+3 Magazin Februar 2020 | Page 18

+3 18 Thomas Rauschenbach, Vorstandsvorsitzender und Direktor Deutsches Jugendinstitut (DJI) Häuser des Lernens Ich fürchte, dass die Schule von mor- gen nicht viel anders sein wird als die Schule von heute. Aber wenn ich mir etwas wünschen dürfte, wäre es eine Schule mit attraktiven Ganztagsange- boten, die über eine Unterrichtsschu- le deutlich hinausgehen. Sie würde neben klassischem Unterricht und tradierter Wissensaneignung jene bildungsbezogenen Elemente stär- ken, die die Kinder und Jugendlichen gemeinsam erarbeiten und einbrin- gen, die sie wollen, weil es auch ihre Themen sind. Die Schule der Zukunft sollte die Interessen der Lernenden ernster nehmen. Sie sollte sich für Themen und Aneignungsformen öffnen, die den jungen Menschen näherliegen, für die sie vielleicht so- gar brennen. Maßstab des Gelingens wäre dann, dass diese neuen Häuser des Lernens zu Orten werden, an die auch diejenigen Kinder und Jugend- lichen gerne gehen, die sonst nicht zu den schulisch Erfolgreichen gehören, die Schule als anstrengend und un- gerecht empfinden, vielleicht sogar als Orte der Enttäuschung. Kurz: Ich wünsche mir eine Schule, die eine BRING YOUR OWN DEVICE Die Methode, dass Schüler ihre eigenen Smartphones im Unterricht nutzen, hat Stärken und Schwächen und › Gibt es an der eigenen Schule Lehrkräfte, die die Methode „Bring your own device” nutzen? Gesamt Ja Nein 82% 18% Nach Schulformen Grundschule Haupt-, Real-, Gesamtschule Gymnasium 97% 64% 47% 3% 36% 53% Grund- schule Gesamt Haupt-, Real-, Gesamtschule Gymnasium Keine anderweitige Ausstaung vorhanden 31% 27% 35% Hohe Verfügbarkeit der Geräte bei den Schülern 30% 31% 31% Moderne Form des Unterrichts 29% 29% 28% Medienkompetenz und Medienbildung fördern 20% 26% 14% Welche Nachteile werden gesehen, wenn Schüler ihr eigenes Endgerät nutzen? Einzelne Kinder haben kein Gerät 70% 76% 67% 61% (Zu) hohe Anforderung an Lehrkräfte, Funktionen auf unterschiedlichen Geräten und Systemen zu erklären 63% 66% 63% 60% Gefahr des Mobbings aufgrund „uncooler“ Modelle 50% 55% 44% 42% Zu hoher Aufwand für Systemadministration 5% 5% 7% 7% Keine Kontrolle der Geräte möglich 4% 3% 4% 4% Keine Nachteile 11% 8% 11% 15% Quelle: VBE Vielfalt unterschiedlicher Anerken- nungs- und Wertschätzungsmöglich- keiten bereithält, die Kindern und Jugendlichen Mut macht. DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE WIE KOMMT DAS WLAN IN DEN MEDIENENTWICKLUNGSPLAN? Herr Thiel, was hat D-Link mit dem Medienentwicklungsplan einer Schule zu tun? Warum wird „Bring your own device” an der eigenen Schule genutzt? nicht gedacht wird – deutscher Kun- densupport oder regionale Projektan- sprechpartner beispielsweise. Aber auch Cloud-WLAN-Lösungen neh- men Fahrt auf. In Frankreich haben wir zuletzt einen Schulverbund mit 224 Schulen ausgerüstet. In jeden Medienentwicklungsplan gehören auch die Anforderungen an die IT-Hardware und Infrastruk- tur. Wie viele Tablets und Note- books eine Schule braucht, kann Viele Schulen fragen sich: Wie kann relativ einfach festgestellt werden. der IT-Support gewährleistet werden? Doch woher weiß ich, wie viele WLAN Access Aktuell wird der Support Points und Switches ich nicht vom Digitalpakt brauche? D-Link führt – mit abgedeckt. Das stellt meistens im Auftrag des Schulen und Schulträger IT-Partners der Schule vor ein Finanzierungs- – eine WLAN-Ausleuch- problem. Deshalb raten tung vor Ort durch. An- wir dringend, auf einen schließend wissen die Anbieter mit langen Ga- verantwortlichen Lehrer, rantielaufzeiten zu setzen. wie viele dieser Geräte D-Link beispielsweise ge- in den Medienentwick- währt bis zu sieben Jahre lungsplan integriert wer- Garantie auf einen Access Gunter Thiel, den müssen. Point. Das gibt maximale Country Manager Planungssicherheit. Mit- DACH & Benelux Worauf kommt es beim telfristig sehen wir hier D-Link Deutschland WLAN in der digitalen aber Bund und Länder in GmbH Schule an? der Pflicht. Sinnvoll wäre es, wenn der Digitalpakt Das IT-Netzwerk und somit auch das über das Jahr 2024 fortbesteht und WLAN ist das Rückgrat einer jeden auch die Folgekosten für Betrieb und digitalen Schule. Im Vordergrund Wartung übernommen werden. stehen die Qualität der Geräte und Mehr Informationen unter: die Sicherheit. Ebenso wichtig sind eu.dlink.com/wlan-fuer-schulen allerdings Punkte, an die zunächst Doreen Hargberg, Leserin Innere Werte Die Schule von morgen sollte nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern auch soziale Kompetenz. Wenn die Schule für das Leben vorbereiten soll, gehört es einfach dazu, ein gesundes Selbstbewusstsein zu besitzen und die Freiheit der anderen zu respek- Martin Bonnet, Geschäftsführender Direktor Institut für Werkstoffanwendung (IWA), Technische Hochschule Köln Neue didaktische Möglichkeiten Die Schule von morgen fängt glück- licherweise bereits heute an. Der An- teil an Lehrenden an Schulen und Hochschulen, die digital gestützte Lehrangebote mit in ihre Lehrtätig- keit einbauen und damit verbundene Möglichkeiten eines größeren Spekt- rums an didaktischen Möglichkeiten nutzen, steigt kontinuierlich. Zum Einsatz kommen Präsentationen mit Echtzeit-Feedback, Gamification- Elemente oder auch auf den Kopf gestellte Lehrangebote wie Flipped Classroom. Während die beiden erstgenannten Tools nicht nur hel- fen, einen klassisch gestalteten Un- terricht aufzulockern, und sowohl Schülern als auch Lehrenden ein ak- tuelles Lernstandsfeedback geben, so können mit Flipped Classroom neue Wege beschritten werden. Statt den Fokus auf reine Wissensvermittlung tieren. Mobbing darf es an Schulen nicht geben und daher muss es aus- reichend Psychologen und Sozialar- beiter geben. Die psychischen Schä- den, die durch Mobbing verursacht werden, können erhebliche Konse- quenzen für das Erwachsenenalter nach sich ziehen. Die Schule sollte keine brutale Kreatur sein, die den jungen Geist verspeist, sondern ein Hort der Kreativität und Lernfreude. zu legen und die Schüler mit der praktischen Umsetzung und dem Einüben zu Hause alleine zu lassen, werden Inhalte über Lehrvideos in die Heimarbeitsphasen ausgelagert, sodass der Unterricht für die An- wendung und den Diskurs genutzt wird. Die Videos werden von den Lehrenden entweder selbst mit ein- fachen Mitteln erstellt oder es wird mit bereits auf Video-Plattformen zur Verfügung stehenden Videos ge- arbeitet. So kann dem unterschiedli- chen Lerntempo der Schüler Rech- nung getragen werden. Es bleibt spannend, welche neuen Möglich- keiten die Digitalisierung bringt und es werden wohl noch einige Jahren vergehen, bis erprobte Methoden im angemessenem Maße eingesetzt werden. Angelika Baumgartner, Leserin Gute Kinderstube Auch in Zukunft kommt es auf die Werte an, die man in der Kindheit mitbekommen hat. In der Schule kann nicht alles nachgeholt werden, was die Eltern verpasst haben.