+3 Magazin Juli 2022 | Page 8

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› RÜCKSTAND AUFHOLEN Ländliche Regionen hinken beim Breitbandausbau noch hinterher
Gewerbestandorte
95,9 %
Haushalte
Stand : Mitte 2020 Stand : Ende 2020
Reinhard Sager , Präsident Deutscher Landkreistag
84,8 %
71,2 %
56 %
83,2 %
65,7 %
Städtisch Halbstädtisch Ländlich Städtisch Halbstädtisch Ländlich
B re i t b a n d v e r f ü g b a r ke i t a b 1 0 0 M b i t / s
Markus Richter , Staatssekretär und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik , Bundesministerium des Innern
Gestaltungskraft
Juliane Rumpf , Vorsitzende Agrarsoziale Gesellschaft
Rückgrat der Regionen
Vom traditionellen Handwerksbetrieb bis zum mittelständischen Unternehmen mit Weltruf und internationalen Handelsbeziehungen reicht die Bandbreite der Unternehmen in ländlichen Regionen . Sie zu gewinnen und zu halten , ist das Bestreben der Verantwortlichen vor Ort . Denn es sind nicht nur
Um das Leben in ländlichen Regionen attraktiv zu halten und zu Zuzugsregionen zu machen , brauchen wir auch eine starke digitale Verwaltung vor Ort . Dieses Ziel verfolgt das Onlinezugangsgesetz . Bei der Umsetzung dieses Gesetzes setzen wir gemeinsam mit den Ländern auf das „ Einer für Alle-Prinzip “. Nicht jede Kommune muss das Rad neu erfinden , sondern der Bund oder ein Land übernehmen die Verantwortung für die Entwicklung und den Betrieb einer spezifischen digitalen Lösung . Kommunen können so auf bereits funktionierende Anträge , beispielsweise für eine Baugenehmigung , die Ummeldung , die Beantragung von Elterngeld oder die Anmeldung eines Kindes im Kindergarten , zurückgreifen und diese für ihr eigenes Angebot des Bürgeramtes und ihrer Verwaltung nutzen . Kommunen werden dadurch von aufwendiger Entwicklungsarbeit entlastet und bekommen mehr Raum , um ihre Ressourcen für die aktive Gestaltung der Angebote vor Ort einzusetzen . Solche Angebote können neue , digitale Mitwirkungsformen zur weiteren Entwicklung der Kommune sein . Eine leistungsfähige digitale Verwaltung kann aber auch Handlungsspielraum schaffen für Aufgaben und Angebote , die ganz analog erfahrbar sein sollen .
Quellen : BMVI , BDI
die Gewerbesteuern und – wenn die Mitarbeitenden im Dorf selbst wohnen – die anteiligen Einkommensteuern , sondern viele weitere Vorteile , die Gewerbebetriebe mit sich bringen . Sie sind daher hochwillkommen . Unternehmen bieten wichtige wohnortnahe duale Ausbildungs- und attraktive Arbeitsplätze . Die Kinder der Mitarbeiterschaft besuchen unsere Dorfschulen und nutzen den öffentlichen Nahverkehr . Die Familien kaufen im Ort ein und feiern ihre Geburtstage im Landgasthof . Und nicht zuletzt sorgen die Betriebe mit Nachdruck dafür , dass die Breitbandanbindung für alle im Dorf endlich kommt . Sie stärken damit unsere gesamte Infrastruktur . Wir bieten dafür eine tolle Natur- und Kulturlandschaft mit hohem Freizeitwert . Wir erzeugen erneuerbare Energien vor ihrer Haustür . Baugrundstücke und Wohnungen sind leichter erschwinglich als in urbanen Zentren . Das soziale Gefüge ist enger , man kennt sich und hilft sich gegenseitig in der Not . Warum bei derart vielen Vorteilen sowohl bundes- ( Baurecht ) als auch landesgesetzliche Regelungen ( Landesplanung ) manch hohe Hürde bei einer gewünschten Neuansiedlung von Unternehmen auf dem Land aufbauen , bleibt ein Rätsel .
Rückenwind für Engagement
In den Landkreisen in Deutschland leben 56 Millionen Menschen , die meisten davon in ländlichen Räumen . Neben Infrastruktur und Versorgung sind insbesondere das gesellschaftliche Engagement , das Miteinander , die starke ehrenamtliche Komponente sowohl in den ländlichen Kreisen als auch in den Landkreisen der Verdichtungsräume wichtige Faktoren , die gestärkt werden müssen . Kreativität und das Engagement von Privaten , Unternehmen und auch der öffentlichen Hand sind weiterhin erforderlich , damit gleichwertige Lebensverhältnisse Wirklichkeit werden . Das und eine verantwortungsbewusste und gestaltungswillige kommunale Selbstverwaltung vor Ort machen den Unterschied . Wir dürfen die Ehrenamtlichen aber dabei nicht überfordern , sondern müssen gut mit ihnen umgehen und sie an den Stellen unterstützen , an denen sie Hilfe benötigen . Nachwuchsmangel und zunehmende bürokratische Anforderungen erschweren die Arbeit von Vereinen , Initiativen und Einzelpersonen . Hier setzt das vom Deutschen Landkreistag durchgeführte Verbundprojekt des Bundeslandwirtschaftsministeriums „ Hauptamt stärkt Ehrenamt “ an : In 18 Landkreisen wird gemeinsam modellhaft erprobt , wie unter den unterschiedlichsten Bedingungen erfolgversprechende und nachhaltige Strukturen zur Stärkung und Begleitung des Ehrenamts aufgebaut und verbessert werden können . Mit den spannenden Ergebnissen rechnen wir Anfang des kommenden Jahres .

DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE INFRASTRUKTUR CLEVER ERHALTEN MIT VIALYTICS

Kommunale Zustandsdaten zu erheben , frisst in Bauhöfen und Bauämtern wertvolle Zeit , die besser in die Umsetzung von Maßnahmen gesteckt werden kann . Mit vialytics beschleunigen Kommunen die Streckenkontrolle und organisieren die Erhaltung und Unterhaltung ihrer Straßen in einem intelligenten System .
In der schwäbischen Gemeinde Urbach ist das Erhaltungsmanagement lange eine mühsame Aufgabe gewesen . Im Gespräch über seine Arbeit berichtet Straßenbauermeister Volker Steiner von der Zeit vor vialytics , von schweren Ordnern mit Kostentabellen und Lageplänen , in die Schäden mit Textmarkern eingetragen wurden . Jetzt überblickt er alle Daten in einer übersichtlichen Weboberfläche . „ Die Einführung von vialytics ist für mich eine erhebliche Erleichterung . Ich kann mit dem Smartphone kurz auf eine Baustelle gehen und Schäden direkt vor Ort ins System übertragen .“ Den
Straßenzustand erfasst ein Smartphone hinter der Windschutzscheibe kommunaler Fahrzeuge . Alle vier Meter nimmt das System ein Bild auf und erkennt Schäden darauf automatisch . Gefahrenstellen können zudem jederzeit per Knopfdruck dokumentiert werden . Damit ersetzt das System die herkömmliche Streckenkontrolle mit Stift und Papier . Alle gesammelten Daten landen im Web- System am Rechner . Im Kartenmodus lassen sich Straßenschäden und Gefahrenstellen detailliert anzeigen und in eine Planungsansicht überführen , um langfristige Erhaltungsmaßnahmen oder schnelle Reparaturen zu organisieren . In dieser Liste findet Volker Steiner alle wichtigen Maßnahmen vom Vollausbau über den Straßen- und Wasserbau bis hin zu Belagsarbeiten . Das gefällt auch dem Urbacher Gemeinderat , der über das vialytics System einen Einblick in das umfassende Erhaltungsmanagement erhält und dank der aktuellen Bilder objektiv Entscheidungen treffen kann .
Weitere Informationen unter : vialytics . de