Markus Engels , Generalsekretär Global Solutions Initiative ( GSI )
Durch Kooperation
Es ist ein eigentümlicher Irrweg unserer Zeit , dass angesichts von globalen Krisen die Spaltungen in und zwischen Gesellschaften wachsen . Auslöser dafür ist auch eine unversöhnliche „ Ich-zuerst- Ideologie “, eine Sucht nach immer mehr , größer und schneller . Während Habgier einst als Todsünde ethisch geächtet war , wird leider immer noch dem Kompetitiven als Motor von Entwicklung gehuldigt und eine konfliktäre Weltordnung als unvermeidbar bezeichnet . Die Menschheitsgeschichte zeigt aber , dass nur eine Gesellschaft , die sichere Entwicklung fördert und Neugier
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auf das Andere weckt , persönlich befriedigt und langfristige Lösungen eröffnet . Nachhaltig erfolgreich werden Gesellschaften erst durch respektvolle Aneignung , Interessenausgleich und Kooperation . Diese Haltung als naiven Hippie-Traum zu diffamieren , ist zynisch und ignoriert die Tatsache , dass unter anderem der Klimawandel und der Verlust von Biodiversität nur international bekämpft werden können . Es gilt also , auf lokaler und nationaler Ebene mehr in vertrauensvollen Zusammenhalt zu investieren und international entsprechende Formate zu stärken . Verabschieden sollten wir uns von Gewinner-Verlierer- Börsenberichten vor der Tagesschau , der Gleichsetzung von Erfolg und Profit , von Polarisierung als politische Mobilisierungsstrategie und einer Weltordnung , die das Trennende in den Vordergrund rückt : Solche Erzählungen dichten Konflikt und Spaltung zur Lösung um . |
Gesine Cukrowski , Schauspielerin
Verbindet euch
Den Kopf in den Sand zu stecken , sollte keine Option sein . Zu oft höre ich das Argument , es mache doch gar keinen Sinn , mit diesem oder jenem überhaupt anzufangen , solange nicht alle mitzögen . Wenn wir etwas zum Positiven verändern wollen , müssen wir in uns selbst anfangen . Wir Menschen haben verlernt , in Beziehung miteinander zu treten , weil wir – vor allem aufgrund unterschiedlichster erlittener Traumatisierungen – es auch verlernt haben , eine Beziehung zu uns selbst herzustellen . Wer von uns ist heute noch in der Lage , eine Viertelstunde lang , ohne jeden äußeren
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Reiz , ganz allein auf dem Sofa zu sitzen ? Eine grundsätzliche gesellschaftliche Veränderung , in uns selbst angestoßen , ist die Voraussetzung für eine menschliche Zeitenwende . Denn das Lösen der Probleme funktioniert nur durch das Verbinden miteinander . Wir müssen lernen , auch über unterschiedliche Interessen hinaus wieder miteinander in Beziehung zu treten und die fortschreitende Fragmentierung in immer speziellere Bubbles und Grüppchen wieder zurückzudrehen . Wir brauchen ein Bewusstsein dafür , dass wir als menschliche Wesen nur ein kleiner , verzichtbarer Bestandteil dieses Planeten sind , wir unsere destruktive Wirkmacht aber nur gemeinsam überwinden können , indem wir uns miteinander verbinden . Partikularinteressen , Profitgier und Materialismus einiger weniger sollten von der Verbundenheit von fast acht Milliarden Menschen überwunden werden können . Diese Hoffnung habe ich . |