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DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Karl-Heinz Stawiarski,
Geschäftsführer
Bundesverband
Wärmepumpe (BWP) e.V.
Das grünere Sparbuch
Alle zehn Jahre eine neue Einbauküche, alle fünf Jahre ein neues
Auto, das Badezimmer gleicht einer
Wellness-Oase: Und die 30 Jahre
alte Heizung im Keller? Aus den Augen, aus dem Sinn. Das ist entweder
Ulf Sieberg,
Referent für Energiepolitik
und Klimaschutz
beim Naturschutzbund
Deutschland (Nabu)
Warme Worte
Mit der Effizienzwende verhält es sich
wie mit der Bildung: Alle wollen sie.
Keine politische Sonntagsrede, ohne
dass ihre Potenziale, vor allem im
Gebäudebereich, betont werden. Für
Arbeitsplätze, faire Wohnkosten, eine
naturverträgliche Energiewende. Aber
weder will ein(Politik)er etwas für sie
tun noch für sie bezahlen. Gehoben
werden die Potenziale so nicht. Noch
im Juni hat die angebliche Klimakanzlerin auf dem G7-Gipfel die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft zum Ziel
aller Ziele erklärt. Nur mit einer Abkehr von Erdöl, Kohle und auch Erdgas wird das Ziel, die Erderwärmung
auf zwei Grad zu begrenzen, Erfolg
haben, werden die Lebensbedingungen erträglich bleiben, werden bis zu
zehn Milliarden Menschen auf der
Erde existenzfähig sein. Dazu braucht
es auch einen klimaneutralen Gebäudebestand! Nicht ein paar neu gebaute
Häuschen auf Niedrig- oder Plusenergiehaus-Standard, sondern über alle
sehr kurzsichtig gedacht, unaufrichtig
oder beides. Warum kurzsichtig? Die
energetische Qualität eines Hauses
und dabei insbesondere der Heizung
entscheidet über den Wert einer Immobilie. Rustikale Betonwaschbecken
oder filigrane Badewannen: Geschmäcker sind verschieden und unterliegen aktuellen Moden. Das Ende der
fossilen Energien Öl und Gas jedoch
wird kommen, das Heizen mit regenerativer Umweltwärme und Wärmepumpe bietet jedoch schon heute eine
zukunftssichere heimische Alternative. Warum ist das unaufrichtig? Die
Deutschen attestieren sich in Umfragen ein hohes Umweltbewusstsein.
Dann sollten sie auch bereit sein, in
umweltfreundliche Heizungen zu investieren. In anderen Bereichen funktioniert es doch auch: Für biologische
Lebensmittel wird gerne etwas mehr
bezahlt, Urban Gardening wird als
hip gefeiert. Und eine regenerative
Heizung, mit der sich Umweltenergie
aus dem Garten ernten lässt – das erzeugt keine Euphorie? Seit es auf das
so beliebte Sparbuch kaum noch Zinsen gibt, bietet sich so eine Investition
doch förmlich an.
vorhandenen 20 Millionen Gebäude in
Deutschland hinweg. Die Wärmewende ist nur zu schaffen, wenn weniger
endlich mehr wird: Ein beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien für
Heizung und Warmwasser, die Nutzung von EE-Strom im Wärmemarkt
und mehr Energieeffizienz. Das Zeitfenster für den Klimaschutz schließt
sich. Wer mehrere Fliegen mit einer
Klappe schlagen will, muss jetzt handeln. Sonst geht es irgendwann nur
noch um die Bewältigung der Folgen,
ums Überleben. But: How long is now?
lagen anfallen, werden mit den längerfristigen Kosteneinsparungen verglichen. Die eingesparten Energiekosten
werden jedoch nur langfristig realisiert
und daher bei den Berechnungen abgezinst berücksichtigt.
Bei diesen Rechnungen finden aber
häufig die übergeordneten gesellschaftlichen Ziele der Maßnahmen,
wenn überhaupt, nur unzureichend
Beachtung. Energetische Gebäudesanierungen sind vor dem Hintergrund
der drohenden Klimakatastrophe zu
beurteilen. Der Klimawandel wird
durch die Emission von treibhausrelevanten Gasen wie CO2 verursacht, die
unter anderem durch die Nutzung fossiler Energieträger für das Heizen von
Wohnungen entstehen. Die Folgen der
Klimaveränderungen wie Tornados
in Deutschland oder weltweite Überschwemmungen und Hitzewellen sind
schon heute vermehrt festzustellen.
Die dadurch verursachten globalen
volkswirtschaftlichen Kosten werden
jedoch bei den Amortisationsrechnungen, die nur die Kosten und Kosteneinsparungen der einzelnen Maßnahmen
einschließen, nicht berücksichtigt.
Maßnahmen zur Verhinderung einer
zu starken Klimaerwärmung wie der
Wärmedämmung sind nicht ohne vermehrte Kosten zu erreichen.
Günter Vornholz,
Professor für
Immobilienökonomie,
EBZ Business School
Milchmädchenrechnung
Bei der Diskussion um die Sinnhaftigkeit von energetischen Gebäudesanierungen werden Amortisationsrechnungen durchgeführt, um den Erfolg
einer Investition zu berechnen. Die
Kosten der Sanierung, die aufgrund
der Maßnahmen zur Senkung des
Energieverbrauchs wie der Dämmung
oder der Erneuerung von Heizungsan-
Andreas Kühl,
Energieblogger auf
energynet.de
Perspektivwechsel
Der Fokus der Energiewende liegt bislang auf dem Strommarkt. Dort konnte
der Anteil an erneuerbaren Energien
auf rund 27 Prozent gesteigert werden.
Allerdings passt es nicht zusammen,
Ökostrom selbst zu erzeugen oder aus
dem Netz zu beziehen und dann fossile
Energien wie Öl oder Gas für die Heizung zu verwenden. Heizenergie hat im
Haushalt einen höheren Anteil als die
elektrische Energie. Daher muss auch
im Gebäudesektor mehr getan werden
für den Klimaschutz. Erneuerbare Energien im Wärmemarkt liegen gerade einmal bei knapp 10 Prozent.
Ein Schritt, um mehr erneuerbare Energien im Wärmemarkt zu ermöglichen,
ist die Verringerung des Heizenergiebedarfs. Bei einem geringeren Wärmebedarf muss weniger Energie zwischengespeichert werden. Das Passivhaus, bei
dem man theoretisch auf die Heizung
verzichten kann, hat sich leider nicht in
der Praxis durchsetzen können. Daher
geht die Entwicklung heute in Richtung
Plusenergie- oder Aktivhaus. Das sind
Häuser, die selbst Energie erzeugen. Im
Idealfall produzieren sie in einer Jahresbilanz mehr Energie als sie verbrauchen.
Gebäude übernehmen somit in der Verknüpfung der Energiebereiche Strom,
Wärme und Mobilität eine wichtige Aufgabe. Sie erzeugen einen Teil der selbst
benötigten Energie, speichern Energie,
bieten Energie im Netz an wie auch
Speicherdienstleistungen und beziehen
Energie aus dem Netz. Die Energie wird
für Anwendungen in Strom, Wärme und
Mobilität gleichermaßen genutzt.
Andreas K., Leser
Wichtig ist, die Grundwärme einer
Wohnung niedrig zu halten – keine 21
Grad Innenraumtemperatur.
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