+3
BREITE SOLIDARITÄT MIT FLÜCHTLINGEN IN DEUTSCHLAND
So viele Privatpersonen haben sich 2015 nach eigener Einschätzung für Flüchtlinge engagiert
47% Engagement für Flüchtlinge insgesamt
44% Sachspenden
31,8 Mio. Geld- oder Sachspenden oder ehrenamtliches Engagement
29,5 Mio.
8% Geldspenden
6% Ehrenamtliches Engagement
5,4 Mio.
4,1 Mio.
Quellen: GfK, Statista
Marco Krieger, Leser
Freunde statt
Geschenke
Wenn sich die Partnerin eigentlich
alles selber kaufen kann, ist es nicht
einfach, Freude mit Dingen zu verschenken. Noch schlimmer sind die
Vereinbarungen, sich in Zweisamkeit
nichts zu schenken, die dann von einem gebrochen werden. Wir haben
deswegen vor Jahren beschlossen,
den Weihnachtsabend als rauschendes Fest mit Freunden zu begehen.
Da geht es nicht mehr um Geschenke – wer will auch schon so viele Geschenke mitbringen –, sondern um das
gemeinsame Feiern. Meist sind wir
etwa zehn Personen und jeder bringt
eine Köstlichkeit mit. Dann schwelgen
wir in herrlichem Essen und wer nicht
gut Kochen kann, bringt einfach guten
Wein mit. Das schenkt allen Freude.
Lothar Strith, Leser
Einfach mal fremden Menschen
beim Tragen helfen, ohne dass sie
darum bitten müssten, beispielsweise einer Mutter, die einen Kinderwagen die Treppen hoch bugsiert.
Martin Dodenhoeft,
Vorsitzender Deutscher
Fundraising Verband
Freude an jeder Ecke
Als Fundraiser könnte ich es mir
leicht machen und für die Steilvorlage des +3 Magazins danken. Denn
Freude zu schenken ist ein elementarer Teil unseres Selbstverständnisses
und unseres Tuns bei der Vermittlung zwischen Aufgaben und Projekten, Menschen, die Unterstützung benötigen und vielem anderen
einerseits – und den Spenderinnen
und Spendern andererseits. Viele
freuen sich, dass mit ihrer Hilfe etwas Wichtiges, etwas Sinnvolles,
etwas vielleicht gar Lebensnotwendiges möglich wird. Sie schenken
Freude und empfinden häufig auch
Freude dabei. Ich habe mir jenseits
davon ein wenig Mühe gemacht
und wahllos in meiner Umgebung
herumgefragt. Dabei kam einiges
zusammen. Ich zitiere: „Eine kleine
Geste, eine Berührung am Oberarm,
wenn man sieht, wie jemand gerade
mit der Last seiner Arbeit kämpft.“
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Eufronio Veduya,
Rikschafahrer auf
den Philippinen
Das beste Geschenk
Ich lebe in einer kleinen Stadt auf
den Philippinen. Die Operation am
Grauen Star war das beste Geschenk,
das ich je bekommen habe! Vor einem Monat habe ich gemerkt, dass
ich nur noch sehr verschwommen
sehen konnte. Auf dem linken Auge
fing es an. Und es wurde immer
schlimmer. Ich verdiene mein Geld
als Rikschafahrer. Doch weil ich so
schlecht sah, traute ich mich kaum
noch loszufahren. Weil ich viel weniger fahren konnte als früher, verdiente ich auch nur noch die Hälfte.
Das war zu wenig, um meine Frau
und die vier Kinder zu ernähren. Vor
allem, weil ich kein eigenes Gemüse
im Garten anbauen konnte. Ständig
habe ich beim Unkrautjäten gesunde
Pflanzen ausgegraben. Darüber war
ich sehr verzweifelt, denn die Früchte aus dem Garten sind ein wichtiger
Teil unseres Speiseplans. Die Augenoperation, die mich vom Grauen Star
geheilt hat, ist ein großes Geschenk,
denn diese Behandlung hätte ich mir
sonst niemals leisten können. Ich bin
so glücklich, dass die OP erfolgreich
war. Ich kann alles klar sehen. Als
ich nach Hause kam, wollten meine
Nachbarn sofort wissen, wie es gelaufen ist und ich habe allen von der
Operation und der Christoffel-Blindenmission erzählt. Danach bin ich
erst einmal in meinen Garten, um zu
sehen, wie es den Pflanzen geht. Es
ist so wunderbar, alles wieder klar zu
sehen: meinen Garten, das Gesicht
meiner Frau, meiner Kinder. Aber
am wichtigsten ist, dass ich wieder
Geld als Rikschafahrer verdienen
kann.
– „Die sonst recht scheue Katze,
die mir auf die Brust krabbelt und
schnurrt.“ (Danke, Miezi!) – „Mein
Besuch bei einer Verwandten, sie
ist alt, krank und einsam und war
froh, mich zu sehen.“ – „Mit einem
Lächeln.“ – „Mit den Worten meines zweijährigen Sohnes: Mama
schick!“ – „Meine kleine Tochter hat
einen schweren Unfall überlebt. Ihre
ersten Worte nach dem Aufwachen
im Krankenhaus: Mama, alles wird
besser werden.“ – „Mit Milchreis mit
Pflaumen.“ – Der Arzt: „Es ist ein
bösartiger Tumor, aber der Art, die
äußerst selten streut. Leben Sie weiter.“ Freude zu schenken ist gar nicht
so schwer. Auch das macht Freude.
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Ingelore Hartwald, Leserin
Große Leidenschaft
Bei meinem Mann ist es ganz einfach: Er ist ein leidenschaftlicher
Modelleisenbahner und freut sich
seit über 40 Jahren jedes Weihnachten über Lokomotiven, Wagen,
Bäume und Häuser. Beliebt bei uns
in der Familie sind auch die Gutscheine für Arbeitsstunden an der
Eisenbahnplatte, die in den Ferien
noch eingelöst werden. Nur umgekehrt muss ich zugeben, dass ich
mich nicht freue, wenn mein Mann
in seinem Eifer mir einen Modelleisenbahnwagen schenkt.
Erhart Becker, Leser
Mit Empathie
Das Unerwartete schenkt die größte
Freude. Das kann zum einen dadurch
geschehen, dass man zu einem Zeitpunkt mitten im Jahr ganz ohne Anlass, wie einem Geburtstag oder einem
anderen Fest, einfach eine hübsche
Kleinigkeit überreicht, weil man denkt,
sie passt zu dem anderen. Oder es kann,
wie zu Weihnachten, ein Gegenstand
sein, bei dem der andere vergessen hatte, dass er ihn sich gewünscht hat. Es
muss nichts Großes sein, nur eben etwas Passendes, womit der Beschenkte
nicht mehr gerechnet hat.
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