+3 Magazin August 2018 | Page 18

+3 18 WIR FRAGEN: WIE FINDEN WIR ZUSAMMEN? ... und was ist Ihre Meinung? www.plus-drei.de [email protected] Im texanischen Austin wird ein See regelmäßig zum Kino umfunktioniert – gezeigt werden alle Teile von „Der weiße Hai“. Quelle: Alamo Drafthouse Cinema © iStock./svetikd Raúl Aguayo-Krauthausen, Inklusionsaktivist und Gründer Sozialhelden e. V. Anders wird normal Wenn die persönliche Begegnung fehlt, entstehen Vorurteile, das weiß jeder aus eigener Erfahrung. Um Be- gegnung zu schaffen, braucht man eine Gesellschaft, die nicht selektiert, denn Selektion verhindert Begegnung. Heute nehmen sich aber zum Beispiel viele Politiker oder Entscheidungsträ- ger das Mandat heraus, zu selektie- ren: Dieser Ausländer hat die Chan- ce auf Integration, der andere nicht. Das körperlich behinderte Kind darf in die Grundschule gehen, das geistig behinderte nicht. Wir haben aber ein Grundgesetz, in dem steht: Niemand darf aufgrund seiner Andersartigkeit benachteiligt werden. Durch Selektion entstehen auch Mythen. Zum Beispiel der Mythos, dass Kinder mit Behinde- rung in der Regelschule gemobbt wer- den. Aber wer sagt denn, dass das in der Sonderschule nicht auch passieren kann? Es kann überall Mobbing ge- ben. Das ist also ein Schutzargument. Es meint aber nicht den Schutz der Minderheiten, sondern den der Mehr- heitsgesellschaft – und zwar davor, sich mit der Situation auseinanderzu- setzen. Wir müssen schon im Kinder- garten die Vielfältigkeit und Anders- artigkeit der Menschen zulassen und ihr Raum geben. Kinder sind neugie- rig und die Neugier darüber, warum ein Kind eine andere Hautfarbe oder einen Rollstuhl hat, dauert einige Mi- nuten, danach geht es um die Lieb- lingseissorte. Kinder erkennen schnell das Andere als normal an. Um heute zusammenzufinden, müssen vor allem Erwachsene lernen, ein neues „Nor- mal“ anzuerkennen. Burkhardt Engelke, Leser Jeder Beitrag zählt Seitdem ich mich mit den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN beschäftige – und das ist die Grund- lage für unsere Arbeit im Weltladen – kommen wir zusammen, um uns für eine bessere und gerechtere Welt ein- zusetzen. Dabei ist es unser Wunsch, dass Menschen aller Hautfarben und jeder Herkunft ein Leben in Freiheit führen können. Wir bieten Waren aus der südlichen Welt an, nehmen Teil an Aktionen wie „Ahlen zeigt Flagge“ und unterstützen mit unseren Mög- lichkeiten Organisationen, die sich mit Städten aus Afrika zusammenge- schlossen haben. Wir klären über die unterschiedlichen Herangehenswei- sen von Industrieunternehmen und der Fairhandelsgesellschaften auf und sorgen dafür, dass viele Menschen sich in Kooperativen zusammenschließen, um ihre Produkte zu fairen Preisen anzubieten. Wir bieten Menschen Per- spektiven, in ihrem Land zu bleiben, und schaffen vor Ort die Bedingungen dafür. Und wir stehen über Fairhan- delsges