+3 Magazin April 2019 | Page 19

+3 Dirk Schiereck, Professor für Unter- nehmensfinanzierung, Technische Universität Darmstadt Kalkulierbares Risiko Der industrielle Mittelstand ist bei der Implementierung von Innovationen im Rahmen von Industrie 4.0 sowohl Nachfrager als auch Anbieter. Einer- seits sind die eigenen Fertigungs- anlagen zukunftsfähig aufzurüsten, andererseits sind die vertriebenen Produkte zunehmend digital und vernetzt. Dementsprechend sind In- vestitionen auf zwei Ebenen zu finan- zieren: in der mittelständischen Pro- duktion und beim Vertrieb. Zwei von drei mittelständischen Unternehmen in Deutschland befürchten dabei, dass die digitale Transformation sie finan- ziell überfordern könnte. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Studie „Finanzierungsmonitor 2019“, für die 200 Finanzentscheider aus dem deut- schen Mittelstand befragt wurden und die wir wissenschaftlich begleitet haben. Dagegen sind die Vorausset- zungen für eine Einbindung digitaler Daten in Kreditbeziehungen bereits heute sehr gut. 91 Prozent der befrag- ten Unternehmen rüsten die ausgelie- ferten Produkte – zumindest teilweise – schon so aus oder haben konkrete Planungen dafür. Und 79 Prozent nutzen selbst Anlagen, die Daten an den Hersteller liefern – etwa über Wartungsverträge. Diese Daten könn- ten von den Hausbanken verwendet werden. 92 Prozent der Unternehmen wären prinzipiell bereit, die Daten ihren Kreditgebern zur Verfügung zu stellen, um diese bei Kreditvergabe- entscheidungen zu überzeugen bezie- hungsweise während der Kreditlauf- zeit die Performance der finanzierten Anlage zu überprüfen. Ihr Name, Leser Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns Ihre Antwort und vielleicht erscheinen Sie im nächsten Heft. 19 Ludwig Veltmann, Hauptgeschäftsführer Der Mittelstandsverbund – ZGV Der Mittelstand ist seit über 100 Jahren die tragende Säule unserer Wirtschaft. Während früher vor al- lem materielle Ressourcen den Erfolg begründeten, bestimmen inzwischen optimale Vernetzung mit anderen Unternehmen, die Verfügbarkeit von Kundendaten und der Umgang mit digitalen Technologien die Zukunfts- perspektiven eines mittelständischen Unternehmens. Wer heute die Daten hat, hat die Macht. Nichts bestimmt aktuell mehr den Wettbewerb. Noch hat der Mittelstand hier einen klaren Nachteil. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Plattformen und den dort entstehenden Datenmonopolen ist es höchste Zeit, gegenzusteuern. Deshalb ist es der richtige Weg, Da- ten als Gemeingut auf großen Platt- formen im genossenschaftlichen Sin- ne zu vergemeinschaften. Auch ein „Daten-für-alle“-Gesetz wäre begrü- ßenswert, wenngleich die Vorschlä- ge hierzu noch nicht konkret genug sind. Selbstverständlich hilft nicht nur die Technologie und der Zugriff auf die Daten. Entscheidend sind die Menschen, die damit umgehen. Um Weltmarktführer zu bleiben und die Aufgaben von morgen meistern zu können, braucht der Mittelstand qualifizierte Fachkräfte. Der Mittel- standsverbund, der 230.000 mittel- ständische Handels-, Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen vertritt, erarbeitet aktuell ein White- paper für Unternehmensentscheider zur Qualifizierung der Mitarbeiter und Optimierung ihrer Arbeitsbe- dingungen. Nur so wird die digitale Transformation im Mittelstand zu meistern sein. bei jedem Straßenhändler bargeld- los und digital bezahlen. Wenn die Digitalisierung in unserem Privatle- ben bereits so weit hinterherhinkt, dann kann ich mir schon vorstellen, wie es um unseren Mittelstand be- stellt ist. Schließlich setzt sich der Mittelstand letztlich aus den Leuten zusammen, die in ihrem Privatleben digitale Mangelversorgung gewöhnt sind. Wer in seinem Alltag so wenig mit einer High-End-Digitalisierung in Kontakt kommt, wird sicherlich kaum die Ideen entwickeln, die sich in der High-End-Industrie am welt- weiten Markt durchsetzen können. Ich glaube, die Zahl unserer Welt- marktführer wird bald rapide sinken. Gemeinsam stark Max Scherzinger, Leser Falsch konditioniert Während wir über flächendecken- des, schnelles Internet diskutieren und bei jeder Zugfahrt demonstriert bekommen, wie weit wir bereits von dem „flächendeckend“ weg sind – von dem „schnell“ ganz zu schweigen –, kann man am anderen Ende der Welt DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE DEM WETTBEWERB IMMER EINEN SCHRITT VORAUS Helmut Schmid, Geschäftsführer Universal Robots (Germany) GmbH und General Manager Western Europe, Universal Robots Damit kleine und mittelständische Unternehmen beim Thema Automatisierung am Ball bleiben, muss eine Taktik her. Universal Robots, der Weltmarkt- führer für kollaborative Robotik, weiß, eine „Schritt- für-Schritt-Methode“ ist genau das Richtige. Wie sich diese realisieren lässt, zeigt der Roboter-Hersteller ab dem 30. April 2019 auf seiner Stadion-Tour durch Deutschland und Österreich. „Roboter sind nur etwas für große Konzerne.“ Viel zu häufig wird diese Meinung noch bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vertreten. Bei dem Wort „Roboter“ kommen ihnen schnell In- dustrieroboter in den Sinn, die in der Automobil- produktion in großen Käfigen stehen und etwa Ka- rosserieteile verbauen. Dass ein solcher Koloss in seiner Komplexität für KMU nicht unbedingt pas- send oder erschwinglich ist, ist gut nachvollzieh- bar. Doch gleichzeitig kämpfen auch kleine und mittlere Betriebe mit typischen Herausforderun- gen der Branche: Wettbewerbs- und Kostendruck, Fachkräftemangel, immer kleinere Losgrößen zu immer knapperen Lieferterminen. Verzichten sie auf die Automatisierung von Prozessen, finden sie sich bald in einer heiklen Marktsituation wieder. 31.000 Roboter einfach integriert Ihr Glück: Es gibt nicht nur die Großen, Teuren und Komplizierten. Es gibt auch flexible, kosten- günstige und einfach zu handhabende Lösungen – sogenannte kollaborierende Roboter, kurz Cobots. Sie ermöglichen Unternehmen jeder Größe eine Automatisierung im Handumdrehen. Seit mehr als zehn Jahren begleitet Universal Robots Betriebe dabei, Cobots in ihre Fertigungen zu integrieren. Im Ergebnis sind mittlerweile mehr als 31.000 Ro- boter von Universal Robots weltweit im Einsatz. Die Technologie Schritt für Schritt einzuführen, ist für viele KMU der ideale Weg. „Unsere Erfahrung zeigt: Meist gibt es einen ‚soften Einstieg‘ in die Automatisierung. Dabei werden Cobots zunächst für einfache Pick-and-Place-Aufgaben eingesetzt. Nach und nach entdecken Unternehmen dann, wie vielseitig die Anwendungsmöglichkeiten sind. Neue und deutlich komplexere Applikationen wer- den realisiert – nicht selten arbeiten die Cobots dabei auch direkt mit dem Menschen zusammen“, erzählt Helmut Schmid, Geschäftsführer der Uni- versal Robots (Germany) GmbH und General Ma- nager für Westeuropa. Eigene Robotik-Lösung gestalten Den Anwendungsszenarien sind keine Grenzen ge- setzt. Jeder Automatisierungsbedarf ist individuell. Und dass es für jede Anforderung auch eine eigene Lösung gibt, zeigt Universal Robots ab dem 30. Ap- ril 2019 bei seiner Stadion-Tour durch Deutschland und Österreich. In insgesamt sieben Städten gestal- tet der Weltmarktführer ein vielfältiges Programm. In Fachvorträgen und Workshops können sich Besu- cher unverbindlich über Aspekte wie die Funktions- weise, Programmierung, Flexibilität und Sicherheit von Cobots informieren. An Ausstellungsständen er- leben sie die mannigfaltigen Funktionen der Robo- terarme anhand unterschiedlichster Applikationen wie etwa Pick-and-Place, Schweißen oder Montage. Zudem können Besucher die Cobots selbst auspro- bieren, ihre einfache Handhabung kennenlernen und sich individuell beraten lassen. Mehr Informationen und Gratis-Tickets gibt es auf: www.urrobots.com/liveontour