LUXUS
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Landschaft ist Luxus für mich
Eine entscheidende Facette von Luxus ist seine Seltenheit. Er ist ein Gut
jenseits des Normalen und Notwendigen. Der Erwerb von Dingen dürfte die
uninteressanteste Spielart des Luxus
sein. Sie sind angenehm, sehr wohl.
Aber das Glück, das sie schenken, ist
flüchtig. Wenn es verflogen ist, hat
dich das, was du hast. Ich suche das
Und dann natürlich die Landschaften, die uns forttragen von unserer
gewohnten, zersiedelten, motorengetakteten Umwelt. Wo der Mensch
sich niederlässt, ist die Wüste etwa
von niederschmetternder Trostlosigkeit. Wo er aber zurücktritt, wird ihre
Trostlosigkeit zur Majestät: nur Staub
auf Stein unter unendlichem Himmel.
„Die Trostlosigkeit der Wüste
wird zur Majestät.“
Holger Epp, Reiseblogger und Lektor
Glück einer Erfahrung. Es kann ein
Geschmack auf einer Reise sein. Das
Erste, dass ich mir in Spanien bestelle,
ist ein café con leche und ein bocadillo de jamón. Ich esse sonst nie Schinkenbrötchen. Und schon Monate vor
einer Reise nach England lässt mich
die Vorfreude auf den Tee jenseits des
Kanals und auf die in Ghee angebratenen grünen Chilis auf den Gerichten
indischer Restaurants lächeln.
Oder der Atem, der sich am Glas der
Laterne beschlägt, wo Gebirgswasser
rufen, von Birken umsäumt, und das
Licht einfach nicht ganz erlischt am
nördlichen Himmel. Aber es muss ja
gar nicht immer so weit sein. Manchmal tut es schon das Flussufer dort unten bei den Weiden. Und die Sorgen
treiben mit den Wellen hinfort und zurück bleibt Glück.
JUNI 2014
UNSERE FRAGEN . . .
Fünf exemplarische Antworten haben wir vorgestellt.
Im nächsten Magazin werden wir eine Auswahl der interessantesten Leserantworten auf diese Frage veröffentlichen.
Werden Sie Teil einer qualitativen und spannenden Diskussion!
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. . . IHRE MEINUNGEN
„Luxus ist für mich natürlich in erster Linie Essen und gute Nahrungsmittel. Luxus ist für mich auch, dass wir das Glück haben, dass
Nahrungsmittel bei uns stets zur Verfügung stehen. Auch sehe ich die
Zeit als Luxus. Die Zeit ermöglicht es uns, gute Nahrungsmittel von
schlechten zu unterscheiden. Natürlich spielt der Preis be i Nahrungsmittelqualität auch eine Rolle. Bei Fleisch steht bei mir eindeutig die
Qualität im Vordergrund, auch wenn es zu Recht etwas teurer ist.
Doch heißt das nicht, dass man nur mit teuren Lebensmitteln gutes
Essen zubereiten kann. Auch mit einem kleinen Geldbeutel kann man
Großes auf den Tisch und alle zum Lächeln bringen. Gutes Essen
ist meiner Meinung nach reinster Balsam für die Seele :-) Deshalb
verschwendet eurer Leben nicht mit schlechtem Essen, denn gute
Nahrung macht glücklich!“
Teresa Ertlmeier
„ Zeit ... “
Nach Glück streben macht unglücklich
Es gibt keinen Luxus, der glücklich
macht. Es gibt nur Menschen, die gelernt haben, den Luxus von Glücksmomenten zu erzeugen und zu genießen.
Solche Menschen haben die Fähigkeit
erworben, sich von der Dummheit des
Strebens nach Glück fernzuhalten. Mit
diesem Können finden wir die Luxusgüter, die uns das konkrete, individuel-
die glücklich oder unglücklich stimmen können, jedoch nicht dauerhaft
sein können. Wir sollten uns diesen
Luxus gönnen und uns nicht verkrampft von allzu allgemeinen und
nutzlosen Begriffen wie Glück leiten
lassen.
Dabei sollte man sich von niemandem
beirren lassen, am wenigsten von den
„Der Begriff Glück ist nutzlos.“
Georg Römpp, Philosoph
und Autor von Das Anti-Glücksbuch
le und wirkliche Leben bietet. Woraus
er die Momente des Glücks bezieht,
das kann nur der Mensch für sich allein bestimmen. Was dem einen sein
Ferrari ist, das ist dem anderen sein
Kanarienvogel. Glücklich macht man
sich vor allem mit dem Luxus, das Leben nicht von ganz weit außen und als
imaginäres Ganzes zu betrachten, sondern als eine Fluss von Ereignissen,
geschäftstüchtigen Glücksverkäufern
von Luxus- und anderen Konsumgütern. Glücklich machen wir uns durch
den Luxus der Freiheit, sich nicht von
anderen Menschen vorschreiben zu
lassen, dass und wie man glücklich
zu sein hat. Diesen Luxus machen
wir selbst, indem wir die individuelle
Kunst des Lebens lernen.
„ Der Luxus, nichts haben zu müssen.“
N. Röseler
Carl Funk
„ Zeit zu haben, für die Dinge die mir wichtig geworden sind: meine
Frau, meine Kinder, meine Enkelkinder, Zeit zu haben, wenn sie mich
brauchen, mich um etwas bitten. Ja gerne sagen können und da zu
sein. Zeit auch für meine Interessen aber das erst danach.“ Ulrich Ste
„Die schönen Momente des Lebens zu entdecken und
sie würdig auszukosten ... “
Till Graupner
„Der Luxus, das tun zu können, was man als gewinnbringend,
sinnvoll, befriedigend erachtet ... “
Anonym eingereicht
„Ich arbeite in Teilzeit und verzichte damit ganz bewusst auf einen Teil
meines Einkommens und zukünftiger Altersrente. Ich genieße mehr
Selbstbestimmung und mehr Freizeit. Soziales Engagement, bewusster
Genuss, Gelassenheit und eine große Vielfalt von intensiven Aktivitäten
sind möglich. Mein gesünderes, befriedigenderes Leben ist mein Luxus,
ich fühle mich wie eine Prinzessin im Paradies!“
Bärbel Petersen
„Genau wie heute war auch früher Luxus ein Ausdruck von der Souveränität, Lasten abzuwerfen: Sanssouci ist nicht nur ein Schloss,
es ist der Sinn von Luxus.“
Benjamin Berghaus