Anzeige
Dipti Bhatnagar,
Koordinatorin
für Klimagerechtigkeit,
Friends of the
Earth International
Kritische Masse
Vom Klimawandel Betroffene beschäftigen sich intensiv mit dem
Thema, auch wenn sie nicht immer
dieses Wort benutzen. Der Klimawandel passiert jetzt, er bringt mehr
verheerende Überschwemmungen,
Stürme und Dürren. Arme und
ländliche Bevölkerungsgruppen tragen am wenigsten zu dem Problem
bei, leiden aber am meisten unter
dessen Folgen. Wir benötigen jetzt
einen Kurswechsel. Viele Menschen
verstehen, dass wir eine gerechte
und drastische Veränderung unserer Gesellschaften und unserer
Wirtschaftssysteme brauchen. So
realisieren zum Beispiel Menschen
überall gemeinschaftlich getragene
erneuerbare Energielösungen, von
denen sie selbst profitieren und nicht
multinationale Konzerne. Vielseitige Lösungen existieren. Leider haben die Entscheider reicher Industrienationen, die unter dem Einfluss
mächtiger umweltverschmutzender
Konzerne stehen, kaum Ambitionen, die globale Klimakrise anzugehen. Ihre Klimaschutzversprechen
stehen in keinem Verhältnis zu der
immensen historischen Verantwortung, die sie tragen. Als Friends of
the Earth International bringen wir
stetig mehr Menschen zusammen,
um gegen die Macht der Umweltverschmutzer anzugehen. Wir sorgen dafür, dass die Stimmen derer
Gehör finden, die den Klimawandel
und das durch ihn verursachte Leid
ernst nehmen. Unsere Vision: eine
gerechte, friedliche Welt.
Weltweit angetrieben von
Schwachwind, Starkwind
und Ihren Herausforderungen.
bensmittelnutzung – soweit möglich
aus der Region – sowie die menschenwürdige und gesunde Herstellung von Kleidung, Spielzeug und
Technik. Ziel ist der verantwortliche
Konsum.
Markus Klemenz, Leser
Schülerinnen und Schüler,
Grundschule im Hofgarten, Berlin
Wer ist hier weise?
Wir Schüler haben uns zusammengesetzt und über das Thema Klimawandel geredet. Egal ist es uns
nicht. Aber wir würden uns von den
Erwachsenen mehr wünschen: Sie
sollen mit uns Kindern nicht so viel
Auto fahren und stattdessen mit uns
lieber laufen oder Straßenbahn und
Fahrrad fahren. Wir würden uns
wünschen, dass die Erwachsenen mit
daran denken, dass wir die Heizung
nicht zu doll aufdrehen und dabei
gleichzeitig das Fenster aufmachen.
Es sollten auch nicht immer so viele
Lebensmittel aus anderen Ländern
gekauft werden, denn die müssen ja
hierher transportiert werden. Wenn
die Ozonschicht weiter zerstört
wird und wir die Zwei-Grad-Grenze
überschreiten, sich also die Erde zu
sehr erwärmt, wird das vor allem
Kontinente wie Afrika treffen, wo
es noch trockener wird. Dann kann
dort auch weniger angebaut werden.
Dann wäre es unsere Aufgabe, die
Lebensmittel wieder zurückzugeben.
Stephan Averdung, Leser
Mir nicht!
Überhaupt nicht. Es gibt viel zu viele
Dinge, bei denen man sich auf einfacher Weise gegen den Klimawandel
einsetzen kann. Dies umfasst unter
anderem die Autonutzung, die Le-
Mir auch nicht!
Gar nicht egal: Kinder zum Stromsparen anhalten und erziehen, Energiesparlampen verwenden, Fahrrad
statt Kurzstrecke mit dem Auto,
Heizung zwei Grad runterdrehen,
Urlaub vor der Haustür, Fliegen vermeiden, 100 km/h bei langen Autobahnfahrten, Haus dämmen, Bäume
pflanzen und so weiter.
Ludger Stroeker, Leser
Entdecke die eigenen
Möglichkeiten
Wir wissen: Die großen Einflussfaktoren sind das wirtschaftliche Verhalten von Industrie und Handel
sowie das des weltweiten Konsums,
vom Übermaß in den reichen Ländern bis zur reinen Existenzsicherung in der Dritten Welt. Steuern
könnten die sogenannten Klimagipfel, bislang aber mit relativ wenigen
konkreten Maßnahmen. Gründe
genug, um zu resignieren. Doch individuell können Zeichen gesetzt
werden. Beispiel: Viele Nebenerwerbslandwirte oder Kleinbauern,
die inzwischen ihre Flächen nicht
mehr selbst bewirtschaften und an
Großbauern verpachtet haben, können ihren Grund und Boden zumindest teilweise in Naturflächen zurückführen – in Wald, Wallhecken,
Biotope, Streuobstwiesen. Ich habe
es gemacht und bin täglich froh über
das „zurück zur Natur“.
›
Ob an Land oder weit draußen auf dem Meer, ob wenig Wind oder viel, ob
ka