+3 Magazin Juli 2020 | Page 12

12 +2 › Rupert Voß, Leser Raum für Vielfalt MEINE ZUKUNFTSSTADT So stellen wir uns Einkaufen und Mobilität in ihr vor WO KAUFST DU ÜBERWIEGEND EIN? WIE LEGST DU STRECKEN IN EINEN ANDEREN STADTTEIL ZURÜCK? In Zukunft wird hoffentlich wieder mehr in gesellschaftlich relevante Projekte investiert. Die Menschen wollen Lebensraum mit Herz, in dem sie ihre Kinder großziehen und mit allen Annehmlichkeiten modernen Lebens alt werden können – mit Wohnkonzepten, die eine heterogene Gesellschaft abbilden. Mehrgenerationenprojekte sind etwa tolle Lösungen, um Senioren aktiv in die Gesellschaft einzubinden. In großen Einkaufszentren In den Geschäften in der Innenstadt 19% 26% 15% 40% In kleinen Läden in meiner Nachbarschaft Über das Internet Mit meinem eigenen Auto Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus und Bahn) 22% 21% 6% 4% 47% Zu Fuß Mit einem gemeinsam genutzten Auto (Carsharing) Mit dem Fahrrad oder Elektro-Fahrrad Umfrage unter 6.612 Personen in 41 Städten in Deutschland und Österreich, April-September 2015 Quelle: difu Axel Gedaschko, Präsident Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) Haute Couture in Serie In Deutschlands Ballungsregionen fehlen aktuell rund 800.000 Wohnungen, die Lage bleibt angespannt. Ein wichtiger Baustein, um hier Abhilfe für eine bezahlbarere Stadt von morgen zu schaffen, ist das serielle Bauen. Langwieriges „Stein auf Stein“ auf der Baustelle ist dabei passé: Stattdessen werden beim seriellen Bauen Gebäudeteile – ähnlich wie in der Automobilbranche – mithilfe industrieller Prozesse im Werk mehrfach vorproduziert, vor Ort nach dem Lego-Prinzip aufeinandergestapelt und miteinander verbunden. Sowohl Bauherren als auch Nachbarn profitieren von deutlich kürzeren Baustellenzeiten. Zusätzlich bringt das serielle Bauen neue Kapazitäten in der von Fachkräften leergefegten Baubranche. Die Wohnungswirtschaft leistet hier Pionierarbeit und bietet mit einer eigenen Rahmenvereinbarung quasi einen Katalog, aus dem Bauherren architektonisch anspruchsvolle Wohngebäude auswählen und diese individuell gestalten können. Das spart viel Zeit, da Teile der Projektausschreibung und Planung von vornherein erledigt sind. Weiterer großer Vorteil: der Festpreis, der bei Bestellung zugesichert wird. Er gewährleistet, dass auch bei unvorhergesehenen Verzögerungen keine Verteuerung eintritt. Die ersten Rückmeldungen von Bewohnern der seriell gefertigten Wohngebäude: durchweg positiv. Unterschiede zum normalen Wohnungsbau sind am Ende nicht erkennbar – eben Haute Couture, aber vom Band. Michael Lauer, Architekt und Sachverständiger für modularen Geschosswohnungsbau für die ALHO Systembau GmbH Nachverdichtung in Modulbauweise Reinhold Gütter, Leser Mit Leben füllen Die Stadt von morgen ist zu 98 Prozent bereits gebaut. In ihren Hüllen findet dann etwas anderes statt, wenn sie flexibel nutzbar sind. Mehr Wohngemeinschaften, wenn das Wohnen DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Im Mai 2019 hat die Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL) ihr erstes modulares Wohngebäude in der Zschopaustraße realisiert. Gleich nebenan in der Unstrutstraße wurden bereits zwei weitere Wohngebäude in Modulbauweise realisiert. So sind innerhalb nur eines Jahres insgesamt 100 Wohneinheiten entstanden. Die drei Neubauten sind ein Beispiel quartierbezogener Nachverdichtung, wie sie derzeit von vielen Städten angestrebt wird. Eine innerstädtische Nachverdichtung ist oftmals nicht leicht zu realisieren, weil geeignete und für eine Bebauung zugelassene Grundstücke fehlen. Die WGL hatten das Glück, von der Deutschen Bahn AG eine Brache erwerben zu können, die für den Bau einer Bahntrasse freigehalten worden war. Insgesamt 180 Raummodule wurden für die drei Gebäude in der ALHO Raumfabrik vorgefertigt. Die Modul- teuer bleibt. Mehr Vereinslokale und Ladenpraxen, wo der Einzelhandel sich zurückzieht. Die öffentlichen Parkanlagen werden noch stärker als bisher zu Treffpunkten aller Altersgruppen. Auf den Straßen fährt man mit maximal 30 Kilometer pro Stunde. Ob die Städte ärmer werden, hängt davon ab, wie ungleich die Einkommen und Vermögen insgesamt verteilt sind. Weil sie immer Orte der Zuwanderung waren, bleiben sie vielfältiger als das Land. Ein Auslaufmodell waren sie nie. montage dauerte nur wenige Tage, wobei nicht nur der Zeitaufwand, sondern auch die Schmutz- und Lärmbelästigung auf ein Minimum reduziert werden konnten. Zudem entsteht auf einer Modulbau-Baustelle 20 Prozent weniger Baustellenverkehr. Das schont die Umwelt – und die Nerven der Anwohner. Im Gebäude Zschopaustraße sind auf vier Wohnetagen insgesamt 36 Zwei- bis Vierzimmerwohnungen untergebracht. In den Gebäuden in der Unstrutstraße gibt es 64 Einheiten als Ein-, Zwei- und Dreizimmerwohnungen – ein sehr vitaler Wohnungsmix, der genau auf die Bedürfnisse im Viertel zugeschnitten ist. › Anzeige Gelungenes Beispiel für urbane Nachverdichtung: Auf einer Brache realisierte die ALHO Systembau GmbH in Leverkusen innerhalb eines Jahres 100 neue Wohnungen in Modulbauweise. Besonderen Wert wurde auf eine lebendige Fassadengliederung gelegt. Alle Gebäude sind so ausgerichtet, dass jede Wohneinheit einen attraktiven, zurückgezogenen und ausgeglichen besonnten Balkon oder eine Terrasse besitzt.