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Katharina Kühn,
Leserin
Verantwortung
annehmen
Viele Branchen sind absatz- und erfolgsgetrieben,
ohne wirkliche Rücksichtnahme
auf Produktions- und
Arbeitsbedingungen. Es gilt, dem
permanenten Druck von Shareholdern,
der Konkurrenz und ständig
neuen Anforderungen standzuhalten.
Dagegen stehen die weltweiten Bewegungen
wie #fridaysforfuture und
#blacklivesmatter. Sie sind Spiegelbilder
eines immer breiter werdenden
gesellschaftlichen Umdenkens und
fordern eine grundlegende Verhaltensänderung,
insbesondere von Politik
und Wirtschaft. Um zukunftsfähig
zu bleiben, müssen Unternehmen
mit diesem gesellschaftlichen Wandel
Schritt halten. Gerade jetzt, wo die
Auswirkungen der Corona-Krise wie
ein zusätzlicher Beschleuniger wirken.
Unternehmen sollten mit ihrem
Angebot echten Nutzen stiften und
für ihre Interessenten gut zugänglich
sein. Ein ehrlicher, direkter Austausch
mit den Kunden, auch bei schwierigen
Themen, schafft Transparenz und Vertrauen.
Dazu sind Unternehmen gefordert,
proaktiv Verantwortung zu übernehmen
und Position zu beziehen – für
menschliches Wohl, Fairness und den
Erhalt der natürlichen Ressourcen.
Wer sich jetzt auf den Weg macht, mit
Engagement, Innovation, Ehrlichkeit,
Menschlichkeit und Demut, gewinnt
Zukunftsfähigkeit aus einer resilienten
Position heraus.
Wolfgang Grupp,
Textil-Unternehmer
Handeln verpflichtet
Um zukunftsfähig zu sein, geht es nicht
nur darum, Trends schnell zu erkennen.
Es geht vor allem darum, Trends
auch schnell umzusetzen. Am Anfang
der Corona-Krise fragte mich eine
Klinik, ob ich auch Masken herstellen
könnte. Hätte ich damals gesagt, dass
ich nochmal eine Nacht drüber schlafen
müsse, wäre ich vielleicht schon
am nächsten Morgen den Auftrag los
gewesen. Ich habe stattdessen direkt
zugesagt und mir ein Muster schicken
lassen. Zwei Wochen später mussten
wir unsere Testgeschäfte, die die Hälfte
des Umsatzes ausmachen, Coronabedingt
schließen. Der Masken-Auftrag
hat uns in dieser heiklen Situation
enorm geholfen. Mehr noch: Wir haben
sogar dank der hohen Nachfrage
Sven Janka,
Leiter Inhouse Training
und Beratung, Akademie
für Führungskräfte
der Wirtschaft GmbH
Führen mit Herz und
Menschenverstand
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Das Akronym VUCA ist wohlbekannt
und auch als Buzzword verschrien.
Nachvollziehbar, denn die meisten
Menschen haben erst in der Pandemie
samstags produziert. Diese Geschichte
zeigt, dass Unternehmen nur erfolgreich
seien können, wenn ihre Inhaber
bereit sind, auf eine zügige Umsetzung
von Ideen zu setzen und dafür auch die
volle Verantwortung zu tragen. Wenn
es nicht um mein eigenes Geld geht,
ärgert es ich mich nicht so sehr, wenn
ich es verliere. Wenn ich aber bei jeder
Entscheidung weiß, dass ich für diese
auch voll hafte, dann handele ich überlegter.
Auch der Staat sollte sich überlegen,
ob er diejenigen, die selbst für
ihr Unternehmen in Haftung stehen,
steuerlich entlastet. Dann würde es sicherlich
auch seltener zu Insolvenzen
kommen. Und vielleicht hätte es dann
auch kein Sterben der großen Kaufund
Versandhäuser gegeben.
erlebt, was die Begriffe in der Praxis
wirklich bedeuten und wie schwer
der Umgang damit fällt. Die Folge
daraus ist für uns heute schon
sichtbar: Die Unternehmen möchten
Führungskräfte mit Persönlichkeit
und Haltung, was sich an zwei
Fallbespielen gut veranschaulichen
lässt. Fall eins „Haltung“: Ein internationaler
Industriekonzern initiierte
während des Lockdowns ein
Entwicklungsprojekt für alle Führungskräfte.
Ziel ist der Fokus auf drei
zentrale Leadership-Prinzipien. Das
Unternehmen hat entschieden, dass
es in Zukunft Leader statt Manager
benötigt. Fall zwei „Persönlichkeit“:
Ein mittelständisches Produktionsunternehmen
begann, die Führungskräfte
im Umgang mit der Ungewissheit
zu stärken. Mit einem Programm
aus persönlichkeitsorientierten Trainings,
intensiven Selbsterfahrungen
und individuellen Entwicklungsplänen
werden sich die Teilnehmer und
die Unternehmenskultur auf die Reise
begeben. Nach unserer Einschätzung
waren in der Pandemie die Führungskräfte
am wirksamsten und hilfreichsten,
die mit Herz und Menschenverstand
geführt haben. Gleichzeitig
konnten wir sehen, dass das nicht im
Widerspruch zu Kostenreduzierung
und schwierigen Entscheidungen
steht. Diesen diversen Führungsansatz
zu behalten, lohnt sich, um die
Unternehmen der Zukunft zu prägen.
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