+3 Magazin Juli 2015 | Page 20

Das sagten Sie zur letzten Ausgabe 20 WAS IST DAS ZAHLUNGSMITTEL DER ZUKUNFT? Irene Latz Bargeld kann nicht zum Ausgrenzen verwendet werden, weil man bei Bargeld nicht mit seiner Identität bezahlt. Es ist am allerwichtigsten, dass ich überall mit Bargeld weiterhin bezahlen kann. Es gehört zu den Lektionen aus den Ausspähskandalen westlicher Geheimdienste, und das GCHQ scheint ja auch schon einzugreifen: Ein Geheimdienst kann meine digitalen Bezahlmöglichkeiten nach seinem Gefallen sperren, mich also ausgrenzen, ohne dass ich mich dagegen gerichtlich wehren kann. Tim Wolf Dass Bitcoin und Co. keine stabilen Wertspeicher, sondern eher hochspekulative Anlagen darstellen, dürfte hinreichend bekannt sein. Aber genau das fehlt der digitalen Finanzwelt noch, um den Weg in ein freies, besseres Finanzsystem ebnen zu können. Stabile Wertspeicher, die man innerhalb von Sekunden weltweit versenden und handeln kann, ohne zentrale Dienstleister oder Banken in Anspruch nehmen zu müssen. Das Zahlungsmittel der Zukunft werden Derivate sein, die Basiswerte aus der ganzen Welt abbilden und dadurch Wertstabilität erhalten. Es beginnt mit digitalen Assets, die alle Vorteile der Bitcoin-Technologie mit klassischen Währungen verbinden, den sogenannten Bit Assets. Peter Jagusch Andrea Dierkes Ich glaube, dass das Zahlungsmittel der Zukunft viel mehr ist als bloß Zahlungsmittel. Selbstverständlich bargeldlos, also nur noch mit Karte; und weil es praktisch ist, wird die Karte noch eine Reihe anderer Funktionen vereinen: Personalausweis, Führerschein, Krankenversicherung etc. Nach und nach werden immer mehr Funktionen dazukommen. Und irgendwann, wenn die komplette Identität auf der Karte versammelt ist, wird es natürlich gefährlich, diese Karte zu verlieren. Dann ist der nächste Schritt, den Chip unter die Haut zu implementieren, zum Beispiel am Handgelenk, nicht mehr fern. Aber das erlebe ich hoffentlich nicht mehr. Dadurch werden aber auch Tauschgeschäfte, sei es von Waren oder Dienstleistungen, wieder an Bedeutung gewinnen. Die schnelle Antwort (Bitcoin) scheint mir zu kurz gedacht. Ein Zahlungsmittel ist nur sinnvoll, wenn man sicher davon ausgehen kann, dass man dafür eine Ware oder Dienstleistung bekommt, sonst ist das Zahlungsmittel wertlos. Aber woran erkenne ich das? Schon jetzt ist klar, dass es für die Menge Geld, die als Buchgeld, zum Beispiel als Bitcoins oder Kreditschulden, irgendwo festgehalten ist, gar kein entsprechender Gegenwert existiert oder in absehbarer Zeit geschaffen werden könnte – jedenfalls nicht zu jetzigen Preisen. Max Adam Dogecoin und andere digitale Währungen überzeugen durch minimale Gebühren, Dezentralität, ultraschnelle Überweisungen, extrem hohe Sicherheit sowie Anonymität (bei Bedarf). Ich bin überzeugt, dass Dogecoin das Zahlungsmittel der Zukunft sein wird. Wow!