+3 Magazin Juli 2021 | Page 5

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Daniel Jung , Edtech-Entrepreneur und Mathe-Youtuber
Relevanz zählt
Michaela Buhr , Leserin
Näher ans Leben
Bildung sollte zumindest so digital sein , dass sich die Schüler nach dem Verlassen der Schule in der Arbeitswelt zurechtfinden können . Sie sollten Netzwerken lernen und wie man online Wissen teilt . Leider ist das nicht immer so und daher habe ich beschlossen , selbst aktiv zu werden . Seit einer Woche habe ich bei mir im Büro eine Schülerpraktikantin aus der neunten Klasse . Als erstes haben wir gemeinsam eine Sharepoint-Gruppe erstellt , auf der wir alle Unterlagen aus ihrem Schülerpraktikum miteinander teilen . Ich habe ihr gezeigt , wie Microsoft Office 365 aufgebaut ist und welche Möglichkeiten es bietet . Es hat mich beeindruckt , wie wissenshungrig sie ist und wie schnell sie Dinge
In einer sich exponentiell ändernden Welt gibt es kein „ fertig “ gelernt für einen Job mehr . Es wird um lebenslanges Lernen für ständig neu entstehende Jobs gehen . Hierfür brauchen wir Fähigkeiten im Umgang mit dem Lernen auf digitalen Plattformen und ein grundlegendes Verständnis von Lernen . Im optimalen Fall findet Lernen als emotionaler Prozess statt – natürlich am liebsten mit einem Menschen an der Seite , der begeistert und zum berühmten Aha-Effekt hinleitet . Bildung bietet dabei die Möglichkeit , Themen in einem formelleren Ansatz , etwa in Form von einem Curriculum , bereitzustellen . Diese Themen sollten natürlich zeitgemäß gewählt sein , wie derzeit Robotik , da in der Welt um uns herum auch der Toaster und der Kühlschrank als Roboter miteinander kommunizieren und wir uns in dieser komplexen Welt doch bestmöglich orientieren können sollten . Neben der gesonderten Thematik , ab welchem Alter elektronische Endgeräte , digitaler Lern-Content oder Online-Lernen eingesetzt werden sollten , steht außer Frage , dass uns der Umgang damit in Zukunft vor allem grenzenlose Lernmöglichkeiten bietet . Es geht eher weniger darum , ob Bildung digital wird , sondern welche Themen relevant sein werden und dass das neue Lernökosystem eine Symbiose aus analogen und digitalen Räumen sein wird . Dafür brauchen wir jetzt vor allen Dingen mutige Gestalter und Pioniergeister , die neue Möglichkeiten testen und im gemeinsamen Austausch weiterentwickeln .
verinnerlicht . Gezeigt und einmal selbst ausgeführt und es sitzt . Ich würde mir wünschen , dass Softwarehersteller und Hardwareproduzenten sowie deren Kunden sich mehr mit den Schulen austauschen würden , um dort die Digitalisierung dem Puls der Zeit anzupassen .
BLITZUMFRAGE Unser LinkedIn-Voting zum digitalen Lernen bei Kindern
Sollte es ein Mindestalter geben , bevor Kinder mit digitalen Tools lernen ?
Je früher , desto besser
36 %
Erst im Grundschulalter 41 %
Erst ab Sekundarstufe 1 23 %
Umfrage unter 691 Mitgliedern auf LinkedIn , Juli 2021 Quelle : LinkedIn / Daniel Jung
Matthias Buchwald , Leser
Revolution wagen
Im Mittelpunkt aller Entwicklung muss immer die Schülerin und der Schüler stehen . Wenn alle am Bildungsprozess Beteiligten das Lernenlernen als Schwerpunkt begreifen , wird der mühsame Weg hin zu einer Kultur der Digitalität viel Freude , Erfolg und Sicherheit als Lohn bringen . Pilotprojekte und Machbarkeitsstudien bilden wichtige Bausteine , um gute Methoden zu identifizieren und zu verifizieren . Das System Schule so zu wandeln , dass dort eine Kultur der Digitalität Einzug hält , ist eine ungleich höhere Qualität und wird ohne die erforderliche allumfassende Revolution des Bildungswesens nicht gelingen .
Dirk Rosomm , Leser
Ich glaube , dass Lernen zunächst intensiv an motorische Fähigkeiten gekoppelt ist . Das Wort „ be-greifen “ ist hier ein guter Hinweis . Wenn diese Hirnareale dann „ gebildet “ wurden , kann man dort digital aufsetzen .