+3 Magazin Juli 2020 | Page 19

+3 19 Katharina Kühn, Leserin Verantwortung annehmen Viele Branchen sind absatz- und erfolgsgetrieben, ohne wirkliche Rücksichtnahme auf Produktions- und Arbeitsbedingungen. Es gilt, dem permanenten Druck von Shareholdern, der Konkurrenz und ständig neuen Anforderungen standzuhalten. Dagegen stehen die weltweiten Bewegungen wie #fridaysforfuture und #blacklivesmatter. Sie sind Spiegelbilder eines immer breiter werdenden gesellschaftlichen Umdenkens und fordern eine grundlegende Verhaltensänderung, insbesondere von Politik und Wirtschaft. Um zukunftsfähig zu bleiben, müssen Unternehmen mit diesem gesellschaftlichen Wandel Schritt halten. Gerade jetzt, wo die Auswirkungen der Corona-Krise wie ein zusätzlicher Beschleuniger wirken. Unternehmen sollten mit ihrem Angebot echten Nutzen stiften und für ihre Interessenten gut zugänglich sein. Ein ehrlicher, direkter Austausch mit den Kunden, auch bei schwierigen Themen, schafft Transparenz und Vertrauen. Dazu sind Unternehmen gefordert, proaktiv Verantwortung zu übernehmen und Position zu beziehen – für menschliches Wohl, Fairness und den Erhalt der natürlichen Ressourcen. Wer sich jetzt auf den Weg macht, mit Engagement, Innovation, Ehrlichkeit, Menschlichkeit und Demut, gewinnt Zukunftsfähigkeit aus einer resilienten Position heraus. Wolfgang Grupp, Textil-Unternehmer Handeln verpflichtet Um zukunftsfähig zu sein, geht es nicht nur darum, Trends schnell zu erkennen. Es geht vor allem darum, Trends auch schnell umzusetzen. Am Anfang der Corona-Krise fragte mich eine Klinik, ob ich auch Masken herstellen könnte. Hätte ich damals gesagt, dass ich nochmal eine Nacht drüber schlafen müsse, wäre ich vielleicht schon am nächsten Morgen den Auftrag los gewesen. Ich habe stattdessen direkt zugesagt und mir ein Muster schicken lassen. Zwei Wochen später mussten wir unsere Testgeschäfte, die die Hälfte des Umsatzes ausmachen, Coronabedingt schließen. Der Masken-Auftrag hat uns in dieser heiklen Situation enorm geholfen. Mehr noch: Wir haben sogar dank der hohen Nachfrage Sven Janka, Leiter Inhouse Training und Beratung, Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft GmbH Führen mit Herz und Menschenverstand DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Das Akronym VUCA ist wohlbekannt und auch als Buzzword verschrien. Nachvollziehbar, denn die meisten Menschen haben erst in der Pandemie samstags produziert. Diese Geschichte zeigt, dass Unternehmen nur erfolgreich seien können, wenn ihre Inhaber bereit sind, auf eine zügige Umsetzung von Ideen zu setzen und dafür auch die volle Verantwortung zu tragen. Wenn es nicht um mein eigenes Geld geht, ärgert es ich mich nicht so sehr, wenn ich es verliere. Wenn ich aber bei jeder Entscheidung weiß, dass ich für diese auch voll hafte, dann handele ich überlegter. Auch der Staat sollte sich überlegen, ob er diejenigen, die selbst für ihr Unternehmen in Haftung stehen, steuerlich entlastet. Dann würde es sicherlich auch seltener zu Insolvenzen kommen. Und vielleicht hätte es dann auch kein Sterben der großen Kaufund Versandhäuser gegeben. erlebt, was die Begriffe in der Praxis wirklich bedeuten und wie schwer der Umgang damit fällt. Die Folge daraus ist für uns heute schon sichtbar: Die Unternehmen möchten Führungskräfte mit Persönlichkeit und Haltung, was sich an zwei Fallbespielen gut veranschaulichen lässt. Fall eins „Haltung“: Ein internationaler Industriekonzern initiierte während des Lockdowns ein Entwicklungsprojekt für alle Führungskräfte. Ziel ist der Fokus auf drei zentrale Leadership-Prinzipien. Das Unternehmen hat entschieden, dass es in Zukunft Leader statt Manager benötigt. Fall zwei „Persönlichkeit“: Ein mittelständisches Produktionsunternehmen begann, die Führungskräfte im Umgang mit der Ungewissheit zu stärken. Mit einem Programm aus persönlichkeitsorientierten Trainings, intensiven Selbsterfahrungen und individuellen Entwicklungsplänen werden sich die Teilnehmer und die Unternehmenskultur auf die Reise begeben. Nach unserer Einschätzung waren in der Pandemie die Führungskräfte am wirksamsten und hilfreichsten, die mit Herz und Menschenverstand geführt haben. Gleichzeitig konnten wir sehen, dass das nicht im Widerspruch zu Kostenreduzierung und schwierigen Entscheidungen steht. Diesen diversen Führungsansatz zu behalten, lohnt sich, um die Unternehmen der Zukunft zu prägen. › TV-Studioqualität Mitarbeiter schulen via E-Learning kosteneffizient - flexibel - einfach E-LEarning-KurSE: W Antidiskriminierung W IT-Sicherheit W Datenschutz W Haftungsrisiken in der Entgeltabrechnung Jetzt informieren: datakontext.com/eLearning