Windräder, Solaranlagen oder Biogasanlagen erzeugen
saubere Energie, Strom und Wärme.
Und erfreuen die Anleger – meist private Anleger, die die Energiewende
erst möglich gemacht haben – mit
Renditen aus dem Verkauf dieser grünen Energie. Festzinsanlagen wie die
unsrigen sind im besten Wortsinn eine
„saubere Geldanlage“ in einen Markt
mit Zukunft. Denn Strom und Wärme
werden immer gebraucht.