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Beate Martin, Leserin
Kim Lützer, Leserin
Vertraue dir selbst
Von Stil und Geld
Mein Stil ist geprägt durch Form,
Farbe, Funktion und davon, ob
mich etwas ästhetisch anspricht.
Bei Mode zählt für mich auch die
Qualität des Materials und seine
Verarbeitung. Manchmal ist es aber
auch ein Bauchgefühl, das nicht so
einfach zu erklären ist, etwa bei der
Betrachtung von Kunst. Da folge ich
nicht der Maxime „Kunst kommt von
Können“.
Mein Geldbeutel. Stilsicher greife
ich im Regal zu einem Paar Stiefeln. Preis: 420 Euro – ach, die von
letztem Jahr tun es auch noch. Der
elegante Sekretär aus Teakholz würde sich herrlich in meiner Wohnung
machen, wenn das Preisschild nur
eine Null hinten weniger hätte. So
bleibt das Erbstück meines Vaters
stattdessen weiter in meiner Wohnung stehen. Dieses bietet dann ein
ungewöhnliches Zusammenspiel sowohl mit den Regalen, die ich mir
nicht vom Schreiner nach Maß anfertigen lassen konnte, wie auch mit
dem Sessel, bei dem ich mich immer
noch nicht zwischen neuem Bezug
und Sperrmüll entscheiden mag. Immerhin, ein wenig Kunst gibt es bei
mir zu sehen – Drucke und Papierarbeiten. Dabei hätte ich auch nichts
gegen Leinwände und Skulpturen
einzuwenden. Geeignet wäre auch
ein Kunstdepot, aus dem ich mich
je nach Lust und Laune bedienen
könnte. Und wenn auch dieser Platz
nicht reichen sollte, hätte ich auch
schon Ideen für mein eigenes Kunstmuseum, geplant vom Stararchitekten mit klaren Formen, nichts Verspieltes. Am besten bei St. Moritz,
damit ich meine Anwesenheit dort
direkt mit einem stilvollen Skiurlaub
verbinden könnte, Helicopter-Skiing
würde mir gefallen. Der Schweizer
Ort wäre ja auch gut erreichbar mit
einem Privatjet. Wenn nur dieser
kleine Haken mit der Finanzierung
nicht wäre. Irgendwas läuft hier ganz
schief mit meinem Lebensstil!
Anonym, Leser*in
Understatement
Elegant und schlicht, reduziert.
Nicht grell, sondern stimulierend
und harmonisch, mit einem kleinen
Widerspruch.
Mert Dürümoglu,
Werbefotograf
Speziell ist Trumpf
In unserer heutigen Zeit umgeben uns viele Einflüsse aus Kunst,
Mode, Fotografie und Design. Aus
dieser Masse muss man filtern. Es
sind die wenigen Dinge, die einen
berühren, die in den Stil einfließen.
Um als Werbefotograf mit eigenem
Stil wahrgenommen zu werden, ist
es sinnvoll, sich auf bestimmte Bereiche zu spezialisieren, wodurch
man greifbarer für Agenturen wird.
Meine Schwerpunkte sind Peopleund Transportation-Fotografie, wobei Autofotografie mich aus einem
besonderen Grund noch mehr fasziniert: Ich bin ein sehr nerdiger
Typ. Dadurch, dass man viele Layer
produziert, hat man im Nachhinein
unendliche Möglichkeiten, das Bild
in der Postproduktion zu gestalten.
Aber auch meine Assistenzzeit bei
mehreren Fotografen hat meinen
Stil geprägt. Während dieser Zeit
habe ich über Produktion und Fotografieren eine Menge Leute kennengelernt, war ständig auf Achse und
hatte eine sehr intensive Zeit. Generell würde ich behaupten, dass man
in seine Passion eine Menge Arbeit
stecken muss. Die Zusammenarbeit
mit Kollegen beeinflusst den Stil, wer
macht das Make-up, wer die Haare,
wer die Produktion? Bei jungen Fotografen kann ein Stil dadurch sichtbar werden, dass beispielsweise ein
neuer technischer Ansatz entwickelt
oder eine neue Bildwelt geschaffen
wird. Aber mein Stil entwickelt sich
auch weiter, jedes Bild beinhaltet die
Erfahrungen aus den vorangegangenen und so wird das neueste Projekt
auch immer das beste sein.
Anton Günther
Krabbenhöft,
Dandy
Realness geht immer
Stil ist eine Haltung, Stil entwickelt
sich, Stil ist Kreativität! Mein eigener Stil ist das Ergebnis einer Suche,
meine Persönlichkeit nach außen zu
transportieren. Heute ist es vor allem die klassische Herrenmode, die
mich inspiriert, sie ist zeitlos schön.
Im Laufe meines Lebens habe ich
aber viel ausprobiert, manches Mal
danebengelegen, aber mich immer
getraut, einen eigenen Stil zu finden. Mit meiner Mode will ich nicht
in der Masse untergehen, so wie ich
auch nicht beim Tanzen in der Masse verschwinden will. Wenn ich gemerkt habe, ein Stil wird zu einer
BELIEBTESTE VORNAMEN IN DEUTSCHLAND 2014
ANTEIL AN DEN ERFASSTEN NAMENSEINTRAGUNGEN BEI STANDESÄMTERN
Platz
Platz 1
3,27 %
1,66 %
Sophia / Sofia
1,62 %
Maria
1,5 %
Emma
Mia
1,46 %
1,35 %
Emilia
1,3 %
Anna
1,29 %
Johanna
1,6
3,07 %
Marie
1,06 %
1
ilian
Maxim6 %
Sophie / So
fie
Hanna(h)
Eva Lücke,
Leserin
Einheitskleidung, habe ich gleich
aufgehört, mich entsprechend zu
kleiden. So gibt es auch umgekehrt
Kleidungsstile, die bei den meisten
nicht funktionieren und dann sieht
man plötzlich einen Mann in kurzen Hosen, der die entsprechende
Körperhaltung dazu hat und sich
passend bewegt und es ist stimmig.
Er war einfach authentisch. Ein Stil
muss auch nicht durchgängig sein,
edle Schuhe zu einem lässigen TShirt kann auch eine Persönlichkeit
ausdrücken. Ich beobachte, dass die
Sehgewohnheiten der jungen Leute
oft festgefahren sind, tragen sie einmal einen