+3 Magazin August 2016 | Page 14

+2 14 Carl Batliner, Leser Hilfe für den Konsumenten Ich glaube, dass Konsumenten durch immer mehr Informationen und diverse Fair-Trade-Labels sich zwar der Situation bewusster sind, jedoch mit der Flut an Informationen im Alltag nicht umgehen können und verunsichert werden. Wir müssen alle täglich so viele Entscheidungen treffen, dass faires Handeln, obwohl für uns subjektiv wichtig, einen geringen Stellenwert einnimmt. Deshalb sehe ich die Lösungsansätze zur Förderung der fairen Handels- und Arbeitsbedingungen in erster Linie nicht beim einzelnen Konsumenten, sondern bei globalen Organisationen. Hier sollte ein einheitlicher Standard definiert werden, mit dem faire Bedingungen gekennzeichnet oder Waren überhaupt zum Verkauf zugelassen werden und anhand dessen sich der Konsument für das richtige Produkt entscheiden kann. Als Konsument sollten wir versuchen, uns in die Schicksale hineinzuversetzen, die hinter den Billigstpreisen stecken und den teureren Einkauf eines fair produzierten und gehandelten Produkts als wesentlich effizientere Entwicklungsunterstützung als beispielsweise eine Spende ansehen. Da den Menschen in besonderer Weise die Anerkennung seiner Umgebung antreibt, wäre ein einfacher Beate Rudolf, Direktorin Deutsches Institut für Menschenrechte Alle profitieren Wir – gemeinsam als Deutschland und als Einzelne – handeln fair, wenn wir im globalen Miteinander die Menschenrechte zum Maßstab nehmen. Dazu ist Deutschland rechtlich verpflichtet, und wir alle sind es moralisch. Für Deutschland heißt das: Politische Entscheidungen, etwa in der Agrarpolitik, dürfen sich nicht nachteilig auf die Menschenrechte im Ausland auswirken. Es sollte sichergestellt werden, dass hiesige Unternehmen bei ihrem weltweiten Engagement die Menschenrechte beachten. Unser Land muss andere Staaten unterstützen, ihren Menschenrechtspflichten nachzukommen. Handels- und Investitionsschutzabkommen dürfen daher keinen Vertragsstaat daran hindern, seine menschenrechtlichen Verpflichtungen zu erfüllen. Maßnahmen des Gesundheitsschutzes etwa müssen weiter möglich bleiben. Unsere Entwicklungspolitik hat zur Verwirklichung der Menschenrechte beizutragen: Alle Menschen in den Partnerländern müssen Zugang zu Gesundheitsversorgung, Bildung und Arbeit erhalt en und politisch mitgestalten können. Wir alle können unseren Beitrag leisten, Angelika Schwarz, Leserin Das kleine Extra Sicher ist faires Handeln vor allem ein globales Thema, weil hier die Ungerechtigkeiten am größten sind. Doch auch hier verdienen Menschen in manchen Berufen so wenig, dass sie kaum davon leben können. Wenn man dem Friseur, der Toilettenfrau oder der Bedienung dafür ein größeres Trinkgeld gibt, als es die meisten tun, kann man auch hier fair handeln. Jürgen Schneideisen, Leser Umsetzungsvorschlag, Personen, die fair produzierte und gehandelte Produkte einkaufen, dafür persönlich zu loben, was deren Kaufverhalten weiter positiv fördern wird oder andererseits Personen in Gesprächen auf die Thematik aufmerksam machen. Ich mach mit Ich finde es sehr lobenswert, dass sich Menschen für fairen Handel einsetzen und man diese Produkte immer vermehrter kaufen kann. Wir müssen nicht ins ferne Ausland reisen und dort dass Menschen weltweit fair behandelt werden, indem wir beim Einkauf darauf achten, dass Produkte nicht aus ausbeuterischer Arbeit stammen und dass sie fair gehandelt sind. Indem wir unseren ökologischen Fußabdruck verringern, damit wir nicht über Klimawandel, Landverbrauch und Ressourcenhunger Menschenrechtsverletzungen Vorschub leisten. Fair handelt, wer Menschenrechte achtet. nachprüfen, ob die vereinbarten Löhne gezahlt wurden. Wir müssen einzig beim Einkauf ein bisschen darauf achten und sollten uns darüber freuen, dass es dem Konsumenten inzwischen doch recht einfach gemacht wird, wenn er denn etwas tun will. Mathias Chanell, Leser Fair ist nachhaltig „Den Regeln entsprechend“ und „die Rechte anderer achtend“ handeln heißt idealerweise, dass durch mein Handeln eine Win-win-Situation entsteht: Mein Partner und ich gewinnen etwas, keiner wird absichtlich geschädigt. Somit ist faires Handeln auch immer nachhaltiges Handeln, bei dem ein Fortschritt erzielt wird, der nicht auf Kosten anderer geht. Anders gesagt: Faires Handeln ist kluges Handeln. Anzeige *Globe Scan 2 015 Du entscheidest mit jedem Einkauf, ob gute Arbeit gerecht bezahlt wird. Kaufe gezielt Produkte mit dem Siegel. Und informiere Dich, was Deine Entscheidung für Produkte aus dem Fairen Handel vor Ort bewirkt. www.fairtrade-deutschland.de Mit über 3.000 Produkten und einer Bekanntheit von 83 Prozent * bietet FAIRTRADE die beste Orientierung für nachhaltigen Konsum. FT_AZ_GutDing_241x162_3Magazin_01.indd 1 05.10.15 16:39