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WELCHEN WERT
HAT ZEIT?
WIR FRAGEN:
... und was ist
Ihre Meinung?
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Die deutsche Freizeitfahrzeug-Industrie setzt pro Jahr
knapp zehn Milliarden Euro mit Wohnmobilen und Co.
um – fast doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Quelle: CIVD
© iStock./pixdeluxe
Martina Kölbl-Ebert,
Leiterin Jura-Museum
Eichstätt
Zeiträume als
Lebensbühne
Geologen denken in „geologischen
Zeiträumen“. Sie behandeln Jahrmil-
lionen wie andere Leute Wochen und
Monate. Dieses besondere Verhältnis
zur Zeit äußert sich nicht beim Blick auf
die Uhr, sondern dann, wenn ich offe-
nen Auges durch die Landschaft gehe.
Denn stets erzählen mir die Steine
zu meinen Füßen Geschichten längst
vergangener Landschaften. Diese sind
meist sehr verschieden vom hier und
jetzt: Es sind Geschichten tropischer
Meere, in denen sich exotische Tiere
tummeln; Geschichten von sengen-
den Wüsten, in denen der Wind den
Sand über die Dünen treibt; oder Ge-
schichten gewaltiger Kräfte des Erd-
innern, die tausende Tonnen Gestein
in hoch aufragenden Eruptionssäulen
in den Himmel treiben. Diese geisti-
gen Bilder längst vergangener Zeiten
drängen sich hinter das, was meine
Augen sehen; sie verleihen der Land-
schaft eine merkwürdige Tiefe mit
einer weiteren, zeitlichen Dimension.
Zeit hat also viel mit Landschaft, mit
Raum zu tun. Vielleicht spricht man
daher nicht einfach von Zeit, sondern
von den geologischen Zeiträumen.
Rund 4,5 Milliarden Jahre können
wir auf der Erde so überblicken. In
diesem gewaltigen Zeitraum wandelte
sich nicht nur die Landschaft, sondern
auch die Lebewelt. Für diese und da-
mit auch für uns ist Zeit vor allem eine
ungeheure Ressource: Der Zeitraum
ist die Bühne, auf der das Drama der
Evolution stattfand und stattfindet.
Als Paläontologin habe ich einen Lo-
genplatz. Als Museumsbesucher ha-
ben Sie den auch.
Brigitte Korn-Wimmer,
Leserin
Geschenk „Zeit“
Wer schon jemals einen ihm nahe-
stehenden sterbenden Menschen bis
zum Tod begleitet hat, weiß, was es
bedeutet, Zeit zu schenken. Zusam-
men mit meiner Familie sind wir
meiner Mutter 15 Monate lang – von
der tödlichen Diagnose bis zum letz-
ten Augenblick – beigestanden. Der
Begriff Zeit bekam dabei eine andere
Bedeutung. Ich musste zum Beispiel
das Tempo in meinem Be