+3 Magazin Dezember 2020 | Page 21

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Maria Krause , Fachreferentin für ambulante und Langzeitpflege , Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe ( DBfK )
Wissen , was kommt
Für viele geht der Gedanke ans Altern mit der Sorge einher , dass sie pflegebedürftig werden . Und die meisten verbinden diesen Unterstützungsbedarf mit dem Verlust von Selbstbestimmungsmöglichkeiten und hohen Kosten . Je früher man sich mit den eigenen Optionen und Ressourcen auseinandersetzt , desto besser kann man die eigene Pflegesituation gestalten . Dazu gehört eine Bestandsaufnahme : Wie kann und will ich im Alter wohnen ? Wer kann und will mich unterstützen , wenn ich Pflege brauche ? Welche Leistungen gibt es und wie werden diese finanziert ? Von wem möchte ich gepflegt werden ? Insbesondere die letzte Frage wird schnell zu : Ist die günstigste Versorgung auch die beste ? Professionelle Pflege kostet Geld und eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung durch Hilfskräfte ist sicher günstiger . Aber reicht es , dass jemand da ist , oder möchte ich eine professionelle pflegerische Versorgung ? Schon jetzt haben wir einen eklatanten Mangel
an Pflegefachpersonen , der sich noch zuspitzen wird . Um daran etwas zu verändern , müssen wir als Gesellschaft definieren , ob das Leben mit Pflegebedarf eine Kostenfrage oder eine Frage des guten Lebens sein soll . Beides wird uns etwas abverlangen . Solang die Pflegeversicherung als „ Teilkasko “ angelegt ist , wird die Versorgungsfrage für viele eine Kostenfrage bleiben . Hier ist die Politik gefragt , damit Selbstbestimmung und Würde auch bei Pflegebedarf kein Luxus sind .
Reinhold Gütter , Leser
Bestens bewährt
Trotz aller Unkenrufe wird die umlagefinanzierte staatliche Rentenversicherung eine gute Grundlage bleiben , solange es viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze gibt – auch durch gut ausgebildete Einwanderer . Kapitalbasierte Versicherungen sind in Geringzinsphasen uninteressant geworden , zumal oft hohe Gebühren erhoben werden . Selbstgenutzte Immobilien sind immer noch eine sichere Altersvorsorge , Mietimmobilien vor allem auf überteuerten Märkten in Metropolregionen dagegen nicht mehr .

FUNDAMENT FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE GESELLSCHAFT

Erst in diesem Jahr zum Innovations-Champion („ Top-100 “) gekürt , gilt die 2005 gegründete Future-Shape GmbH aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn seit Jahren als Vorreiter im Bereich Ambient Assisted Living ( AAL ). Wichtigstes Produkt ist SensFloor , ein intelligentes , großflächiges Sensorsystem , das im Boden verbaut ist und besonders im Pflege- und Health-Care-Sektor größten Nutzen verspricht . Ein Gespräch mit Gründerin Christl Lauterbach .
Alle träumen davon , möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen . Was braucht es , damit es gelingt ?
Da der demografische Wandel die Lücke im Pflegebereich in den kommenden Jahren noch deutlich vergrößern wird , müssen wir auf innovative Lösungen setzen , um als Gesellschaft auch in Zukunft gerüstet zu sein . Wir brauchen Anwendungen , die den Alltag der Senioren intelligent unterstützen und so die Pflegekräfte entlasten .
Finanziell gesichert
Bis vor einigen Jahren haben die meisten eine oder mehrere kapitalbildende Lebens- oder Rentenversicherungen abgeschlossen und das Thema Altersvorsorge für einen entspannten Lebensabend war damit erledigt . Diese Zeiten sind leider vorbei . Die gesetzliche Rente wird für zukünftige Rentner wahrscheinlich nur noch für ein Einkommen auf Hartz-IV-Niveau reichen . Die eine Geldanlage , die Ihnen als „ eierlegende Wollmilchsau “ Sicherheit , hohe Zinsen , maximale Flexibilität und größten Schutz vor Inflation bringt , existiert so nicht . Aber es gibt eine Anlagestrategie auf
Bernhard Volks , Leser
Bernd Reintgen , Finanzcoach
Falsche Versprechung
Ich bin seit zwei Jahren im Ruhestand und habe erlebt , welche Abschläge man bei der Rente hinnehmen muss und wie die private Vorsorge ad absurdum geführt wird : Die Rente muss versteuert werden und es werden Sozialversicherungsbeiträge fällig . Gleiches gilt für die betriebliche Altersversorgung . Hier hätte ich heute mehr
Basis von Investmentfonds , die Ihnen langfristig eine solide Rendite bei ausreichender Sicherheit , hoher Flexibilität und gutem Inflationsschutz bietet . Je nach persönlicher Risikobefindlichkeit investieren Sie dabei 30 bis 50 Prozent in ein Sicherheitsportfolio , das nur aus guten internationalen Renten- und Mischfonds besteht , und die restlichen 50 bis 70 Prozent in ein Wachstumsportfolio aus guten und zukunftsorientierten internationalen Aktienfonds . Mein Tipp : Testen Sie zunächst Ihre Risikobefindlichkeit und teilen Sie danach Ihr Portfolio entsprechend der Empfehlung prozentual auf . So werden Sie nicht nur gute Renditen erwirtschaften , sondern auch durch die gute Diversifikation entspannt in die Zukunft blicken können – trotz möglicher Krisen . Wenn Sie in so ein Portfolio rund zehn Prozent Ihres Einkommens monatlich einzahlen , sollten Sie im Alter gut abgesichert sein .
Geld in der Tasche , hätte ich auf sie verzichtet . Zudem hat meine Kapital- Lebensversicherung an Wert verloren und am Ende nur zwei Prozent Rendite gebracht . Meine geschiedene Frau musste die Kinderzuschläge ihrer Riesterbeiträge zurückzahlen , da ich vor der Scheidung das Kindergeld bezog . Fazit : Letztlich ist die Versicherungsbranche der Nutznießer der privaten Altersvorsorge . Darum kann ich nur empfehlen , in Fonds oder am Kapitalmarkt zu investieren .
Wie kann eine solche intelligente Unterstützung aussehen ?
Unser im Fußboden verbautes Sensorsystem SensFloor kann Situationen erkennen , in denen ein Mensch Unterstützung braucht , und passend darauf reagieren . Für Senioren bedeutet das ein immenses Plus an Sicherheit und maximale Freiheit . Notfälle , wie etwa Stürze , werden sofort bemerkt und es wird automatisch Hilfe gerufen . Nachts können wir mit unserer Technologie schon jetzt den Großteil der Stürze in Pflegeheimen verhindern .
Wie funktioniert die Sturzprophylaxe ?
Einerseits durch automatische Beleuchtung : Verlässt man nachts das Bett , schaltet sich ein Orientierungslicht ein . Alternativ bekommen Personal oder Angehörige sofort eine Nachricht , wenn sturzgefährdete Personen nachts aktiv werden . Derartige Nachrichten können auch dann verschickt werden , wenn demente Personen das Haus verlassen wollen oder bei ungewöhnlich langer Inaktivität . So bietet das System Sicherheit , ohne dass ein Knopf gedrückt oder ein Armband getragen werden muss .
Gibt es weitere Anwendungsbereiche ?
Sehr viele sogar , und es kommen immer neue dazu . Zunächst können die via SensFloor erfassten Daten als Aktivitäts-Monitoring dienen , das es Ärzten und Pflegekräften ermöglicht , die Wirkung von Medikamenten oder Reha-Maßnahmen zu evaluieren . Dazu kommt das System auch im Bereich Medizintechnik zum Einsatz , etwa bei der Ganganalyse , die unter anderem Aufschluss über neurologische Erkrankungen geben kann .
Wie sieht es mit der Privatsphäre aus ?
Da liegt der entscheidende Vorteil gegenüber vielen Wettbewerbern : Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte werden gewahrt , da unsere Technologie Bewegungen identifiziert , aber keine Personen . Auch in Pflegeheimen werden die Daten nur lokal im jeweiligen Raum gespeichert . Es ist eine unsichtbare Technik , die diskret und zuverlässig unterstützt , mitdenkt und Sicherheit garantiert . Die Pflegeheime , die bereits mit SensFloor ausgestattet wurden , zeigen sich begeistert , denn sie sind bestens für die Zukunft gerüstet .
Mehr Informationen unter : future-shape . com / pflege-kliniken