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WIR FRAGEN:
WELCHE KRANKHEITEN
SIND JETZT HEILBAR?
... und was ist
Ihre Meinung?
www.plus-drei.de
[email protected]
Nikolaus Wülker,
Ärztlicher Direktor
Orthopädische
Universitätsklinik
Tübingen
Weniger ist oft mehr
Bandscheibenvorfälle sollen heilbar
sein? Was bedeutet schon heilbar!
Bandscheiben bestehen aus Knorpel und der verliert mit dem Alter
immer an Festigkeit. Jünger werden
wir alle nicht. Deswegen wird es auf
absehbarer Zeit eine Illusion sein,
verschlissene Bandscheiben vollkommen wiederherzustellen, also
zu heilen. Das muss man auch gar
nicht. Wenn man bei über 50-jährigen nur genau genug nachschaut
– etwa mittels Kernspintomographie –, findet man bei über der
Hälfte Bandscheibenvorfälle. Die
machen aber in aller Regel gar keine Beschwerden. Wenn es trotzdem
einmal schmerzhaft wird, insbesondere mit Ausstrahlung ins Bein, behandeln wir die Schmerzen bei 95
Prozent der Patienten erfolgreich,
ohne den Bandscheibenvorfall selbst
rückgängig zu machen. Dafür gibt
es zahlreiche Möglichkeiten, insbe-
Mara Heinzberg, Leserin
Gesund auf Rezept
Viele Krankheiten sind heute glücklicherweise einfach durch ein Antibiotikum heilbar. Man sollte es nicht
ständig nehmen, vielleicht nicht
einmal so oft, wie es verschrieben
wird und dann in jedem Fall auch
zu Ende. Aber wer schon einmal an
einer Blasenentzündung gelitten hat
und die Schmerzen auch durch literweise Teetrinken und warm einpacken nicht besser wurden, der weiß,
wie dankbar man für dieses schnell
wirksame Medikament ist.
2012 hatten 89 Prozent der Weltbevölkerung
Zugang zu sauberem Trinkwasser, zwölf Prozent
mehr als noch 1990.*
Quelle: WHO
Hightech fürs Auge
In kaum einem Fachgebiet macht die
moderne Medizin so schnelle Fortschritte wie in der Augenchirurgie.
Dadurch können wir heute nicht nur
viele Augenkrankheiten besser, schonender und sicherer behandeln, sondern auch Erkrankungen, gegen die es
früher keine oder nur unzureichende
Therapien gab.
1. Der graue Star, also die natürliche
Trübung der Augenlinse im Alter, lässt
sich durch den Einsatz von Ultraschall
und Spezial-Laser nahezu optimal und
für den Patienten maximal verträglich
beseitigen. Dazu sind heute nur noch
zwei Millimeter kleine Schnitte nötig,
durch die die trübe Linse entfernt und
durch eine moderne Premium-Kunststofflinse, die ein scharfes Sehen sowohl in der Nähe als auch in der Ferne
ermöglicht, ersetzt wird.
2. Wenn beim grünen Star die Behandlung durch Medikamente nicht ausreicht, stehen heute äußerst raffinierte
Operationstechniken zur Verfügung.
Mit einer nur 0,2 Millimeter dünnen
Laserfaser lassen sich beispielsweise
winzige Öffnungen in das Gewebe einbringen, durch die das gestaute Kammerwasser abfließen kann, sodass
viele Patienten keine drucksenkenden
Augentropfen mehr benötigen.
3. In der Behandlung der sogenannten
Altersblindheit gibt es den größten
Quantensprung. Durch Injektionen
mit gentechnisch hergestellten Antikörperpräparaten in den Augapfel
können wir heute das Fortschreiten
der Krankheit verlangsamen und in
vielen Fällen sogar stoppen.
Sara Schreiber, Leserin
Wunder der Medizin
Was die Medizin heute vollbringen kann, grenzt schon an Wunder.
Nichts ist berührender als Kinder,
die heute ein uneingeschränktes
Leben führen können, obwohl sie
früher an einer Fehlbildung gestorben wären. Die Untersuchungen
während der Schwangerschaft sind
inzwischen so genau, dass oftmals
Kinder direkt nach der Geburt operiert werden können, was ihre Chancen wesentlich erhöht. Nicht alle
Krankheiten können geheilt werden,
aber ich kenne ein Kind, das jetzt
vollkommen gesund ist und allein
wegen dieses Kindes gilt dem Können der Ärzte heute meine ganze
Bewunderung.
Hannelore Magnas, Leserin
Viele – besonders, wenn man auf
sein Recht auf eine Behandlung
pocht oder die Angehörigen Druck
machen, dass eine Therapie auch
eingeleitet und der Patient nicht abgeschrieben wird.
Hermann Gröhe,
Bundesgesundheitsminister
Digitaler Nutzen
Die Möglichkeiten der Digitalisierung scheinen gerade im Gesundheitsbereich unbegrenzt. Kontaktlinsen messen den Blutzuckerspiegel
und Handykameras sollen Hautkrebs
aufspüren. Superrechner werden mit
Genom-Daten gefüttert, vergleichen
sie in kürzester Zeit mit Studienergebnissen und unterstützen Ärzte so bei
der Wahl der passenden Krebstherapie. Daten wecken aber immer auch
Begehrlichkeiten. Wichtig ist deshalb,
dass die Chancen der Digitalisierung
für eine bessere Patientenversorgung
genutzt werden und gleichzeitig die
höchsten Sicherheitsstandards zum
Schutz persönlicher Gesundheitsdaten eingehalten werden. Mit dem
E-Health-Gesetz, das Ende 2015 in
Kraft getreten ist, schaffen wir eine
solche sichere Datenautobahn für
den Austausch medizinischer Daten.
Datenschutz und Datensicherheit
werden ganz groß geschrieben. Die
Patienten entscheiden, was auf ihrer
elektronischen Gesundheitskarte gespeichert wird und wer zugreifen darf.
Und wir sorgen dafür, dass der Patientennutzen endlich im Vordergrund
steht: erstens, weil durch gespeicherte
Notfalldaten und durch einen Medikationsplan Leben gerettet werden
können; zweitens, weil die Sel