+3 Magazin Dezember 2015 | Page 11

Anzeige Dipti Bhatnagar, Koordinatorin für Klimagerechtigkeit, Friends of the Earth International Kritische Masse Vom Klimawandel Betroffene beschäftigen sich intensiv mit dem Thema, auch wenn sie nicht immer dieses Wort benutzen. Der Klimawandel passiert jetzt, er bringt mehr verheerende Überschwemmungen, Stürme und Dürren. Arme und ländliche Bevölkerungsgruppen tragen am wenigsten zu dem Problem bei, leiden aber am meisten unter dessen Folgen. Wir benötigen jetzt einen Kurswechsel. Viele Menschen verstehen, dass wir eine gerechte und drastische Veränderung unserer Gesellschaften und unserer Wirtschaftssysteme brauchen. So realisieren zum Beispiel Menschen überall gemeinschaftlich getragene erneuerbare Energielösungen, von denen sie selbst profitieren und nicht multinationale Konzerne. Vielseitige Lösungen existieren. Leider haben die Entscheider reicher Industrienationen, die unter dem Einfluss mächtiger umweltverschmutzender Konzerne stehen, kaum Ambitionen, die globale Klimakrise anzugehen. Ihre Klimaschutzversprechen stehen in keinem Verhältnis zu der immensen historischen Verantwortung, die sie tragen. Als Friends of the Earth International bringen wir stetig mehr Menschen zusammen, um gegen die Macht der Umweltverschmutzer anzugehen. Wir sorgen dafür, dass die Stimmen derer Gehör finden, die den Klimawandel und das durch ihn verursachte Leid ernst nehmen. Unsere Vision: eine gerechte, friedliche Welt. Weltweit angetrieben von Schwachwind, Starkwind und Ihren Herausforderungen. bensmittelnutzung – soweit möglich aus der Region – sowie die menschenwürdige und gesunde Herstellung von Kleidung, Spielzeug und Technik. Ziel ist der verantwortliche Konsum. Markus Klemenz, Leser Schülerinnen und Schüler, Grundschule im Hofgarten, Berlin Wer ist hier weise? Wir Schüler haben uns zusammengesetzt und über das Thema Klimawandel geredet. Egal ist es uns nicht. Aber wir würden uns von den Erwachsenen mehr wünschen: Sie sollen mit uns Kindern nicht so viel Auto fahren und stattdessen mit uns lieber laufen oder Straßenbahn und Fahrrad fahren. Wir würden uns wünschen, dass die Erwachsenen mit daran denken, dass wir die Heizung nicht zu doll aufdrehen und dabei gleichzeitig das Fenster aufmachen. Es sollten auch nicht immer so viele Lebensmittel aus anderen Ländern gekauft werden, denn die müssen ja hierher transportiert werden. Wenn die Ozonschicht weiter zerstört wird und wir die Zwei-Grad-Grenze überschreiten, sich also die Erde zu sehr erwärmt, wird das vor allem Kontinente wie Afrika treffen, wo es noch trockener wird. Dann kann dort auch weniger angebaut werden. Dann wäre es unsere Aufgabe, die Lebensmittel wieder zurückzugeben. Stephan Averdung, Leser Mir nicht! Überhaupt nicht. Es gibt viel zu viele Dinge, bei denen man sich auf einfacher Weise gegen den Klimawandel einsetzen kann. Dies umfasst unter anderem die Autonutzung, die Le- Mir auch nicht! Gar nicht egal: Kinder zum Stromsparen anhalten und erziehen, Energiesparlampen verwenden, Fahrrad statt Kurzstrecke mit dem Auto, Heizung zwei Grad runterdrehen, Urlaub vor der Haustür, Fliegen vermeiden, 100 km/h bei langen Autobahnfahrten, Haus dämmen, Bäume pflanzen und so weiter. Ludger Stroeker, Leser Entdecke die eigenen Möglichkeiten Wir wissen: Die großen Einflussfaktoren sind das wirtschaftliche Verhalten von Industrie und Handel sowie das des weltweiten Konsums, vom Übermaß in den reichen Ländern bis zur reinen Existenzsicherung in der Dritten Welt. Steuern könnten die sogenannten Klimagipfel, bislang aber mit relativ wenigen konkreten Maßnahmen. Gründe genug, um zu resignieren. Doch individuell können Zeichen gesetzt werden. Beispiel: Viele Nebenerwerbslandwirte oder Kleinbauern, die inzwischen ihre Flächen nicht mehr selbst bewirtschaften und an Großbauern verpachtet haben, können ihren Grund und Boden zumindest teilweise in Naturflächen zurückführen – in Wald, Wallhecken, Biotope, Streuobstwiesen. Ich habe es gemacht und bin täglich froh über das „zurück zur Natur“. › Ob an Land oder weit draußen auf dem Meer, ob wenig Wind oder viel, ob ka