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Lars Bächer, Leser
Privatzeit planen
Die ständige Erreichbarkeit und
die Jagd vom einen in den nächsten
Termin macht mir deutlich, dass der
Wert von Zeit in den letzten Jahren
enorm gestiegen ist. Gefühlt habe ich
weniger Zeit für mich, weil in mei-
nem Kopf meist der Gedanke kreist,
etwas vergessen zu haben. To-do-Lis-
ten zu schreiben hilft mir persönlich,
um meine private Zeit besser zu pla-
nen. Eine Stunde pro Tag, die fest für
mich verplant ist, kalkuliere ich mir
mit ein, um auch mal abzuschalten.
UND WAS MACHST DU SO MIT DEINER FREIEN ZEIT?
So haben sich die Freizeitaktivitäten der Deutschen 2016 im Vergleich zu 2011 verändert
17%
Fahrradfahren
56%
31%
Internet
nutzen
-33%
26%
Fitnessstudio
besuchen
Musik
hören
-28%
Freunde/Bekannte etwas mit Freunden
zu Hause treffen
unternehmen
-27%
mit Enkeln/
Großeltern treffen
16%
16%
Sport
treiben
telefonieren(von
unterwegs)
-14%
Kaffee trinken/
Kuchen essen
Andy Holzer,
erster blinder
Bergsteiger auf dem
Mount Everest über
den Nord-/Nordostgrat
Leben im Jetzt
Die Zeit ist für mich, wenn ich es in-
tensiv überlege, eigentlich die größte
Motivationsquelle und kommt damit
meiner Gewissheit, dass ich nicht
ewig lebe, ziemlich gleich. Dieses
Gefälle in einem Menschenleben,
von der Urkraft der Jugend über die
„besten Jahre“ hinein in den Lebens-
abend, ist genau so wichtig wie das
Gefälle beispielsweise beim Skifah-
ren. Wie langweilig und öde ist eine
Skiabfahrt im flachen Gelände. Es
ist für mich wie ein natürlicher An-
trieb, der mich meist zum richtigen
Moment zünden lässt. Zeit ist die
Grundlage jeder Entwicklung. Zeit ist
die Anzahl, wie oft die Planeten um
die Sonne kreisen. Im Alter von ei-
nem Jahr wollte ich auf eigenen Bei-
nen stehen, mit drei Jahren auf den
Ski, mit 23 gemeinsam mit meiner
Frau Sabine vor dem Traualtar und
mit 50 Lebensjahren auf dem Dach
der Welt. Die Besteigung des Mount
-20%
mit Kindern
spielen
-14%
mit Nachbarn
treffen/plaudern
...
6%
13%
Computer
sich in Ruhe
pflegen
-10%
Erotik/Sex
4%
-10%
Miagsschlaf
4%
Jogging, Nordic
Walking
und ähnliches
etwas für die eigene
Gesundheit tun
-8%
-10%
Buch lesen
Umfrage unter
3.000 Personen
ab 14 Jahren, 2016
Gewinner
Zeitungen/
Zeitschriften lesen
Verlierer
Quellen: BAT Stiftung für Zukunftsfragen, Statista
Everests trug mich auf eine Wolke
des Glücklichseins, alles danach war
unbeschreiblich leichtgängig und
mir kam die Welt einfach richtig rosa
vor. Nur ein einziger Timingfehler in
dieser Zeitachse hätte höchstwahr-
scheinlich zum sofortigen Untergang
meines mir so wertvollen Lebens ge-
führt. In meinen Augen haben der
Tod und damit auch die Zeit eine
einzige Funktion für unser Dasein:
Es macht einfach Sinn, es jetzt zu be-
ginnen, es nicht auf irgendwann zu
verschieben und zu verstehen, dass
jeder Augenblick eine Einzelausgabe
des Universums ist.
Janine Dressten, Leserin
Zurück zu mir
Der Urlaub steht vor der Tür. Für
mich ist dies die schönste Zeit des
Jahres. Denn sie hat einen ganz be-
sonderen Wert für mich. Ich genie-
ße diese Zeit sehr, tanke auf für das
ganze Jahr und deswegen lasse ich
mir diesen Urlaub auch immer et-
was kosten. Aber es geht hier nicht
ums Geld, sondern darum, dass ich
wieder zu mir finde. Ich mache lange
Spaziergänge durch hügelige Land-
schaften, gehe Segeln im glasklaren
Wasser und trinke abends am Hafen
ein schönes Glas Wein. Dann bin
ich nach einer längeren Arbeitspha-
se endlich wieder ganz bei mir und
lerne in dieser Zeit, was wirklich ei-
nen Wert im Leben hat.
Matthias Haninger, Leser
Über den Dingen
Ein Sonntag zu Hause auf dem Bal-
kon, dem Sofa, im Bett, in der Kü-
che, in der Badewanne und im Radio
die Staumeldungen hören. Das fühlt
sich an, wie der König von Deutsch-
land zu sein.
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