+3 Magazin Dezember 2017 no2 | Page 13

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Galerie der Nächstenliebe
Burkhard Wilke , Geschäftsführer Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen ( DZI )
Rupert Neudeck hat es 1979 getan und mit der „ Cap Anamur “ Tausende „ Boot People “ aus dem Chinesischen
Ein Lebensraum in Gefahr
Die geheimnisvolle Welt unterhalb der Meeresoberfläche ist bedroht , denn immer mehr Müll , besonders Plastik , lagert sich in den Tiefen des Meeres an .
Meer gerettet . Acht Millionen Ehrenamtliche haben es 2015 getan und spontan Hunderttausenden Flüchtlingen geholfen , viele von ihnen tun es noch heute . Auch Ärzte im ehrenamtlichen Einsatz in Entwicklungsländern und Nothelfer in Krisengebieten tun es : Sie retten Menschenleben und schaffen Lebenschancen . Und nicht zuletzt Spenderinnen und Spender tun es : Sie lassen sich für Hilfebedarf anderer erwärmen , widerstehen der Versuchung des „ Wegduckens “, überweisen Geld an eine Organisation ihres Vertrauens . Mut erfordert jede
dieser Taten , die das Zeug haben , die Welt zu retten . Mut erfordert es schon allein , sich aus der Bequemlichkeit und dem Eingerichtetsein eines abgesicherten Alltags hier in Deutschland zu lösen und sich Solidarität und Nächstenliebe gegenüber anderen zu öffnen . Mut erfordert in gewisser Weise selbst das Spenden von Geld , denn gerade in Deutschland werden Spenderinnen und Spender schnell als „ Gutmenschen “ abgetan , als angeblich naiv . Vertrauen zu fassen gegenüber einer Organisationen , die sich als Mittler von Hilfe anbietet : Auch das ist heutzutage alles andere als einfach oder selbstverständlich . Doch alle , die den Mut aufgebracht haben , wissen : Wer versucht , die Welt zu retten , rettet sich damit auch selbst . Denn helfen macht glücklich .
Beate Grosznik , Leserin
Jugend vor
Ich habe die Hoffnung , dass sich die Generation der jetzt um die 20-Jährigen wesentlich stärker für unseren Planeten einsetzt . Junge Menschen tun mehr für ihre Ideale , haben mehr Energie . Es steht ihnen auch viel mehr Wissen zur Verfügung , als es noch vor 20 oder 30 Jahren der Fall war . Die junge Generation hat zudem allen Grund dazu , denn sie sind den Folgen aus dem Umgang mit der Erde in den letzten Jahrzehnten viel stärker ausgesetzt . Also schon aus eigenem Interesse ist es jetzt an ihnen , die Welt zu retten . Nur Mut .
3 / 4 des Meeresmülls besteht aus Plastik .
Lothar Grams , Leser
Mehr als 70 % des Mülls sinken auf den Grund .
Weniger Raubbau
Die ganze Welt zu retten , wäre wohl etwas viel . Aber ich versuche zumindest , die Erde ein Stück weit zu schonen : Seit einigen Jahren esse ich zum Beispiel nur noch ganz wenig Fleisch . Es hat mir zwar immer geschmeckt , aber wenn man sich bewusst macht , inwieweit der Fleischkonsum den Klimawandel beeinflusst , sollte man sich doch beim Essen zurückhalten . Durch die Rinderhaltung
15 % der Plastikabfälle gelangen zurück an Land .
In jedem Quadratkilometer
Meer schwimmen bis zu
46.000
Teile Plastikmüll .
Quelle : Statista
entstehen beispielsweise Methan und Lachgas , aber auch die Rodung von Urwäldern für den Anbau der Futtermittel führt zu einem höheren Ausstoß von Treibhausgasen . So fand ich es auch nur konsequent , als ich gehört habe , dass aus diesen Gründen das Umweltministerium auf vegetarisches Bio-Catering umgestiegen ist . Eigentlich war es sogar höchste Zeit , wenn alle von Nachhaltigkeit sprechen . Aber auch in anderen Bereichen versuche ich , mich umweltfreundlicher zu verhalten . So habe ich auch mein Auto verkauft , aber ich weiß ,
Versuche das Unmögliche
Boyan Slat , Gründer und Präsident The Ocean Cleanup
In den vergangenen 50 Jahren hat die Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll epische Ausmaße angenommen . Er sammelt sich in den fünf großen Strömungswirbeln unserer Weltmeere und zerfällt dort nach und nach zu gefährlichem Mikroplastik , das von Meeresbewohnern häufig als Futter missinterpretiert wird . Bereits im Alter von 16 Jahren war mir
dass dies auch nur ging , weil ich hier einen guten öffentlichen Nahverkehr habe . Aber sicherlich gibt es für jeden etwas – ob durch anderes Verhalten oder Verzicht – wie er sich der Welt gegenüber ein bisschen besser verhalten kann .
bewusst , dass dieses „ unüberwindbare “ Problem gelöst werden muss . Ich glaube fest an den technischen Fortschritt . Er ist der Grund , warum wir in diesen Schlamassel geraten sind , und gleichzeitig unser stärkster Verbündeter für den Wandel . Wir sollten Technologie im positiven Sinne einsetzen – etwa für eine Flotte von umhertreibenden Reinigungssystemen , die denselben Meeresströmungen folgt wie der Plastikmüll . Nach fünf Jahren Entwicklungsarbeit planen wir von The Ocean Cleanup für Mitte 2018 den Start des ersten Reinigungssystems im Nordpazifikwirbel . Unseren Berechnungen zufolge können wir innerhalb von fünf Jahren nach Beginn des flächendeckenden Einsatzes die dortigen Müllansammlungen – den Great Pacific Garbage Patch – um 50 Prozent reduzieren . 2018 erwarten wir nachweisen zu können , dass die Idee von The Ocean Cleanup technisch umsetzbar ist . Das zu erreichen , war mein Ziel , seitdem ich das Projekt gegründet habe . Die Geschichte kennt zahlreiche Beispiele für Dinge , die als unerreichbar galten und dennoch erreicht wurden . Das ist die Art von Geschichte , die ich schreiben möchte .
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