+3 Magazin Februar 2016 | Page 18

+3 18 › Frank Stratmann, Bundesverband Internet-Medizin e.V. (BiM) Dem Doktor so nah Wie passen Internet und Gesundheit zusammen? Das Gesundheitswesen ist online. Zahlreiche Innovationen werden im klinischen Alltag bereits eingesetzt. Zugegeben, noch zurückhaltend, aber immerhin. Wir sprechen gern von Telemedizin oder e-Health. Die unterschätzte Dimension ist die schleichende Renaissance der „sprechenden Medizin“. Die am Gesundheitsgeschehen Beteiligten zeigen sich digital vernetzt. Wenn Märkte Gespräche sind, dann gilt das erst recht für den Gesundheitsmarkt. Das Arzt-Patienten-Verhältnis wird sich neu erfinden. Der gesellschaftliche Diskurs, wie wir mit unseren Daten umgehen, ist in vollem Gange. Eine Messbarkeit von Qualität geht nur über Daten. Big Data lässt grüßen. Ein anachronistisch anmutendes Fernbehand- lungsverbot gilt bereits als überwunden. Der erste gesetzliche Versicherer setzt auf Online-Videosprechstunde. Aufzuhalten ist das nicht mehr. Internetmedizin ist da. Sie wirkt im dritten Gesundheitssektor, dem Alltag der Menschen. Deutsche Start-ups zeigen, dass eine digitale Therapie bei Krankheiten wie Tinnitus und Amblyopie möglich ist. Das Smartphone wird zum Medizinprodukt. Krankenkassen bezahlen. Die Gesundheitswirtschaft selbst erwacht aus dem analogen Dornröschenschlaf. Forderungen werden laut, dem Innovationsdrang der deutschen Health-Start-ups Rechnung zu tragen. Ihnen soll der Weg ins deutsche Gesundheitswesen geebnet werden, betonte jüngst der Bundesgesundheitsminister. Helfen muss es. Symptomen auseinandersetzt. Sie fragen, warum ich den Arzt dann nicht wechsle? Er ist fußläufig erreichbar und schreibt mir unkompliziert ein Attest, wenn ich eins benötige. Nina Hirt, Leserin Viola Trauter, Leserin Hans-Wurst-Medizin Mein Vertrauen in meinen Hausarzt ist nicht sehr hoch. Wie soll er Krankheiten heilen, wenn es sie noch nicht einmal erkennen kann? Ich habe das Gefühl, er muss sie erst noch googeln und Antibiotikum wird prophylaktisch empfohlen und ich soll dann so nach Gefühl entscheiden, ob ich es nehmen will. Natürlich ist ein junger Arzt noch nicht so erfahren wie ein älterer. Trotzdem würde ich mir von meinem Arzt wünschen, dass er sich dann mehr Zeit nimmt und sich intensiver mit den Gefühlte Wahrheit Ich kenne kein deutsches Wort für „man flu“, aber das Phänomen: Auch mein Freund leidet unglaublich, wenn er eine Erkältung hat und hält das bisschen Husten und Schnupfen gleich für eine Grippe. Er will dann ganz besonders viel Pflege und am besten die Tapferkeitsmedaille für das Ertragen der Krankheit. Dagegen hilft meist schon zu sagen, nur gesunde Menschen dürften abends ein Bier trinken. Spätestens aber, wenn ich erzähle, dass bei unseren Nachbarn im Februar schon angegrillt wird, hält auch er sich für gesund genug, wieder das Bett zu verlassen. Gudrun Spiegler, Leserin Des eigenen Körpers Schmied Adipositas ist eine Krankheit, die man in vielen Fällen vermeiden und auch wieder heilen kann. Durch eine Umstellung der Ernährung und durch Bewegung. In schwerwiegenden Fällen muss wohl auch eine Operation dazukommen. Dass die Ernährungsweise und Sport die Säulen sind, weiß eigentlich jeder. Aber die Umsetzung ist das schwierige. Es geht darum, den Willen zu entwickeln, seine Lebensweise zwar langsam, aber dann für immer zu ändern. Eingespielte Essensriten, die auch oft den Augenblick schöner machen, Birgit Kallinowski, Apl. Professorin für Gastroenterologie, Universität Heidelberg Hepatitis C ist endlich heilbar Wer Hepatitis C bekam,