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DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE
Frederick Jacobi, Leser
Neue Schwerpunkte
Die Arbeitswelt ist im Umbruch.
Schon durch die industrielle Produk-
tion sind Jobs weggefallen. Bei der
Industrie 4.0 ist viel die Rede davon,
dass auch Jobs geschaffen werden,
weil jetzt vor allen IT-Experten ge-
fragt sind, die die Roboter program-
mieren. Doch es lässt sich kaum vor-
stellen, dass diese Jobs nicht bald
ebenfalls von Maschinen ersetzt wer-
den können. Welcher Job eignet sich
mehr für eine Maschine als der eines
Programmierers? Der Mensch hat
dann vorwiegend eine andere Rolle:
Er ist Konsument, für ihn werden die
Güter produziert. Er muss sich dann
andere Aufgaben suchen, etwa in der
Bildung, Kultur, Erziehung, Alten-
pflege oder einem boomenden Frei-
zeitsektor – denn als soziale Wesen
werden wir immer Menschen um uns
brauchen.
Ihr Name,
Leser
Was ist Ihre Meinung?
Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel-
leicht erscheinen Sie im nächsten Heft.
Kai Stührenberg,
stellvertretender Leiter
Innovation, WFB
Wirtschaftsförderung
Bremen GmbH
Digitaler Wandel heißt
Arbeitswandel
Digitalisierung gelingt nur mit dem
Menschen. In Bremen forscht etwa Air-
bus an Co-Bots, Roboter und Mensch
arbeiten hier gemeinsam an hochkom-
plexen Produkten. Das Robotics In-
novation Centre des DFKI ergründet
Das Primat der Wirtschaft und de-
ren Philosophie, insbesondere unter
dem Blickwinkel von Silicon Valley,
muss auch unter politischen Aspek-
ten begleitet werden. Das Mantra
des Homo oeconomicus wird unter
diesem Gesichtspunkt neu bewer-
tet werden müssen, da ansonsten
die Herrschaft der Technik implizit
rechtsstaatliche Usancen aushebeln
könnte. Es wird in Zukunft darum
gehen, dass der ökonomische An-
satz Mensch-Maschine ganzheitlich
neu gedacht werden muss. Dazu ge-
hört auch, wie mit den vernetzten
Daten, Stichwort Industrie 4.0, um-
gegangen wird.
hier die Roboter-Mensch-Interaktion
mit Exoskeletten und intelligenten
Manipulatorarmen. Aber der Komplex
Mensch-Maschine ist mehr als die Ro-
botik. Er wandelt sich: Kommunikati-
on und Vernetzung werden zunehmend
Aufgaben der Maschine. Der Mensch
muss sich einen neuen Platz suchen.
Diese findet er in der Kreativität und
im Gestalten der Komplexität, die
durch hohe Marktdynamik und disrup-
tive Technologien entstehen. Wer wett-
bewerbsfähig sein will, setzt auf Open
Innovation und Weiterbildung. Unter-
nehmen müssen Innovationsprozesse
in Richtung Kunden öffnen, Mitarbei-
ter müssen Freiheiten erhalten, ergeb- nisoffen und interdisziplinär zu arbei-
ten. Unternehmen können das lernen.
In Bremen stehen dafür die DIGILABs,
in denen Mitarbeiter und Nachwuchs-
kräfte sich professionalisieren, sowie
das Kompetenzzentrum „Mit uns Digi-
tal!“ des Bundes. In Kürze schaffen wir
ein weiteres digitales Kompetenzzen-
trum speziell für die maritime Indust-
rie. Ein Industriekonsortium forscht zu
Smart Industry, E-Mobility und auto-
nomem Fahren. Innovationsprojekte
werden mit Zuschüssen gefördert und
Workshops und Seminare zum The-
ma Arbeit 4.0 organisiert. So gehen
Mensch und Maschine in Zukunft ei-
nen gemeinsamen Weg.
werden. Allerdings scheinen auch die
der Strahlenbelastung nicht gewach-
sen und nur kurzzeitig nutzbar zu sein.
Aber auch hier in Deutschland gibt es
Bereiche, die man liebend gerne den
Robotern überlässt, wie den Umgang
mit gefährlichen Chemikalien, mit
krank machenden Keimen oder ganz
banal bei der Asbestsanierung. Roboter ein, ohne die Folgen für Mitar-
beiter, Unternehmenskultur oder Kun-
denbeziehungen zu kennen. Doch wie
offen stehen Menschen Robotern im
Büro gegenüber und in welchen Rol-
len werden Roboter akzeptiert? Diesen
Fragen sind wir an der TU Darmstadt
im Rahmen der Studienreihe Robots@
work4.0 nachgegangen. 82 Prozent der
Teilnehmer würden einen Roboter als
Unterstützung bei Büroaufgaben be-
fürworten. Als Kollege auf Augenhöhe
kann sich aktuell nur ein Drittel einen
Roboter im Büro vorstellen. Als Füh-
rungskraft sind Roboter sogar fast ein
Tabu: Nur acht Prozent der Befragten
würden einen humanoiden Roboter-
Chef akzeptieren. Im Dienstleistungs-
sektor läuten Roboter ein neues Zeit-
alter ein: 75 Prozent der Befragten
würden als Kunden Dienstleistungen
von einem Roboter akzeptieren. In
Experimenten konnten wir zeigen,
dass humanoide Rezeptionsroboter
fast gleiche Zufriedenheitswerte wie
menschliche Mitarbeiter erreichen. Bei
sensiblen Dienstleistungen bevorzu-
gen jedoch über 80 Prozent den Kon-
takt mit Menschen. Fazit ist also: Der
Mensch bleibt Mittelpunkt, der Robo-
ter ist vorerst nur Mittel.
Ruth Stock-Homburg,
Leiterin Fachgebiet
Marketing und
Personalmanagement
TU Darmstadt
Udo Goldstein, Leser
Hohe Risiken
Unter der Prämisse, dass wir unter
technologischen Aspekten mitten in
einer Entwicklung sind, in der noch
nicht absehbar ist, inwieweit in Zu-
kunft menschliche Arbeitskraft de-
finiert werden wird, müssen sowohl
die soziologischen wie auch die ethi-
schen Auswirkungen dazu in einem
Zusammenhang betrachtet werden.
Linda Melldreg, Leserin
Hilfreicher Tausch
Es gibt Augenblicke, da ist es definitiv
ein Segen, wenn Maschinen den Men-
schen gefährliche Arbeiten abnehmen
können. Ein ganz eindringliches Bei-
spiel ist Fukushima, wo Menschen
Teile des Reaktors für die Aufräum-
arbeiten gar nicht betreten können
und ferngesteuerte Roboter eingesetzt
Kollege Roboter?
Serviceroboter sind auf dem Vor-
marsch. Heute checken sie schon Ho-
telgäste ein, beraten Kunden im Han-
del oder bekochen Restaurantgäste.
Aber das ist erst der Anfang. Einer Stu-
die zufolge könnten in Zukunft 50 Pro-
zent der Jobs in den USA und Japan
durch Roboter ersetzt werden. Viele
Unternehmen setzen bereits verstärkt
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