+3 Magazin Dezember 2017 no2 | Page 17

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Diskutieren lernen
Angesichts zunehmender religiöser Pluralisierung und damit häufig verbundener Rhetorik von Terror und Radikalisierung stellt sich die Frage nach einer friedlichen Gestaltung des Zusammenlebens von Menschen mit verschiedenen Religionen und Weltanschauungen . Wenn es ein gleichberechtigtes Miteinander geben soll , kann man nicht nur eine Anpassung „ der anderen “, die ja durch exkludierende Diskurse erst zu „ anderen “ gemacht werden , verlangen . Wenn sich Gesellschaften verändern , müssen auch deren Spielregeln neu verhandelt werden , selbstverständlich auf der Grundlage der Menschen- und Bürgerrechte . Dringender Handlungsbedarf besteht in der Schule . Dort gibt es
Heiko Braun , Leser
Wanda Alberts , Professorin für Religionswissenschaft , Leibniz Universität Hannover
Mehr Verantwortung
Ich habe das Gefühl , dass die Digitalisierung meinen Alltag doch mehr prägt , als ich das wahrhaben möchte . Mich beschleicht immer öfter das Gefühl , dass sich immer mehr Menschen durch die virtuellen Möglichkeiten von ihrem Verantwortungsgefühl lossagen . Vielleicht kommt mir das auch nur so vor , weil ich mit Ansichten konfrontiert werde , die sich zuvor außerhalb meiner „ Blase “ abspielten . Sowohl die Inhalte und Meinungen , die „ öffentlich “ geschrieben werden , als auch die Vorgehensweisen von manchen Unternehmen erschrecken mich . Wenn man beispielsweise liest , wie viel Überwachung in Smartphones , TV-Geräten und harmlosen Apps steckt , dann muss ich feststellen : Das ist nach meinem Empfinden illegal – und so möchte ich nicht leben ( müssen ). bisher kaum Raum für gemeinsames Lernen über Religionen und Weltanschauungen – in einem Unterricht , der keine bestimmten religiösen oder weltanschaulichen Positionen bevorzugt , sondern Religionen objektiv , kritisch und pluralistisch darstellt . Das sind die Kriterien , die der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als Grundanforderung für einen gemeinsamen verpflichtenden
ALTERNDE GESELLSCHAFT Die Zahl der über 80-Jährigen wird steigen
Anzahl der Pflegebedürftigen in den Jahren 2013 bis 2050 ( in Millionen )
4,4 Mio
2013 2020 2030 2040 2050
2,48
2,85 3,31 3,64
4,36
5,9 Mio 6,2 Mio
7,8 Mio
9,9 Mio
2013 2020 2030 2040 2050 Zahlen ab 2020 jeweils geschätzt
Marie Fuchs , Leserin
In der Summe positiv
Mein Ideal ist ein sorgenfreies Leben . Das es das nur im Märchen gibt , ist aber auch klar . Deswegen versuche ich , Sorgen nicht überzubewerten und Probleme zu lösen . Viele Probleme kann man natürlich nicht auf einen Schlag aus der Welt schaffen . Ich versuche dann , sie in einzelne Teile zu zerlegen , die ich Schritt für Schritt angehe . Man sollte versuchen , jeden Tag so zu gestalten , dass am Ende des Tages die schönen und glücklichen Momente die stressigen und ärgerlichen Situationen
Silvia Ruhland , Leserin
Religionskundeunterricht festhält , wie er beispielsweise in den skandinavischen Ländern seit vielen Jahren Standard ist . Das ist zwar kein Allheilmittel für weltanschauliche Konflikte . Ein neutraler Raum , in dem viele mit religiöser Pluralisierung in Verbindung gebrachte Zuschreibungen von den Schülern auf Augenhöhe diskutiert werden können , wäre aber zumindest schon einmal ein Anfang .
Quellen : BMG , Statistisches Bundesamt , Statista
vergessen machen . So ist jeder Tag ein bisschen wie im Märchen . Nur im Märchen leben ist wahrscheinlich auch langweilig , so dass kleine Probleme auch das Salz in der Suppe sein können .
Tom K ., Leser
Eigenes Idyll
Wenn ich mir aus allen Möglichkeiten ohne Zwänge mein Leben zusammenstellen könnte , würde das in etwa folgendermaßen aussehen : Ich würde gern auf dem Land leben , in einem eigenen Haus mit meiner Familie . Alle drei Generationen unter einem oder zwei Dächern leben , damit wir uns gegenseitig unterstützen können , wenn man mal eine helfende Hand , ein zweites Paar Augen oder offene Ohren benötigt . Ich würde mich gern überwiegend aus meinem eigenen Garten ernähren , saisonales Obst und Gemüse essen und eigene Kräuter anbauen . Nebendran würde ich gern einen Bauernhof führen , mit einem Hühnerstall , einer Schafherde und ein paar Kühen . Das Haus würde an einem kleinen Fluss stehen , dessen Wucht uns mit dem nötigen Strom versorgt . Gleichzeitig sollte natürlich auch die Anbindung an die Stadt problemlos funktionieren , ohne dass ich auf ein Auto angewiesen bin . Es sollte also möglichst ein Bahnhof in der Nähe sein , der gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar ist – oder ein Shuttle-Service mit E-Fahrzeugen . Im Hintergrund möchte ich die Berge sehen , auch das Meer sollte nicht allzu weit entfernt sein . Ich könnte auch auf den Shuttle-Service verzichten . Eigentlich brauche ich gar nicht viel zum Glücklichsein .
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Klaus Sander , Leser
Was wirklich zählt
Wenn ich mir die Frage beantworten soll , wie ich leben möchte , dann versuche ich mir vorzustellen , wie ich als alter Mann auf dem Totenbett liege . Wenn man sein Leben gelebt hat , was ist dann das wirklich Wichtige , auf das man zurückblickt ? Welche Errungenschaften machen einen stolz , welche hätte man sich lieber erspart ? Ich weiß , dass meine Feststellung letztlich eine Banalität ist , aber auch als solche verdient sie ausgesprochen zu werden : Nicht die Karriere wird zählen , wenn die letzten Wochen oder Tage des Lebens anbrechen , nicht der angehäufte Reichtum , sondern das Wissen , dass man Freunde und Familie hatte , die einen liebten und denen man Liebe schenkte .
Schätzen lernen
Den Knopf für einen Neustart gibt es – und zwar täglich und für jeden von uns . „ Morgen für Morgen kommt man zur Welt “, schrieb der Dramatiker Eugène Ionesco . Wie wahr . Wenn wir aufwachen , liegt taufrisch ein neuer Tag vor uns . Darüber können wir uns freuen und den Tag annehmen wie ein kostbares Geschenk . Es ist schließlich nicht selbstverständlich , munter und am Leben zu sein , ein Zuhause und immer genug zu essen zu haben . Manchmal vergesse ich das . Dann jammere ich über den grauen Himmel , die lästigen Pflichten , den Zustand der Welt . Deshalb will ich mir künftig noch vor dem Frühstück eine kurze Pause des Innehaltens gönnen , Danke sagen und ein inneres Lächeln anknipsen , bevor ich in den Alltag starte .
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