+3 Magazin Juli 2018 | Page 19

+3 Frank Ochmann, Insektenkoch im Vergleich zu Rindern Essbare Vielfalt 2.111 dokumentierte Arten weltweit, nach Gruppen, 2017 Käfer, 659 Arten 31% Heuschrecken, 278 Arten 13% Wanzen, 237 Arten 11% Libellen, 61 Arten Termiten, 59 Arten Fliegen, 37 Arten Schaben, 37 Arten Spinnen, 15 Arten andere, 45 Arten 3% 3% 2% 2% 1% 2% Ameisen, Bienen, Wespen, 321 Arten 15% Raupen, 362 Arten 17% Friederike Feil, Ernährungs- und Stoff- wechselexpertin und ehemalige Profisportlerin Gut investiert Jeder kennt es, das schlechte Gewis- sen, wenn man mal wieder mit der Torte, dem Burger oder der Packung Chips über die Stränge geschlagen hat. Das schlechte Gewissen schmeckt für die meisten nach unnötigen Kalori- en. Andere bekommen ihr schlechtes Gewissen eher beim Verzehr von tie- rischen Produkten. Die einen stellen ihre Diät dann auf fettarm und kalori- Gesundes Essen für alle Ich bin seit 16 Jahren Insektenkoch und war damals lediglich auf der Su- che nach neuer Küche. Seit etwa sie- ben Jahren ist das Thema Insekten- küche sehr populär: als Alternative zu Fleisch, aber auch als Proteinlieferant in Fragen der Welternährung. Hier in Europa ist Insektenküche inzwischen hip. Viele Startups versuchen, auf den Zug aufzuspringen, sie wollen ihre enreduziert um, die anderen mutieren zum Veganer. Was macht man nicht alles fürs gute Gewissen. Als Nähr- stoff- und Stoffwechselexpertin weiß ich jedoch, dass wir unserem Körper mit beiden Ernährungsformen nichts Gutes tun. Viele essenzielle Nährstoffe, die unser Körper braucht, um optimal zu funktionieren, nehmen wir vorwie- gend über tierische Produkte zu uns. Das sind vor allem B-Vitamine, Zink, Eisen, Lysin, Omega-3-Fettsäuren und Eiweiß. Und durch eine fett- und kalorienreduzierte Ernährung kommt der Körper in einen gefährlichen Mangelzustand. Die größte Gefahr für das gute Gewissen beim Essen sind für mich die modernen hochbearbeiteten Lebensmittel – Massenvernichtungs- waffen, die wir uns selber geschaffen haben. Wir kaufen gemäß dem Motto „Geiz ist geil“ und schenken den Le- bensmitteln keine Achtsamkeit mehr. Für mich ist gutes, hochwertiges Es- sen ein Akt der Selbstliebe. Die Zeit und das Geld, die man in sein Essen investiert, egal ob beim Einkauf oder bei der Zubereitung, ist Zeit und Geld, das man in sich selber steckt. Dann kommt das gute Gewissen von ganz alleine. 19 Burger aus Mehlwürmern oder Ma- den vermarkten. Allerdings landen so am Ende meist Zusatzstoffe im Essen – so schmeckt bestimmt kein gutes Gewissen. Ich lege Wert auf gesun- de Küche mit Eigengeschmack. Die Hemmschwelle gegenüber Insekten sinkt, aber viele haben noch immer eine zwiespältige Haltung. Ich versu- che, das durch meine Streetfood-Ak- tivitäten zu ändern, die ich seit drei Jahren intensiv betreibe. Hier kann jeder für ein paar Euro probieren, wie Insekten schmecken. Wenn man eine Botschaft vermitteln will, muss man vor allem da sein. Ich bin das seit 16 Jahren. Es ist ein langsamer Weg, aber inzwischen berate ich sogar Uni- versitäten, etwa bei Fragen der Züch- tung oder der Möglichkeit, Insekten als Rinderfutter zu verwenden. Qua- lität braucht Zeit, setzt sich am Ende aber auch durch. Meine Mission ist – vor allem an junge Köche gerichtet – das Bewusstsein zu schärfen. Es geht um so viel mehr als um Kochen und Geschmack. Es geht um CO 2 -Emissi- on, Massentierhaltung, gesundes Es- sen ohne Zusatzstoffe und Nahrung für alle. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Wilhelm Eckei, NEULAND-Landwirt und Aufsichtsratsvorsitzender NEULAND Fleischvertriebs GmbH Alternativlos natürlich Eine nachhaltige Landwirtschaft ist für mich Grundlage für guten Geschmack und für das gute Gewissen. Da besteht ein direkter Zusammenhang. Wir NEULAND-Landwirte haben einen hohen Anspruch an eine besonders Lars Degger, Leser Viel zu viel Müll Wenn die (Bio-)Lebensmittel in Su- permärkten in Plastik verpackt sind, dann kann ich mich als Verbraucher nur ärgern. Als Konsument hat man Verantwortung, aber ich finde es nicht richtig, den Verzicht auf Plas- tik allein dem Verbraucher zu über- lassen. Das müsste auf jeden Fall ge- setzlich strenger geregelt werden. Bei dem, was an Plastik an der Obst- und Gemüsetheke mitverkauft wird, kann keiner ein gutes Gewissen haben. tiergerechte Haltung – in ethischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Schließ- lich verdienen wir mit guter Fleisch- qualität unseren Lebensunterhalt. Um diese Qualität zu gewährleisten, muss das Wohl der Tiere im Mittelpunkt stehen. So passen wir die Haltung den Tieren an und nicht umgekehrt. Bei uns können sie ihren natürlichen Ver- haltensweisen nachgehen, haben Aus- lauf ins Freie, werden auf Stroh und mit Tageslicht im Stall gehalten, die Ferkelschwänze werden nicht gekürzt. Gentechnisch veränderte Importfut- termittel sind verboten. So setzt sich das gute Gewissen auch im Hinblick auf die Umwelt fort. Und wir tragen dazu bei, dass kleinbäuerliche Fami- lien in Übersee nicht zugunsten von Sojaplantagen vertrieben werden. Die Verbraucher können also gegenüber den NEULAND-Landwirten ein gu- tes Gewissen haben. Denn NEULAND ist auch ein „Bauernprogramm“. Mit Flächen- und Bestandsobergrenzen können nur kleinere und mittlere Fa- milienbetriebe am NEULAND-Qua- litätsfleischprogramm teilnehmen. Faire Preise sorgen für unsere Exis- tenzsicherung. Dass der Verbraucher dafür etwas tiefer in die Tasche greifen muss, ist klar. Aber das ist die Voraus- setzung, um gutes Fleisch mit gutem Gewissen genießen zu können. Mehr Infos unter: neuland-fleisch.de DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE GENUSS OHNE KOMPROMISSE – Temperaturgenau kochen Mit L