+3 Magazin Dezember 2017 | Page 18

+3 18 › Fernando Dimeo, Sportmediziner und ehemaliger Deutscher Marathonmeister der langlaufenden Ärzte Unser Körper kennt die Antwort Was ist der Hauptgrund, warum Menschen mit dem Sport anfangen? Eindeutig der Wunsch, abzunehmen. Aber welcher ist der einzige Grund, warum sie jahrelang dabei bleiben? Weil es ihnen Spaß bereitet und sie glücklich macht. Die Faktoren, wel- che den Spaß beim Sport, die Freude an der Bewegung verursachen, sind vielfältig. Manche sind sozial oder psychologisch, beim Mannschafts- sport zum Beispiel die Empfindung von Zugehörigkeit zu einer Gruppe mit einem gemeinsamen Ziel. Beim Wettkampfsport treibt uns das Ge- fühl an, uns zu überwinden und hö- here Leistungen zu erreichen oder besser zu sein als der Gegner. Aber es gibt auch biologische Gründe hinter dem Wohlbefinden, das auch Frei- zeitsportler oder Sportanfänger bei intensiven körperlichen Tätigkeiten erleben. Die Gefühle von Entspannt- heit, Freude und Zufriedenheit nach einer Trainingsrunde sind mit der Andreas Henzel, Leser Bedeutungswechsel Nichts kann einen glücklicher machen als eigene Kinder. Nicht nur, weil sie selbst eine Quelle des Glücks sind, son- dern auch, weil sie einem helfen zu ver- stehen, dass man sich nur selbst wirk- lich glücklich machen kann. Die Frage nach dem Glück ist eigentlich eine Fra- ge der Einstellung und der Perspektive. Für mich hat sich das besonders deut- lich gezeigt, als ich das erste Mal Va- Anzeige Heinz Oberlinger, Leser Finde dich selbst Ich habe mal gelernt, dass es drei Din- ge sind, die Menschen wirklich glück- lich machen: Zum einen ist es die Lie- be. Ich möchte nicht wissen, wie es den Leuten geht, die im hohen Alter plötz- lich bemerken, dass sie sich nicht ge- traut haben zu lieben. Die einsam sind, weil sie nur an sich gedacht haben oder Angst hatten, verletzt zu werden. Als zweites ist es die Freundschaft. Auch wenn man mal allein sein möchte, so kann niemand bestreiten, dass ein wenig Geselligkeit zum Lebensglück beiträgt. Leider merkt man den Unter- schied nur, wenn man keine Freunde mehr hat, weil man die Freundschaf- ten nicht pflegt – oder langsam in ein kritisches Alter kommt. Zum dritten ist es eine erfüllende Beschäftigung. Dabei hat jeder einen ganz eigenen Anspruch. Von dem Gefühl, gebraucht zu werden, über das bloße beschäftigt sein mit dem Ziel, etwas getan zu ha- ben, bis hin zum Anspruch, möglichst die ganze Welt zu retten. Meine per- sönliche Lektion zum Glücklichsein lautet daher: Man muss sich selbst kennen und akzeptieren, um die Liebe, die Freunde und die Arbeit zu finden, die einen glücklich machen. QUELLEN DES HOCHGEFÜHLS 91% Intakte Familie/Partnerschaft 91% Gesundheit Freisetzung von Botenstoffen im Ge- hirn assoziiert, die eine ähnliche Wir- kung wie Opium oder Haschisch ha- ben. Der Unterschied ist jedoch, dass eine Stunde Sport nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Und genauso wie Bewegung Spaß bringt und glücklich macht, verursacht Be- wegungsmangel das Gegenteil. Der Körper benötigt Aktivität. Andern- falls meldet er sich mit Unwohlsein, Missempfindungen und Unruhe, was uns signalisiert, dass die Zeit gekom- men ist, raus in die frische Luft zu gehen und die Muskeln zu aktivieren. ter geworden bin, denn das hat meine Perspektive in vielen Dingen verändert. Einiges wurde plötzlich unwichtig und hatte keinen Einfluss mehr auf mein Glücksgefühl. Geld hat zum Beispiel eine ganz andere Bedeutung und einen ganz neuen Wert für mich bekommen. Es war plötzlich nicht mehr ganz so wichtig für mich persönlich und um mir meine Wünsche zu erfüllen. Dafür wur- de es umso wichtiger, um meinem Sohn und später auch meiner Tochter ein si- cheres Umfeld zu bieten und ihnen eine gute Entwicklung zu ermöglichen. Arne Peper, Geschäftsführer Deutscher Fundraising Verband 87% Freundschaft Geben Sie Kalt war es heute morgen auf Gleis zwei im Kölner Hauptbahnhof. Ver- sorgt mit einem Coffee to go war das für mich auszuhalten. Der junge Mann mit dem Rucksack hatte aber eine andere Verwendung für den Kaf- feebecher in seiner Hand: „Haben Sie vielleicht ein paar Münzen, damit ich die Nacht nicht wieder draußen verbringen muss?“ Zwei Euro waren für mich da keine große Sache. Auch ohne Spendenquittung war ich sicher, dass das Geld für ihn persönlich nütz- lich und hilfreich war. Und irgendwie war ich danach um einen kleinen Tick glücklicher, als wenn ich mir davon ei- nen teuren Doughnut im Bahnhof ge- holt hätte. Moderne Motivationsfor- schung bestätigt das: Spenden setzt Glückshormone frei. Es werden die- selben Hirnareale angeregt wie beim Sex oder beim Essen von Schokola- de. Gutes tun, teilen, freiwillig abge- ben belohnt der Körper mehr, als bei 86% Frieden Umfrage unter 1.001 Personen ab 14 Jahren in Deutschland, April 2016 Verhandlungen zu siegen oder einen Vorteil für sich selbst herauszuschla- gen. Es ist dabei egal, ob man auf eine Spendenbitte per Brief, Web oder TV reagiert, dem eigenen Flüchtlings- hilfeverein im Ort gibt oder einem Bedürftigen auf der Straße. Spenden macht glücklich. Um die Seriosität von Spendenbitten braucht man sich in Deutschland dabei kaum Sorgen zu machen. Bei über 600.000 Vereinen liegt die Anzahl der Spendenverwen- dungsprobleme pro Jahr im niedrigen Promillebereich. Bei mehr als 99,999 Prozent hilft das Geld wirklich und nicht nur die Spender werden ein we- nig glücklicher.