+3 Magazin August 2020 | Page 23

DIGITALE ZIVILCOURAGE AKTIV GEGEN HASS IM NETZ Anzeige Das Internet verbindet, bringt Menschen aus verschiedenen Städten, Ländern und Kontinenten näher zusammen. Immer häufiger wird es aber auch dazu missbraucht, ganze Personengruppen auszuschließen, gezielt zu demütigen oder Meinungen zu manipulieren. Der digitale Raum ist viel zu oft ein Ort von Hate Speech oder Shitstorms. Trotzdem gibt gerade mal ein Prozent der Nutzer an, schon einmal einen Hasskommentar angezeigt zu haben. Hass und Hetze im Netz sind schon lange keine Randphänomene mehr. Fast alle der 14- bis 24-Jährigen berichten von Erfahrungen mit Hate Speech. Tagtäglich werden Menschen, die nicht die eigene Meinung vertreten, denunziert und ausgegrenzt. Gerade nutzen Populisten die Pandemie, um Menschen zu beeinflussen, Verschwörungstheorien und Fake News zu verbreiten und so den Riss in der Gesellschaft zu vertiefen. Vor allem in den sozialen Netzwerken wird gelogen und beleidigt, statt sachlich und konstruktiv miteinander umzugehen. Traditionelle Medien werden als „Lügenpresse“ diskreditiert, Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund diskriminiert und Personen mit pluralistischem Weltbild oder nichtbinärer Geschlechtsidentität diffamiert. Da gibt es zum Beispiel Jay. Seitdem er sich als Transgender geoutet hat, wird er sowohl analog als auch digital tagtäglich beleidigt – mit Kommentaren wie „Scheiß Transe“ und „Du bist ekelhaft“ bis hin zu „Früher wärst du vergast worden“. In einem Spot der Deutschen Telekom hat er seine Geschichte öffentlich gemacht. MACHT DER SPRACHE Barbara Costanzo, Vice President Group Social Engagement bei der Deutschen Telekom Durch solche verbalen Angriffe werden die Grenzen des Sagbaren verschoben und Meinungen salonfähig gemacht, die vorher unsagbar schienen. Besonders Bots problematisch dabei ist: Die Wiederholung gewöhnt uns an Argumente und macht sogar absurde Vorwürfe und menschenfeindliche Aussagen nach und nach alltäglicher, bis sie irgendwann normal erscheinen. Heute erleben wir eine gespaltene Gesellschaft und Menschen, die nicht mehr wissen, was wahr ist und wo Manipulation beginnt. Genau hier ist digitale Zivilcourage gefragt. Mehr denn je kommt es darauf an, dass wir – als Privatpersonen, als Gruppe und auch als Unternehmen – aktiv werden und Position beziehen, damit Hass und Hetze nicht zur Normalität werden. Candy Storm Hetze Populismus Framing Debattenkultur Verleumdung Solidarität Fake News Trolle Love Speech Emphatie #GEGEN HASS IM NETZ Die Deutsche Telekom macht sich stark für mehr Zivilcourage im Netz. Wenn Hass als Strategie eingesetzt wird, um Andersdenkende oder Personengruppen aus sozialen Medien zu verdrängen, geht uns das alle an. Als Deutschlands führender Netzanbieter engagiert sich die Telekom für eine offene, tolerante Gesellschaft. Und für ein Netz ohne Hass, in dem alle an den Chancen der Digitalisierung partizipieren können. Worte dürfen nicht zur Waffe werden. Neben der Kampagne #GEGENHASSIMNETZ, die sich für die Entwaffnung der Sprache einsetzt, hat die Telekom ein kostenfreies Workshop-Konzept zum Thema „Digitale Zivilcourage“ für Erwachsene und Multiplikatoren entwickelt. Darin wird vermittelt, warum es wichtig ist, sich gegen Hass und Hetze zu stellen und wie man aktiv werden kann. Verfügbar sind die Kurse in unterschiedlichen Längen, in Deutsch, Englisch und Einfacher Sprache auf den #DABEI-Geschichten. Die Medien- und Demokratiekompetenz von Kindern und Jugendlichen wird über Teachtoday, einer Initiative der Deutschen Telekom, gefördert. Mit Interviews, Umfragen und anderen Informationsmaterialien unterstützt Teachtoday Eltern, Großeltern und pädagogische Fachkräfte dabei, Kindern und Jugendlichen digitale Zivilcourage näherzubringen. Dort findet sich auch eine Toolbox, die rund hundert Formate zu digitalen Themen umfasst: Videos oder Mini- Workshops können einfach und ebenfalls kostenfrei genutzt werden. Außerdem greift das Magazin „Scroller“ das Thema unter dem Titel „Mut im Netz“ kindgerecht auf. ZIVILCOURAGE FÜR DIE OHREN Eine durch Fake News und Hate Speech bedrohte Gesellschaft braucht unbedingt Menschen, die sich für einen fairen Umgang miteinander einsetzen. Davon ist Barbara Costanzo, Vice President Group Social Engagement bei der Deutschen Telekom, überzeugt: „Respektvolle Sprache kann man lernen, genauso wie man auch Zivilcourage lernen kann.“ Im Rahmen einer Podcast-Reihe, die unter www.telekom.com/podcasts abrufbar ist, stellt sie zudem dar, wie wichtig es ist, seine Stimme zu erheben und bestimmten Dingen Einhalt zu gebieten. Das sei manchmal schwer im Netz. In der Regel hätte man aber nichts zu befürchten, wenn man konstruktiv antworte. „Es geht darum, den schweigenden Mitlesenden eine Alternative anzubieten und den Hass nicht unkommentiert stehen zu lassen.“ Wir alle sind gefragt, im eigenen Umfeld gegen Diskriminierung und Ausgrenzung vorzugehen – in der digitalen wie in der analogen Welt. Mehr Informationen unter: www.medienabersicher.de www.telekom.com/gegen-hass-im-netz