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Udo Beckmann,
Bundesvorsitzender
Verband Bildung
und Erziehung (VBE)
Seid fair miteinander
Früher waren es kleine Zettel mit
Nettigkeiten oder Bosheiten, die am
Ende der Stunde im Papierkorb lan-
deten. Längst vorbei. Heute werden
diese Nachrichten über Messenger
versendet. Schöne Dinge liest auch
dort jeder gerne, aber die andere,
dunkle Seite dieser Aktivitäten trifft
die Opfer hart und nachhaltig. Cy-
bermobbing, also die Verleumdung,
Belästigung und Nötigung anderer
Menschen mit Hilfe elektronischer
Kommunikationsmittel, ist ein Pro-
blem. In der aktuellen JIM-Studie
von 2018 gab etwa jeder fünfte Ju-
gendliche an, dass schon einmal be-
leidigende oder falsche Inhalte über
die eigene Person im Netz kursier-
ten. Auch drei von vier Lehrkräf-
ten sagen laut einer vom Verband
Bildung und Erziehung in Auftrag
gegebenen Forsa-Umfrage, dass Cy-
bermobbing gegen sie in den letz-
ten fünf Jahren zugenommen habe.
Was kann dagegen getan werden?
Soll den Schülerinnen und Schülern
einfach das Handy weggenommen
werden? Sicher nicht. Erstens kön-
Dominik Schott, Leser
Lernen braucht
Freiraum
Meine Töchter durch das bayeri-
sche Gymnasium zu begleiten, war
und ist frustrierend. Denn leider
sieht Schule erschreckend ähnlich
aus wie zu meiner Schulzeit vor 40
Jahren: viel Frontalunterricht, Stoff-
fülle, Notendruck, didaktisch wenig
nen sie in ihrer Freizeit weiter an-
dere über das Internet diffamieren
und zweitens ist das Problem ein
anderes: das fehlende technische
Verständnis – und die mangeln-
de Empathie. Dagegen hilft kein
Smartphone-Verbot, sondern nur
Aufklärung. Für mehr Medienkom-
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petenz braucht es die Vermittlung
technischen Wissens genauso wie
Gespräche über Auswirkungen und
Langlebigkeit von einmal Geposte-
tem. Und natürlich darf auch etwas
anderes nicht vergessen werden:
dass ein guter Umgang online off-
line beginnt.
BERUF LEHRER So viele Lehrkräfte hat Deutschland
len
Grundschu
225.655
Gymnasien
200.269 Hauptschulen
33.309
Integrierte
Gesamtschulen Freie
Waldorfschulen
92.236 8.483
Förderschulen
74.730 Schulartunabhängige
Orientierungsstufe
8.320
Realschulen
62.363 Schulkindergärten
3.256
Schularten
mit mehreren
Bildungsgängen
48.990
Voll-, teilzeit- und stundenweise
beschäftigte Lehrkräfte, Schuljahr 2017/2018
Quellen: Statistisches Bundesamt, Statista
versierte Lehrkräfte. Mit anderen
Worten: institutionalisierte Demo-
tivation. Dabei macht Lernen von
Natur aus allen Kindern Spaß. Und
viele Lehrer könnten tollen Unter-
richt machen, wenn man sie aus
dem engen Korsett aus Lehrplan,
Leistungsnachweisen und 45-Minu-
ten-Takt befreien würde. Fünf Mal
pro Vormittag auf ein völlig neues
Themenfeld umschalten – das wür-
de sich kein Angestellter gefallen
lassen. Meine Wünsche basieren
auf den Erkenntnissen der Entwick-
lungspsychologie: weniger abfüllen,
mehr erarbeiten. Mehr lebendiges
und vernetztes Wissen als trockene
Einzelfakten. Weniger Noten- und
Anpassungsdruck, mehr Wertschät-
zung und Freiräume für kreative
Talente und Forschergeist. Dazu
brauchen wir keine weitere von oben
gesteuerte Reform, sondern nur die
Abschaffung der föderalen Kultusmi-
nisterialebene. Ein Irrsinn, so etwas
Wichtiges wie Bildung Regionalpoli-
tikern zur Profilierung zu überlassen.
Bundesweit einheitliche Bildungszie-
le reichen. Über den Weg, wie die-
se Ziele erreicht werden, sollte jede
Schule autonom im Rahmen gewisser
Standards selbst bestimmen können.
Und Unterrichtsbeginn frühestens
um neun Uhr – damit die Kinder und
Teenager ausgeschlafen sind. Wir
brauchen jeden klugen Kopf.
Klaus Kellner, Leser
Individuell lernen
Bei schulischem Lernen unterscheide
ich aus Schülersicht vier Grundimpul-
se: Ich muss etwas lernen, ich soll et-
was lernen, ich will etwas lernen und
ich will etwas nicht lernen. Im Prin-
zip sind sie alle vier berechtigt. Die
Gesellschaft hat allerdings legitime
Erwartungen. Eltern und Schule müs-
sen einiges für Kinder entscheiden,
die (noch) nicht die Konsequenzen
von Nichtlernen eigenverantwortlich
übersehen können. Jetzt gibt es aber
bei jedem Kind oder Jugendlichen
immer wieder den Grundimpuls, als
bedeutsam empfundene Dinge lernen
beziehungsweise können zu wollen.
Und das beachtet Schule nicht aus-
reichend. Es gilt also, bei Lerninter-
esse genau hinzuhören und sinnvolles
Lernen zu ermöglichen, wenn es nach-
gefragt wird. Schule muss Strukturen
schaffen für individuelles Lernen. Es
braucht ausreichend Zeit und Raum,
gute Materialien und das richtige Per-
sonal. Lernen geschieht nicht gleich-
förmig oder normiert. Wenn ich etwas
lernen will und dabei Unterstützung
erhalte, besteht eine große Erfolgs-
wahrscheinlichkeit. Gelungenes Ler-
nen ist die beste Voraussetzung für
weiteres Lernen. Auch für die Dinge,
die ich lernen soll.
Juliane Homburger, Leserin
Besonderer Ort
Schule ist ein Ort der Bildung. Ideo-
logie und Pseudowissenschaft haben
hier nichts verloren. Beispielsweise
stellen Parteien ihnen nicht geneh-
me Lehrer an den virtuellen Pranger
oder Tatsachen werden in Frage ge-
stellt und es wird behauptet, dass der
Mensch gottgemacht ist und nicht
eine Kreatur der Natur. Es muss al-
len bewusst sein, dass Schulen be-
sondere Orte sind, die den Schutz der
Gesellschaft verdienen.
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