+3 Magazin Juli 2020 | Page 7

+1 7 DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Rüdiger Grebe, Leiter Akademie, Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft (EBZ) Lernende Unternehmen Wohnungswirtschaft ist auf Langfristigkeit angelegt. Ergo könnte man denken, dass sich dort die Arbeitswelt nur langsam verändert. Diese Annahme ist falsch. Es gibt fünf gute Gründe, warum Arbeitswelt 4.0, Agilität und New Work auch Wohnungsunternehmen interessieren sollten. Erstens wird Homeoffice zur neuen Normalität. Die Corona-Pandemie hat als Booster für tiefe gesellschaftliche Veränderungen fungiert, in der sich Rollenmodelle ändern und Work-Life-Balance-Aspekte wichtig werden. Zweitens haben die sozialen Netzwerke die Art der Kommunikation revolutioniert – mit Stephan Grabmeier, Autor, Speaker und Innovationsberater Weniger ist mehr Am Scheideweg der Wirtschaftsgeschichte ist es an uns: Wollen wir mit viel Lobbyismus und Geld ins endliche Spiel zurück oder nutzen wir das Momentum und prägen durch neues Arbeiten eine bessere Wirtschaft? Jede Krise löst einen Wandel aus. Das mögen wir Menschen nicht. Kommt es jedoch drauf an, sind wir hochgradig anpassungsfähig. Die jahrelangen Diskussionen über Homeoffice haben mit einem Schlag aufgehört: Geht doch! Der Crashkurs im digitalen Leben beamt die Technologie aus der Zukunft in die Gegenwart. Die Krise liefert eine „Nebenwirkungen“ für den beruflichen Kontext. Digitale Kommunikationsund Kollaborationstools werden sich durchsetzen. Drittens betrifft die Digitalisierung alle Branchen, auch die Wohnungswirtschaft. Dafür braucht es nicht nur Experten, sondern Kompetenzen bei allen Beschäftigten. Viertens erfahren Arbeitsfelder durch vervielfältigte Megatrends wie Klimaschutz, Quartiersgestaltung und veränderte Wohnbedürfnisse einen tiefgreifenden Wandel. Dies aufzufangen, kann intern nur durch vermehrte Projektarbeit gelingen. Diese wird die klassische Linienorganisation mit ihren „Silos“ aufbrechen. Das führt, fünftens, zum Fazit: Diese neuen Herausforderungen können nur durch eine neue Lernkultur bewältigt werden. Wohnungsunternehmen müssen lernende Organisationen werden. Die Zeiten, in denen Lernen nur in Schule, Universität oder Akademie stattgefunden hat, sind passé. Steilvorlage für neues Arbeiten. Der Höhenflug vergangener Jahrzehnte ist gebaut auf Antigravitation. Der schier endlose Konsumwahn, lineare Wachstumsraten und die Lustbefriedigung haben unsere Industrien immer größer und schamloser gemacht. Im Lockdown haben Menschen auf einmal nur das gekauft, was sie wirklich brauchten. Nach nur zwei Monaten muss die Wirtschaft gerettet werden? Neues Arbeiten stellt zuerst die Frage nach dem Sinn. Wofür stehen wir jeden Tag auf? Wozu gibt es unser Unternehmen? Was ist unser Beitrag für eine bessere Wirtschaft? Unternehmen haben keinen Selbstzweck, sie sind Teil unserer Gesellschaft. Indigene Völker treffen wichtige Entscheidungen immer für sieben Generationen – also für ein unendliches Spiel. Für unsere Enkelfähigkeit stellt sich die Frage: Was ist unser Beitrag, um die Welt für uns und unsere nächsten Generationen zu einem besseren Ort zu machen? Nele Graf, Professorin für Personal und Organisation, Hochschule für angewandtes Management Lernen als Schlüssel Der griechische Philosoph Heraklit wusste schon: „Nichts ist so beständig wie der Wandel.“ Und so ist es auch mit der Arbeitswelt. Dabei halte ich drei Aspekte heute für besonders wichtig: Erstens ändern sich viele Rahmenbedingungen – Smart Working, Vertrauensarbeitszeit und Mobile Devices eröffnen hier neue Freiheitsgrade für alle Beteiligten. Zweitens ändern sich Arbeitsprozesse – agiles Arbeiten, Ayelt Komus, Professor für Organisation und Wirtschaftsinformatik, Hochschule Koblenz So individuell wie wir Das neue Arbeiten wird sich vor allem dadurch auszeichnen, dass es „das“ Arbeiten kaum geben wird. Noch mehr als heute wird Arbeit kaum abgrenzbar, nur schwach strukturiert, dynamisch, sehr individuell und unterschiedlich sein. Die Digitalisierung ermöglicht neue und vielfältige Arbeitsformen und macht diese Vielfalt zugleich zu einer notwendigen Voraussetzung. Nine-to-five-Arbeit im festen Büro nach Vorgabe mag es zukünftig noch geben – nur wird die eine zunehmend geringere Rolle spielen. In einer Welt, in der Zusammenarbeit überall und zu jeder Zeit erfolgen kann und Wertschöpfungsnetzwerke und Erfolgsfaktoren im permanenten Wandel sind, wird sich auch die Form der Arbeit dynamisch entwickeln. In den letzten Wochen haben auch Zweifler gesehen, dass wir fachbereichsübergreifende Teamarbeit und Hierarchiereduktion erfordern neue Verantwortungen und Methodenkompetenzen der Mitarbeiter. Drittens ändern sich die Arbeitsplätze – neue Tätigkeiten kommen hinzu, andere verschwinden oder neue Jobs entstehen. Das neue Arbeiten heißt also vor allem eines: Lernen. Sei es der verantwortungsvolle Umgang mit neuen Freiheiten, selbstgesteuerter Projektarbeit oder dem Aneignen neuer Anforderungen – Lernen wird zu dem entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Für das gesunde und erfolgreiche Bestehen in dieser neuen Arbeitswelt brauchen wir andere Kompetenzen. Neben Selbststeuerung und Selbstdisziplin sowie (virtuelle) Kommunikationskompetenz und Umgang mit Unsicherheit in Bezug auf neue Prozesse ist insbesondere die Lernkompetenz bei sich ändernden Anforderungen ein Schlüssel zum Erfolg. Mit Lernkompetenzanalysen und der Ausbildung agiler Lerncoachs können Mitarbeiter und Organisationen dabei unterstützt werden, das Lernen wirksamer zu gestalten. Denn die beste Antwort auf den Wandel ist Lernen. nur einen kleinen Teil der möglichen Formen nutzen, um Arbeit zu organisieren. Besondere Herausforderungen sind Selbstorganisation und Eigenverantwortung, aber vor allem auch Führung und die intelligente Nutzung der neuen Möglichkeiten. Ziel darf es nicht sein, bestehende Arbeitsformen einfach zu elektrifizieren. Neue Möglichkeiten müssen nutzbringend gestaltet werden – etwa durch Kombinationen verschiedener Formate, durch neue Führungs- und Organisationsformen oder auch durch Automatisierung und Künstliche Intelligenz, zum Beispiel mit Bots. Es gilt, neue Formen der Arbeit passend zu den Erfordernissen und Präferenzen zu entwickeln – individuell, intelligent, mutig und fantasievoll. › NEUE ERGONOMIE: NACHHALTIGER, BEWEGTER UND GESÜNDER Der Bewegungsmangel in der digitalisierten Bürowelt macht nicht nur dem Rücken Probleme: Ob Herz-Kreislauf-System, Glücksgefühle, Gehirnaktivität, Lungenfunktion, Immun- oder Verdauungssystem – der Mensch ist auf Bewegung angewiesen. Und die sollte dort beginnen, wo wir die meiste Zeit verbringen: beim Sitzen am Computer. Weil der menschliche Organismus eigentlich für das Laufen optimiert ist, hat Wilkhahn mit der Deutschen Sporthochschule Köln die dreidimensionale Free-to-move-Beweglichkeit entwickelt. Studien haben nachgewiesen, dass sie der menschlichen Biologie entspricht, die Konzentrationsleistung verbessert und DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE sitzbedingten Rückenschmerzen vorbeugt. Über 500.000 Bürotätige profitieren bereits vom neuen Sitzen. Modernes Design und Ausstattungsvielfalt machen den „AT“ zum Allrounder der neuen Bürostuhlgeneration. Die geniale Mechanik hält den Körper in jeder Haltung automatisch im sicheren Gleichgewicht. Platz nehmen, Sitzhöhe einstellen – fertig! Alles andere besorgen Körper und Stuhl von selbst. Ob zu Hause oder im Büro – das schicke Design inspiriert und die Gestaltung lässt sich an nahezu jedes Ambiente anpassen. Und dass der atmungsaktive Rückenbezug zu 80 Prozent aus recycelten PET-Flaschen besteht, ist bei Wilkhahn fast schon selbstverständlich. Probesitzen? [email protected] Mehr Informationen unter: www.wilkhahn.com