+3 Magazin Dezember 2020 | Page 12

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Vivien Kudelka , Meeresbiologin Marine Stewardship Council ( MSC )
Weniger bringt mehr
Fisch und Meeresfrüchte stehen rund um den Globus bei vielen Menschen auf dem Speiseplan . Sie schmecken köstlich und gelten als wertvoller Bestandteil einer abwechslungsreichen Ernährung . Für mehr als drei Milliarden Menschen ist Fisch zudem die wichtigste verfügbare Proteinquelle . Doch heute sind bereits mehr als ein Drittel aller weltweiten Fischbestände überfischt und mit dem Wachstum der Weltbevölkerung steigt die Nachfrage nach Nahrung aus dem Meer weiter an . Die zunehmende Schere , die hier entsteht , kann nur geschlossen werden , wenn wir die weltweite Fischerei in nachhaltige Bahnen lenken . Ein verantwortungsvolles Fischereimanagement , welches sicherstellt , dass nur so viel Fisch gefangen wird , wie auch nachwachsen kann , ist hier der entscheidende Faktor . Gutes Fischereimanagement ermöglicht die Erholung überfischter Bestände . Nach jüngsten wissenschaftlichen Erkenntnissen könnten wir die globale Nahrungsmittelversorgung durch ein verantwortungsvolles Fischereimanagement
um 16 Millionen Tonnen Fisch pro Jahr erhöhen . Wenn wir möchten , dass auch zukünftige Generationen Fisch genießen oder davon leben können , dann brauchen wir jetzt verantwortungsvolle Fischereien , Politiker , die klare Fangquoten durchsetzen und gegen illegale Fischerei vorgehen – und uns alle , die wir beim Fischeinkauf die richtige Entscheidung treffen : für Fischprodukte aus nachhaltigem Fang .
Johanna Wechselberger , Master-Barista
Gelebte Genusskultur
Genuss ist eine positive Sinnesempfindung , die sich im kulturellen Kontext oft auf eine bestimmte soziale
NACHHALTIG GENIESSEN Veganer legen großen Wert auf ihr Essen
100 %
Wie stark treffen die folgenden Aussagen auf dich zu ?
1 2 3 4 5
1 trifft überhaupt nicht zu
5 trifft voll und ganz zu
Gruppe von Gleichgesinnten beziehen lässt . Denn Kultur gibt Raum für Identität . So haben wir in Wien schon seit langem eine Kaffeehauskultur , weil sich diverse Rituale und Einrichtungen kaum verändert haben . Wie sehr man dort den Kaffee genießen kann , da teilen sich die Meinungen . Auch die Diners in den USA haben ihre Kaffeekultur , und auch dort kann man über Genuss diskutieren . Aber Geschmäcker sind verschieden
50 % 0 % 50 % 100 %
3 %
8 %
11 %
9 %
9 %
U m f ra g e u n te r 3 . 0 0 0 Pe r so n e n mi t v e g a n e r Le b e n sw e i se i n Eu ro p a , 20 19
Ich lege großen Wert beim Lebensmitteleinkauf auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz 11 %
Ich achte und vertraue auf Label und Siegel 17 %
17 %
Ich kaufe lieber Bio-Produkte
Ich kaufe Obst und Gemüse nach Saison 22 %
25 %
Ich achte auf Regionalität
86 %
74 %
72 %
69 %
66 %
Quelle : Veganz

DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE FAIR IST , WENN ES DIE BAUERN FAIR FINDEN

Hubert Lehnard , Head Marketing International Coffee , Café Royal
Guter Kaffee gehört für viele zum Alltag . Wer heute allerdings nicht nur genießen , sondern auch verantwortungsvoll konsumieren möchte , für den stellt sich auch die Frage , wo die Produkte herkommen , wer eigentlich dahintersteckt und unter welchen ökologischen und sozialen Bedingungen die Kaffeebohnen angebaut wurden .
Elvira lebt in Honduras und ist eine von 200 Kaffeebauern , mit denen die Schweizer Kaffeemarke Café Royal eine langjährige Partnerschaft verbindet . Honduras ist eines der ärmsten Länder Zentralamerikas , besitzt aber perfekte Bedingungen für den Kaffeeanbau . Café Royal unterstützt die Bauern durch den Verkauf der „ Impact-Bohnen “. Zusätzlich zum Fairtrade-Mindestpreis fließt für jedes verkaufte Kilo ein Euro in soziale Projekte vor Ort . Das Besondere dabei : die Bauern entscheiden selbst , welche Projekte umgesetzt werden . Es ist ein unmittelbarer Weg , durch den auch die Kunden beim Kauf bewusst mitentscheiden , das Engagement zu unterstützen . Elvira ist die erste Kaffeebäuerin mit Fairtrade-Zertifikat aus dieser Region . Fairer Kaffeehandel bedeutet für sie Transparenz , Sicherheit , die Investition in eine ökologische Landwirtschaft und ein höheres Einkommen , dank Fairtrade-Mindestpreis und Abnahmegarantie .
Mut zur Verantwortung
Der Schweizer Premiumröster Café Royal engagiert sich seit 2016 in Honduras und steht regelmäßig vor Ort mit den Kleinbauern in Kontakt . Denn genau darum geht es : praktische , direkte und nachhaltige Wirkung im Ursprungsland schaffen . Das Engagement besteht aus einer Vielzahl kleinerer Projekte , die Café Royal gemeinsam mit den Kaffeebauern auswählt und weiterentwickelt . Durch die Unterstützung der Bauern durch lokale Agrarwissenschaftler , moderne Prozesse und Maschinen wird die Kapazität erhöht und die Qualität des Kaffees deutlich verbessert . Für Nachhaltigkeit sorgt vor allem die Förderung alternativer Einkommensmöglichkeiten : Die Kaffeebauern gründen beispielsweise eine lokale Rösterei und erlernen den Vertrieb ihres eigenen Kaffees . Zudem werden mit dem Anbau von Nelkenpfeffer , Kardamom und Limetten zusätzliche Einkommensquellen aufgebaut . Dieser Ansatz sichert den Bauern ein Einkommen auch in Monaten , in denen kein Rohkaffee verkauft wird .
Erst der Anfang
Die Café Royal Impact Range steht für mehr als nur ein Bohnensortiment . Es ist die Überzeugung , gemeinsam mit dem Konsumenten das Leben der Kaffeebauern im Ursprungsland lebenswerter zu gestalten .
„ Die Bohnen aus unserer Partnerschaft in Honduras sind erst der Anfang . Es gibt viele Länder und weitere Bereiche in der Wertschöpfungskette , an denen wir ansetzen können . Wir möchten Produkte anbieten , die einen Unterschied machen , einen Impact haben “, so Hubert Lehnard , Head Marketing International Coffee . „ Mit unserem Engagement vor Ort wollen wir mit gutem Beispiel vorangehen und für die Bäuerinnen und Bauern einen wirklichen Mehrwert schaffen . Die Hilfe zur Selbsthilfe hat für uns dabei eine besondere Bedeutung . Das ist ein Prozess , der vor allem Zeit braucht . Kleine Schritte und direkte Präsenz vor Ort sind langfristig gesehen oft mehr wert als schnelle Erfolge . Wir möchten die Selbstständigkeit der örtlichen Kleinbäuerinnen und -bauern nachhaltig aufbauen . Auch bei allen folgenden Schritten werden wir mit Rat und Tat zur Seite stehen .“