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Mirko Hornung,
Professor für
Luftfahrtsysteme,
TU München
Technologien kontra
Emissionen
Der Verkehrsluftfahrt ist es gelungen,
rund 70 Prozent der CO2-Emissionen
seit ihren Anfängen zu reduzieren. In
sieben Dekaden hat man es erfolgreich
verstanden, mit neuen Technologien
die Flugzeuge, die sich von außen gesehen seitdem nicht grundlegend verändert haben, wesentlich effizienter
und leiser zu machen. Was können wir
in den nächsten Dekaden technologisch erwarten? Mit dem hochgesteckten Ziel, die CO2-Emissionen bis 2050
gegenüber 2005 trotz einer Verdreifachung des Verkehrs zu halbieren, wird
radikale technologische Entwicklungen erfordern. Neue Triebwerke mit
noch größerem Durchmesser werden
Monika Storck, Leserin
Virtuelle Warenwelt
Das Internet hat die Welt verändert,
aber nicht nur die Welt der Musikindustrie, sondern auch die Welt
jedes einzelnen. Noch nie war es so
einfach, informiert zu bleiben. Allerdings auch im Schatten des Internets
Hasstriaden zu verbreiten. Es ist,
was es ist: Fortschritt ist nur fortschrittlich, wenn der Mensch bereit
ist, die positiven Dinge anzunehmen
und die negativen zu unterlassen.
So wird auch die Virtual Reality die
nächste Technologie sein, die uns
weiterbringt. Eine Wohnungsbesichtigung wird bald von der heimischen
Couch durchgeführt. Man trifft sich
mit dem Makler in einem virtuellen
Raum, welcher der Wohnung, die
man begutachten möchte, eins zu
eins nachempfunden wurde. Auch
Industrietechnik und große Maschinen werden bald virtuell erstellt und
dem Kunden zum Beispiel aus dem
asiatischen Raum vorgeführt, ohne
dass die Geschäftsführer mehrfach
um die halbe Welt fliegen müssen.
hier genauso wichtig sein wie neue
Materialien und Bauweisen, die helfen, das Gewicht der Flugzeuge weiter zu reduzieren. Nur das allein wird
nicht reichen. Wir benötigen vollständig neue Triebwerkstechnologien, wie
etwa Kombinationen aus Turbomaschinen und Kolbenmotoren oder sogar hybrid-elektrische oder vollelektrische Antriebe, um die aggressiven
CO2- und Lärmziele zu erreichen.
Gleichzeitig muss eine stärkere Sym-
biose aus Antrieb, Aerodynamik und
Struktur gefunden werden, so dass
zum Beispiel aerodynamische Widerstände in einen besseren Vortriebswirkungsgrad umgewandelt werden
können. Das so etwas geht, haben die
Arbeiten des EU-Projekts „Dispursal“
gezeigt, bei dem ein dritter Antrieb
im Heck eines Flugzeuges integriert
wird, um den Rumpfwiderstand wieder „aufzufüllen“. Das hilft, circa neun
Prozent Kraftstoff zu sparen.
Entscheidung mit
Weitblick
Der PC als Arbeitsgerät ist weder
wirtschaftlich noch ökologisch. Und
dennoch finden die wartungs- und
ressourcenintensiven Geräte weiter
ihren Weg in die Unternehmen. Der
Digitaler Wettlauf
Ein wirksamer Spamfilter würde uns
voranbringen. Derzeit werden unsagbar viele Virenträger verschickt. Digitalisierung nutzt leider nicht nur Verbrauchern, sondern auch Kriminellen.
Hier heißt es, schnell entwickeln.
Maja Bruder, Leserin
Leicht gemacht
DEUTSCHLANDS MEINUNG ÜBER TECHNISCHEN
FORTSCHRITT UND KOMMUNIKATION 2013 – 2015
2013
2015
2014
53,1%
55,5%
54,6%
Zu viele unnötige
Funktionen
54%
53,5%
49,7%
Furcht vor starker
Überwachung
des Staates
49,5%
47,3%
Interesse an
technischer
Weiterentwicklung
52,2%
39,8%
39,5%
39,4%
Täglicher Kontakt
mit anderen Personen
am Smartphone/Handy
39,7%
37,2%
42,8%
Leben ohne
Smartphone/Handy
ist unvorstellbar
34,6%
35,2%
34,4%
Hoher Anspruch
an Qualität
28,6%
27,9%
27,2%
Gefallen an edlen
und hochwertigen Geräten
18%
17,9%
18,8%
Häufiger Besuch
in Elektronikgeschäften
17,5%
16,7%
16,3%
Neuester Stand
von Smartphone/Handy
und Computer
Bereitschaft
viel Geld
auszugeben
13,3%
13,1%
11,7%
Quelle: Statista 2016
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Heiko Gloge,
Managing Director
IGEL Technology
Mareike Trummel, Leserin
Einkauf jedenfalls freut sich: PCs kosten nicht viel, Windows ist geschenkt.
Klingt nach einem Schnäppchen.
Aber ist dem wirklich so? Zunächst
bezahlt man bei der Einrichtung der
PCs, später für Updates, Patches und
Support, und schließlich – nach nur
drei Jahren – für einen neuen PC und
dessen erneute Einrichtung. Dieser
Teufelskreis bläht nicht nur das ITBudget auf, sondern beschneidet die
internen Ressourcen für die anstehende Digitalisierung. Zwar geben
Unternehmen zunehmend Geld für
IT-Virtualisierung aus, allerdings
noch eher im Storage- als im Desk-
top-Bereich. Woran also liegt die
Zurückhaltung der Entscheider? Warum lassen sie eingefahrene Prozesse
träge weiterlaufen und vernichten
Kapital durch technisch überholte
und klimaschädliche IT-Konzepte
mit kurzen Investitionszyklen? Warum fragen sie ihre IT-Partner nicht
nach Managed Workspaces mit energieeffizienten Thin Clients, die selbst
im Dauerbetrieb sechs und mehr
Jahre durchlaufen? Diese mitunter
unbequemen Fragen muss jeder ITVerantwortliche selbst beantworten.
Besser gleich informieren, bevor es
der Chef tut!
Die benutzerfreundlichen ContentManagement-Programme haben die
Websites revolutioniert. Jeder Praktikant kann sie bedienen und will
man mal etwas Pfiffigeres haben,
gibt es das passende Plugin. Wenn
ich da an früher denke, wie lange
man in Programmen herumbasteln
musste, ist dies für mich eine ganz
neue Dimension.
Katja Hanack,
Professorin
für Immuntechnologie,
Universität Potsdam
Zeit für ein bisschen
Science-Fiction
Therapeutische Antikörper sind aktuell die wirksamsten Medikamente bei
verschiedenen Krebs- und Autoimmunerkrankungen. Ihre Entwicklung
und Validierung ist allerdings bis heute extrem zeitaufwendig und kostspielig. Herkömmlich werden monoklonale Antikörper dadurch gewonnen,
dass Mäuse mit dem Antigen immunisiert werden und die Antikörperproduzierenden Zellen aus der Milz
durch eine Fusion mit Myelomzellen
unsterblich gemacht werden. Diese
Antikörper-produzierenden Zelllinien werden dann für eine biotechnologische Produktion eingesetzt. Auch
andere Methoden, wie die Herstellung von rekombinanten Antikörpern
über das Phagen-Display, haben sich
etabliert und führen zu effektiven
Medikamenten. Beide Methoden erfordern viel Zeit und binden viele
Ressourcen. Zudem verdient sich die
Pharmabranche daran eine goldene
Nase. Was aber, wenn es eine Technologie gäbe, die genau das revidieren würde? Die die Herstellung von
Antikörpern zu einem planbaren,
risikolosen und günstigen Unterfangen macht? Dafür forschen wir mit
Mitteln des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung an der Universität Potsdam an einer artifiziellen
Immunreaktion. Dieser Ansatz soll es
zukünftig ermöglichen, Antikörper in
vitro, also außerhalb eines lebenden
Organismus, herzustellen und nach
Bedarf zu modellieren, um so die Verfügbarkeit neuer Medikamente zu
unterstützen. In diesem Sinne: Let’s
start with something new...