+3 Magazin Dezember 2019 | Page 5

+1 Wolfgang Vogt, Vorstand Senioren der Wirtschaft e. V. Der Kunde steht im Mittelpunkt Viele Startups, vor allem aus der Technologiebranche, lieben ihr Pro- dukt, ihre App, ihre nie da gewesene Dienstleistung. Das Problem ist nur, dass ihre zukünftigen Kunden kei- ne Produkte, Apps oder Dienstleis- tungen kaufen, sondern Lösungen, die ihnen Nutzen bringen. Frage ich Gründer dann, wer ihre Zielgruppe ist, höre ich oft: Alle. Also wohl auch die Schulkinder und die Rentner? Wie kommen sie also dahin, dass ech- te Kunden am Ende Geld ausgeben? Da gilt es zunächst, die Zielgruppe exakt zu definieren. Bei Endkonsu- menten heißt das also zum Beispiel Geschlecht, Alter und Familienstand und bei Geschäftskunden Unterneh- mensgröße, Branche und Abteilung, die das Budget hat. Mit diesen mög- lichen Käufern muss man sich dann auseinandersetzen, um basierend auf ihren Bedürfnissen zu verstehen, was ihnen wichtig ist und wofür sie Geld ausgeben. Hier empfehle ich Me- thoden wie die Empathy Map oder den Value Proposition Canvas. Die können Sie zunächst für sich selbst und Ihre Mitgründer nutzen und die 5 Resultate anschließend mal mit Ih- rer Zielgruppe testen. Jetzt verstehen Sie, wer warum kauft. Mit dem gu- ten Verständnis, was Ihre Zielgrup- pe umtreibt und was sie antreibt, können Sie genau das anbieten, was Probleme löst und Nutzen oder Vor- teile generiert. Wenn Sie auch noch klarmachen können, warum sie bei Ihnen und nicht bei der Konkurrenz kaufen sollen, werden Sie zum Ge- winner. NIE ZU SPÄT Die Deutschen gründen auch noch im fortgeschrittenen Alter 31,5% Männer 32,9% 30,7% Frauen 26,3% 21,2% 18,9% 8,9% 9,0% 7,9% 6,2% 4,9% 1,6% Gunter Morche, Leser Solide Planung ist alles Grundvoraussetzung ist ein durch- dachter Businessplan, mit Investiti- onskosten, realistischer Schätzung der Erlöse und einem fundierten Kon- zept. Ganz wichtig: Diesen Plan soll- ten möglichst mehrere unabhängige Fachleute, zum Beispiel von Handels- oder Handwerkskammern, Innungen und Banken, auf Machbarkeit beur- teilen. Auch ein gutes Netzwerk, etwa über einen Berufsverband, und Fort- bildungsangebote sind gerade am An- fang hilfreich. Wenn dann die Finan- zierung steht und die Arbeitsagentur noch finanzielle Unterstützung bewil- ligt, kann es losgehen. 18 bis 24 Jahre 25 bis 34 Jahre 35 bis 44 Jahre 45 bis 54 Jahre 55 bis 64 65 Jahre und älter Gunter Haake, Leser Mehr als ein Status Dem Ideal, der hierarchischen Ar- beitswelt zu entfliehen, kommt kaum etwas näher als die unternehmerische Selbstständigkeit. Allerdings trifft die gesuchte Programmiererin auf an- dere Optionen der freien Entfaltung als der Kurierfahrer. Dass ein Drittel der Solo-Selbstständigen selbststän- dig ist, weil die Perspektive auf eine andere Tätigkeit fehlt, spricht gegen eine undifferenzierte Idealisierung. Wer nur vom Status her denkt, ver- liert das eigentliche Ziel, die Auto- nomie in der Arbeitswelt, leicht aus dem Blick. Dafür braucht es gute und gleichwertige Arbeitsbedingungen und Einkommen in allen Erwerbs- formen sowie leichte Übergänge zwi- schen abhängiger und selbstständiger Tätigkeit. Dabei hilft Verständnis für andere Lebens- und Erwerbslagen und eine solidarische Gesellschaft auch in der Arbeitswelt. Vielleicht ist deshalb die Gewerkschaft Verdi heute die größte Mitgliederorganisation für Solo-Selbstständige, in der gegensei- tige Hilfe, Beratung und Vernetzung selbstverständlich sind. 2017 Quellen: BMWi, IfM Bonn Andreas Lutz, Vorstandsvorsitzender Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland (VGSD) Unbezahlbares Gefühl Am Anfang steht die Geschäftsidee. Gut finde ich, wenn sie nicht nur mit finanzieller Motivation zu tun hat, sondern mit Begeisterung für eine Sache, dem Wunsch nach Selbstbe- stimmung und der Fähigkeit, Ent- scheidungen zu treffen. Sofern die Idee kein Hobby bleiben soll, muss sie geprüft werden: Gibt es Leute, die das Angebot brauchen und da- für bezahlen würden? Oder findet der Gründer es nur selber gut? Ein Businessplan zwingt ihn, systema- tisch zu planen, mit anderen über das Vorhaben zu sprechen und zu berechnen, wie viel Geld für Aufbau und Betrieb des Unternehmens nötig ist. Bereit loszulegen? Dann kommt der Faktor Zeit ins Spiel. Traut sich der Unternehmer, die bisherige Tä- tigkeit aufzugeben und die ganze Kraft ins Vorhaben zu stecken? Oder fängt er besser nebenher an, um die Idee erst im Kleinen auszutesten? Wichtig ist dabei zu bedenken, dass ein Unternehmer andere Pflichten als ein Angestellter hat. Verdient er so viel, dass er Aufgaben delegieren kann, oder muss er alles selbst er- ledigen? Klar ist, dass er für seine Arbeit einen höheren Stundensatz ansetzt als zuvor als Angestellter: Er hat jetzt höhere Ausgaben und muss alleine für Kranken- und Renten- versicherung aufkommen. Glücklich ist, wer bei alldem ein Netzwerk um sich hat, erfahrene Selbstständige, die mit Tipps zur Seite stehen – wie den VGSD mit Ansprechpartnern, Stammtischen und Experten-Telkos. Und am Ende? Steht das unbezahl- bare Gefühl, etwas Eigenes geschaf- fen zu haben. Anzeige FRANCHISE-PARTNER WERDEN BEI STOREBOX Storebox ist die erste komplett digitalisierte Selfstorage-Lösung in Europa. • im Nebenerwerb in die Selbstständigkeit • geringe Investitionskosten • ohne Personalkosten möglich „Mit gegenseitiger Unterstützung zum gemeinsamen Erfolg.“ Storebox Franchise-Philosophie Unverbindlich anfragen: www.storebox.de/franchise [email protected]