Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz können Ärzte Apps auf Rezept verschreiben . Befindet sich unser Gesundheitssystem dadurch in einem Umbruch ?
Ja , auf jeden Fall . Mit Apps auf Rezept können Wartezeiten gefüllt und Versorgungslücken geschlossen werden . Wer zum Beispiel ein halbes Jahr auf einen Therapieplatz warten muss , kann bis dahin die Soforthilfe einer darauf spezialisierten App annehmen . Dass diese Digitalen Gesundheitsanwendungen , kurz DiGA , wirksam sind , ist wissenschaftlich belegt – nur bei der Verordnung hakt es noch .
Woran liegt das ?
DiGA sind für alle Beteiligten neu und wenn ein Arzt etwas nicht kennt , kann er es auch nicht verordnen . Vor
|
allem während der Pandemie hat zudem oft die Zeit gefehlt , sich aktiv über neue Entwicklungen zu informieren . Bei so einem neuen Thema und mittlerweile über 30 DiGA-Anbietern ist es mehr als verständlich , wenn da der Überblick fehlt .
Und dann gibt es ja noch das Thema Datensicherheit . Ist es denn auszuschließen , dass Gesundheitsinformationen zum Beispiel an Krankenkassen weitergegeben werden ?
Das ist ausgeschlossen , nur halten sich leider auch einige Vorurteile zu DiGA . Deswegen haben verschiedene Hersteller Digitaler Gesundheitsanwendungen die Informationsgesellschaft DiGA info gegründet . Über uns können Ärzte , Therapeuten sowie medizinische Teams praxisrelevante Infos rund um das Thema
|
DiGA im medizinischen Alltag erhalten – etwa durch Webinare , Beratungsgespräche , Praxisschulungen , analoges oder digitales Infomaterial , Testzugänge und Patientenflyer . Damit wollen wir Licht ins Dunkel bringen und eine zentrale Anlaufstelle für die Praxisteams bieten . Interessierte Praxisteams können unser Angebot kostenlos auf digainfo . de in Anspruch nehmen .
Für wen sind diese Apps auf Rezept eigentlich hilfreich ?
Für die Behandlung der großen Volkskrankheiten gibt es bereits einige Apps auf Rezept . Dazu zählen Adipositas , psychische Erkrankungen , Schlafstörungen und Rückenschmerzen . Gerade für diese Betroffenen können digitale Therapieprogramme sehr hilfreich sein – sei es für den Übergang , vor oder
|
nach der Behandlung , als Unterstützung einer laufenden Behandlung oder als alleinige Therapieoption . Dabei ist die Verordnung einer DiGA für den Arzt genauso einfach wie das Ausstellen eines Arzneimittelrezepts . Die Praxis hat keinen zusätzlichen Aufwand zu befürchten . Zudem werden die Kosten von allen gesetzlichen Krankenkassen zu 100 Prozent getragen .
Der nächste wichtige Schritt ist also nun , dass das Angebot der DiGA von Ärzten , Therapeuten und Betroffenen auch angenommen wird ?
Genau . Am Ende des Tages geht es vor allem um Aufklärung . Nur wenn alle wissen , welche Möglichkeiten es gibt , haben digitale Anwendungen die Chance , sich zu etablieren und Hilfe dorthin zu bringen , wo sie am dringendsten benötigt wird .
|
Depressionen , Angstund Panikstörung |
Schlafstörungen |
Rückenschmerzen |
Adipositas |
www . selfapy . de |
www . somnio . de |
www . vivira . de |
www . zanadio . de |