+3 Magazin Juli 2015 | Page 15

+3 15 DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Reiner Wild, Geschäftsführer Berliner Mieterverein e.V. Tobias Schellenberger, Geschäftsführer IVPU – Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V. Nicht ohne soziale Gerechtigkeit Diskrete Alleskönner In Deutschlands Gebäuden werden 40 Prozent der gesamten Endenergie verbraucht. Der Gebäudebestand soll bis spätestens 2050 klimaneutral werden. Doch der Erfolg der Bundesregierung bei mehr Energieeffizienz in Gebäuden ist bescheiden. Die Sanierungsrate dümpelt bei unter einem Prozent. Es fehlt ein vernünftiges Konzept aus Fordern, Fördern und Informieren. In Ballungsgebieten klagen immer mehr Haushalte über die Verdrängung durch energetische Gebäudesanierung, weil das Mietrecht geschäftstüchtigen Vermietern attraktive Renditen verspricht. Je teurer gebaut wird, desto höher steigt die Miete. Der Möglichkeit, elf Prozent der Investitionskosten auf die Miete draufzuschlagen, stehen Zins und Tilgungslasten von unter fünf Prozent gegenüber. Einspruchsrechte für Mieter stehen nur auf dem Papier, in der Praxis müssen viele weichen. Bitter auch für die verbleibenden Mieter. Wohnqualität und Komfort stehen ganz oben auf der Wunschliste privater Bauherren, die sanieren möchten. Wohnbehaglichkeit ist also ein Stück Lebensqualität. Fest steht auch: Ältere Häuser, die nicht nachträglich gedämmt wur- Denn mit ökologisch zumeist bedenklichen Dämmbaustoffen reduzieren sich die Heizkosten nicht mal um ein Drittel der Mietsteigerung. Statt den effizienteren Heizungstausch vorzuziehen, wird mit schlechter Bauausführung oft der Wohnwert verringert. So geht es nicht. Viele Vermieter warten daher mit Klimaschutzmaßnahmen. Doch die Mieter stehen wegen des Heizkostenanstiegs „an der Wand“. Wann endlich geht die Bundesregierung das Problem an? Ein erstes wäre die Abschaffung der renditeträchtigen Mieterhöhungsmöglichkeiten, weg mit den elf Prozent! den, haben feuchte, kalte Wände und Decken. Sie sind regelrechte Energiefresser. Ich beobachte, dass keine Baustoffgruppe so oft unterschätzt oder kritisiert wird wie die Dämmstoffe; und doch ist das Dämmen ein wichtiger Bestandteil der Energieeffizienz im Gebäude. Dämmstoffe erfüllen ihre Funktionen meist im Verborgenen: unter dem Dach, auf dem Fußboden oder an der Wand. Ihre Aufgabe ist es, den Wärmefluss von der wärmeren zur kälteren Seite eines Bauteils einzudämmen. Sie senken unseren Heizenergieverbrauch. Heute bedeutet „besser Klaus Sedlbauer, Leiter des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik Energie plus Haus Ein nicht unerheblicher Teil des Gases Kohlendioxid entsteht in Deutschland bei der Wärme- und Stromversorgung von Gebäuden. Besonders bei der Beheizung von Gebäuden liegt ein großes Potenzial, den Energieverbrauch und die CO2-Emissionen zu senken, denn DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Patrick Seitz, Geschäftsführer der aluplast GmbH Wärme, die bleibt Sage und schreibe 40 Prozent der Energie eines Gebäudes gehen über die Fenster verloren, obwohl sie nur 8 Prozent der Fassade ausmachen. Wer diesen drastischen Energieverlust vermeiden will, hat eigentlich nur zwei Möglichkeiten: die Fassade komplett zumauern oder Energiesparfenster einbauen. Generell ist schon bei 15 Jahre alten Fenstern ein Austausch durch Kunststofffenster nach den aktuellen Standards der EnEV sinnvoll, da hier die Einsparpotentiale überwiegen. Wobei Fenster nicht gleich Fenster ist, vor allem in Hinblick auf die künftigen Bestimmungen der EnEV: Mit Hilfe neuer Werkstoffe, zum Beispiel glasfaserverstärkter Kunststoffstege, die die unnötige Wärmebrücke Stahl zur Versteifung des Fensters eliminieren, und anderer neuer Technologien, wie der Klebetechnik, die neue Bestwerte in der Wärmedämmung ermöglichen und bereits heute die Anforderungen der Zukunft übertreffen. Die Energieersparnis, die sich mit hochwärmedämmenden, glasfaserverstärkten Fenstern erzielen lässt, macht sich natürlich deutlich im Geldbeutel bemerkbar. Aber auch für die Umwelt ergibt sich ein spürbar positiver Effekt: Der CO2-Ausstoß reduziert sich so bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus in 25 Jahren tatsächlich um bis zu 77.000 Kilogramm. Bei diesen enorm hohen Zahlen kann eigentlich niemand mehr mit der Ausrede kommen, der Einzelne könne für die Umwel Ё