FÜR DIE TONNE So setzt sich unser Hausmüll zusammen
Anteil am Gesamtgewicht, 2018
Yvonne Zwick,
Stellvertretende
Generalsekretärin
Rat für Nachhaltige
Entwicklung
Der Nachfrage-Effekt
In der Corona-Zeit ist vielen von uns
die Lust vergangen, von Laden zu Laden
zu bummeln. Das setzt auch Impulse
für nachhaltigen Konsum. Wir
machen uns nun ganz andere Gedanken:
je zielgerichteter der Einkauf, desto
geringer die Ansteckungsgefahr. In
Berlin galt nach dem Shutdown die Losung,
Geschäfte im eigenen Wohnviertel
zu unterstützen, denen die mehrwöchige
Schließung geschadet hatte. Der
stationäre Handel bot Online-Vorbestellungen
an, die man abholen konnte.
Der eigene nachhaltige Konsum
stärkt auch unsere Gesellschaft. Unterstützen
wir Online-Portale, die mit
39,3%
Bioabfälle
13,5%
Hygieneprodukte
Alfons Graf,
Geschäftsführer
Taifun-Tofu GmbH
Essen für die Zukunft
Als mir die Jury den Deutschen Nachhaltigkeitspreis
2020 überreichte, begründete
sie das mit den Worten: „Die
Taifun-Tofu GmbH leistet mit ihren
pflanzlichen Bio-Lebensmitteln einen
wichtigen Beitrag zur Ernährung
der wachsenden Weltbevölkerung. Sie
übernimmt eine Vorreiterrolle im europäischen
Sojaanbau und setzt sich
für eine energiesparende Herstellung
sowie gegen Lebensmittelverschwendung
ein.“ Den Preis in Händen zu
halten, hat mich stolz gemacht − er ist
eine Bestätigung für das, was wir bei
Taifun seit über 30 Jahren verfolgen.
Noch mehr freuen wir uns, dass immer
lokalen Händlern zusammenarbeiten,
die Steuern bezahlen und gute Arbeit
bieten, stärkt das die lokale Wirtschaft.
Bewusster Konsum wirkt sich auch
positiv auf unsere Klimabilanz aus:
weniger Online-Shopping bedeutet
weniger Verpackungsmüll und weniger
logistischen Aufwand. Ein Wandel
der Lebensweise, kurze Wege und der
Kauf ressourcenleichter, vegetarischer
oder veganer Kost, die unter fairen Bedingungen
erzeugt und gehandelt werden,
verändern das Wirtschaftssystem.
Wenn sich die Nachfrage ändert, ändert
sich das Angebot. Tatsächlich ist in den
letzten Monaten die Nachfrage bei Bio-
Produkten gestiegen. Nachhaltige Produkte
sollten günstiger werden können
als nicht nachhaltige Produkte – etwa,
indem die Preise die ökologischen und
gesellschaftlichen Kosten einbeziehen,
die sie verursachen. Und wir sollten
Unternehmen unterstützen, die sich
um diese Themen kümmern.
6,7%
6,3%
5,2%
4,6%
4,3%
3,9%
3,5%
2,0%
1,3%
0,5%
8,9%
Kunststoffe
Feinmüll
(zum Beispiel Asche, Kehricht)
Altpapier
Altglas
Verbundmaterial
Inertmaterial
(zum Beispiel Steine, Sand)
Alttextilien
Metalle
Holz/Kork
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Problem- und Schadstoffe
(zum Beispiel Batterien, Lacke)
Sonstiges (zum Beispiel
Renovierungsabfälle)
Quelle: BMU
mehr Menschen den Weg mit uns gehen
und in Tofu ein Lebensmittel der
Zukunft sehen. Wir sind überzeugt,
dass jeder einzelne Mensch mit der
eigenen Ernährung Verantwortung
für den Schutz des Planeten übernehmen
kann. Mit seiner großen Menge
an hochwertigem Sojaeiweiß ist Tofu
ein Schlüssel dafür. Besonders ressourcenschonend
ist es, wenn die Sojabohnen
wie bei den Taifun-Produkten
zu 100 Prozent aus gentechnikfreiem
Bio-Vertragsanbau in Deutschland,
Österreich und Frankreich stammen.
Daraus machen wir vielseitige Tofu-
Spezialitäten, die wir von Freiburg in
15 europäische Länder liefern. Ich bin
Taifun seit 1995 verbunden. Was mir
in den ersten Jahren weit weg erschien,
ist heute Realität: Das traditionsreiche
asiatische Produkt Tofu hat unsere
Kühlregale erobert und der exotische
Rohstoff dafür wächst vor unserer Tür.
Das zeigt mir: Wir können noch viel
bewegen!
›
GANZHEITLICH
Die BKK ProVita ist die erste klimaneutrale Krankenkasse Deutschlands.
Warum ist das so wichtig?
Die Klimakrise ist gleichzeitig auch eine Gesundheitskrise. Oder, um es anders
zu formulieren: Gesunde Menschen brauchen einen gesunden Planeten.
Es gibt wohl kaum jemanden, der dieser Aussage widersprechen würde
– und trotzdem tun wir gesamtgesellschaftlich noch immer viel zu wenig
dafür, unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten zu
hinterlassen. Ich sehe dabei vor allem die Gesundheitswirtschaft, die mit
mehr als zehn Prozent der Beschäftigten und einem Tagesumsatz von über
einer Milliarde Euro zu den größten Wirtschaftszweigen Deutschlands zählt,
in der Verantwortung. Deshalb ist es uns auch so wichtig, mit gutem Beispiel
voranzugehen.
Und das offenbar mit Erfolg: Die BKK ProVita wurde bereits zum zweiten Mal
in Folge für den deutschen Nachhaltigkeitspreis nominiert. Warum?
Weil wir nicht nur leere Reden schwingen, sondern unseren Worten auch Taten
folgen lassen. Und zwar auf allen Ebenen: In unserer Hauptverwaltung
fließen Ökostrom und Regenwasser durch die Leitungen. Unser Reise- und
Fuhrparkmanagement reduziert Verbrennungsmotoren, fördert den elektrifizierten
Antrieb der Dienstwagenflotte und Bahnreisen und fordert eine
Rechtfertigung für Flüge, die auf ein absolutes Minimum reduziert wurden.
Von unseren Lieferanten fordern wir ein Bekenntnis zu fairen Lieferketten
– und wir haben den Nachhaltigkeitsgedanken sogar in unseren Leitlinien
verankert. Das wissen auch unsere Mitglieder zu schätzen.
„Gesunde Menschen brauchen
einen gesunden Planeten“
Wie das?
Andreas Schöfbeck, Vorstand BKK ProVita
Es ist in unserer wachstumsgesteuerten Wegwerfgesellschaft leider immer
noch viel einfacher, sich im Strom treiben zu lassen, als einen Weg zu gehen,
der gut für das Individuum und den Planeten gleichermaßen ist – auch
wenn das in den seltensten Fällen gesund ist. Wir verstehen uns deshalb
auch als Kompassgeber für Menschen, die ein achtsameres und bewussteres
Leben führen wollen und erleichtern den Umstieg mit unserem großen Angebot
an gesundheitsfördernden Zusatzleistungen, wo wir nur können: Von
Ernährungsberatung über Yogakurse bis hin zu einer dreistelligen jährlichen
Rückerstattung bei gesundheitsbewusstem Verhalten unterstützen wir
einen nachhaltigen Lebenswandel.
Gemeinwohl, das klingt wie ein Begriff aus dem letzten Jahrtausend.
Ganz im Gegenteil, für mich persönlich und die BKK ProVita ist Gemeinwohl
der Schlüssel zur Zukunft, weil der Begriff so viele wichtige Dinge
unter einen Hut bringt, die heute aktueller denn je sind: Es geht um Menschenwürde,
um globale Fairness und Solidarität, um ökologische Nachhaltigkeit,
soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung. Wenn
wir es schaffen, all das zusammenzubringen, erreichen wir echte Nachhaltigkeit
– und sichern damit nicht nur unser Überleben, sondern auch das
des Planeten. Als BKK ProVita sind wir damit bereits auf einem guten Weg:
In der Gemeinwohl-Bilanz, die statt den üblichen Wachstumszahlen die
eben angesprochenen Werte abgleicht, haben wir im vergangenen Jahr 790
Punkte erzielt – und sind damit in Deutschland absolute Spitze.
Mehr Information unter: www.bkk-provita.de