+3 Magazin Februar 2014 | Page 10

INTERNATIONAL 10 FEBRUAR 2014 Kenia: Härtetest für virtuelle Währung In Deutschland haben die meisten Menschen noch nie etwas von Bitcoins gehört. Bisher nutzen nur wenige technikbegeisterte Frühanwender die virtuelle Währung. Nun könnte Kenia das Land werden, in dem der praktische Nutzen der Bitcoins unter Beweis gestellt wird. Mit dem weltweit erfolgreichsten mobilen Zahlungssystem M-Pesa setzt Kenia bereits Trends im Zahlungsverkehr: Wenn ein Kenianer aus der Stadt seine Familie auf dem Land mit seinem Gehalt unterstützen möchte, reicht dafür eine SMS. Dabei ist weder ein Bankkonto notwendig noch eine Internetverbindung, denn besonders in den ländlichen Gegenden fehlt es an diesen Infrastrukturen. Zahlreiche afrikanische Länder haben das System seit seiner Entwicklung im Jahr 2006 übernommen und Vodafone plant seine Einführung nun auch in Rumänien. Seit einigen Monaten lässt sich das mobile „Kipochi“ (Suaheli für Geldbörse) nun mit Bitcoins füllen. Der Vorteil gegenüber der normalen Zahlung mit M-Pesa: Es entstehen fast keine Transaktionskosten. Ursprünglich war die Idee hinter M-Pesa, Mikrokredite schnell und unkompliziert zu gewähren und zurückzahlen zu können. Dieser Verwendungszweck könnte mit Bitcoins wieder an Bedeutung gewinnen. Denkfabriken und NGOs aus der Entwicklungshilfe hoffen seit Langem, dass ärmere Länder von der virtuellen Währung profitieren. Bisher ist der Handel mit Bitcoins allerdings noch sehr spekulativ. Bevor die Bitcoins sich als faires Zahlungsmittel beweisen können, müssen sie sich als stabile Währung etablieren. WELTWEIT LASSEN SICH MANNIGFALTIGE ANTWORTEN AUF UNSERE TITELFRAGEN FINDEN. WIR ENTSCHEIDEN UNS IN JEDER AUSGABE FÜR DREI BEISPIELE. DER BLICK ÜBER DEN TELLERRAND ERWEITERT OFTMALS DIE EIGENE PERSPEKTIVE UND ERÖFFNET NEUE WEGE. Zahlen Anteil der Kenianer, die ein mobiles Portemonnaie in Verbindung mit Bitcoins nutzen, in Prozent Anteil der Deutschen, die schon einmal von Bitcoins gehört haben, in Prozent Anteil der Kenianer, die keinen Zugang zu einer Bank haben, in Prozent Anteil der Deutschen, die kein Bankkonto haben, in Prozent 33 15 70 1 Quellen: FORSA, GSMA, Deutsche Kreditwirtschaft © Ocean/Corbis Türkei: Wenn sich Feinde verbrüdern Als im Juni 2013 die Menschen im Istanbuler Gezi-Park demonstrierten, durfte eine gesellschaftliche Gruppe nicht fehlen: die der Fußball-Ultras. Türkische g\9