+3 Magazin April 2017 | Page 7

+1 7 DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT, ALSO EINE ANZEIGE Frederick Jacobi, Leser Neue Schwerpunkte Die Arbeitswelt ist im Umbruch. Schon durch die industrielle Produk- tion sind Jobs weggefallen. Bei der Industrie 4.0 ist viel die Rede davon, dass auch Jobs geschaffen werden, weil jetzt vor allen IT-Experten ge- fragt sind, die die Roboter program- mieren. Doch es lässt sich kaum vor- stellen, dass diese Jobs nicht bald ebenfalls von Maschinen ersetzt wer- den können. Welcher Job eignet sich mehr für eine Maschine als der eines Programmierers? Der Mensch hat dann vorwiegend eine andere Rolle: Er ist Konsument, für ihn werden die Güter produziert. Er muss sich dann andere Aufgaben suchen, etwa in der Bildung, Kultur, Erziehung, Alten- pflege oder einem boomenden Frei- zeitsektor – denn als soziale Wesen werden wir immer Menschen um uns brauchen. Ihr Name, Leser Was ist Ihre Meinung? Schreiben Sie uns Ihre Antwort und viel- leicht erscheinen Sie im nächsten Heft. Kai Stührenberg, stellvertretender Leiter Innovation, WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH Digitaler Wandel heißt Arbeitswandel Digitalisierung gelingt nur mit dem Menschen. In Bremen forscht etwa Air- bus an Co-Bots, Roboter und Mensch arbeiten hier gemeinsam an hochkom- plexen Produkten. Das Robotics In- novation Centre des DFKI ergründet Das Primat der Wirtschaft und de- ren Philosophie, insbesondere unter dem Blickwinkel von Silicon Valley, muss auch unter politischen Aspek- ten begleitet werden. Das Mantra des Homo oeconomicus wird unter diesem Gesichtspunkt neu bewer- tet werden müssen, da ansonsten die Herrschaft der Technik implizit rechtsstaatliche Usancen aushebeln könnte. Es wird in Zukunft darum gehen, dass der ökonomische An- satz Mensch-Maschine ganzheitlich neu gedacht werden muss. Dazu ge- hört auch, wie mit den vernetzten Daten, Stichwort Industrie 4.0, um- gegangen wird. hier die Roboter-Mensch-Interaktion mit Exoskeletten und intelligenten Manipulatorarmen. Aber der Komplex Mensch-Maschine ist mehr als die Ro- botik. Er wandelt sich: Kommunikati- on und Vernetzung werden zunehmend Aufgaben der Maschine. Der Mensch muss sich einen neuen Platz suchen. Diese findet er in der Kreativität und im Gestalten der Komplexität, die durch hohe Marktdynamik und disrup- tive Technologien entstehen. Wer wett- bewerbsfähig sein will, setzt auf Open Innovation und Weiterbildung. Unter- nehmen müssen Innovationsprozesse in Richtung Kunden öffnen, Mitarbei- ter müssen Freiheiten erhalten, ergeb- nisoffen und interdisziplinär zu arbei- ten. Unternehmen können das lernen. In Bremen stehen dafür die DIGILABs, in denen Mitarbeiter und Nachwuchs- kräfte sich professionalisieren, sowie das Kompetenzzentrum „Mit uns Digi- tal!“ des Bundes. In Kürze schaffen wir ein weiteres digitales Kompetenzzen- trum speziell für die maritime Indust- rie. Ein Industriekonsortium forscht zu Smart Industry, E-Mobility und auto- nomem Fahren. Innovationsprojekte werden mit Zuschüssen gefördert und Workshops und Seminare zum The- ma Arbeit 4.0 organisiert. So gehen Mensch und Maschine in Zukunft ei- nen gemeinsamen Weg. werden. Allerdings scheinen auch die der Strahlenbelastung nicht gewach- sen und nur kurzzeitig nutzbar zu sein. Aber auch hier in Deutschland gibt es Bereiche, die man liebend gerne den Robotern überlässt, wie den Umgang mit gefährlichen Chemikalien, mit krank machenden Keimen oder ganz banal bei der Asbestsanierung. Roboter ein, ohne die Folgen für Mitar- beiter, Unternehmenskultur oder Kun- denbeziehungen zu kennen. Doch wie offen stehen Menschen Robotern im Büro gegenüber und in welchen Rol- len werden Roboter akzeptiert? Diesen Fragen sind wir an der TU Darmstadt im Rahmen der Studienreihe Robots@ work4.0 nachgegangen. 82 Prozent der Teilnehmer würden einen Roboter als Unterstützung bei Büroaufgaben be- fürworten. Als Kollege auf Augenhöhe kann sich aktuell nur ein Drittel einen Roboter im Büro vorstellen. Als Füh- rungskraft sind Roboter sogar fast ein Tabu: Nur acht Prozent der Befragten würden einen humanoiden Roboter- Chef akzeptieren. Im Dienstleistungs- sektor läuten Roboter ein neues Zeit- alter ein: 75 Prozent der Befragten würden als Kunden Dienstleistungen von einem Roboter akzeptieren. In Experimenten konnten wir zeigen, dass humanoide Rezeptionsroboter fast gleiche Zufriedenheitswerte wie menschliche Mitarbeiter erreichen. Bei sensiblen Dienstleistungen bevorzu- gen jedoch über 80 Prozent den Kon- takt mit Menschen. Fazit ist also: Der Mensch bleibt Mittelpunkt, der Robo- ter ist vorerst nur Mittel. Ruth Stock-Homburg, Leiterin Fachgebiet Marketing und Personalmanagement TU Darmstadt Udo Goldstein, Leser Hohe Risiken Unter der Prämisse, dass wir unter technologischen Aspekten mitten in einer Entwicklung sind, in der noch nicht absehbar ist, inwieweit in Zu- kunft menschliche Arbeitskraft de- finiert werden wird, müssen sowohl die soziologischen wie auch die ethi- schen Auswirkungen dazu in einem Zusammenhang betrachtet werden. Linda Melldreg, Leserin Hilfreicher Tausch Es gibt Augenblicke, da ist es definitiv ein Segen, wenn Maschinen den Men- schen gefährliche Arbeiten abnehmen können. Ein ganz eindringliches Bei- spiel ist Fukushima, wo Menschen Teile des Reaktors für die Aufräum- arbeiten gar nicht betreten können und ferngesteuerte Roboter eingesetzt Kollege Roboter? Serviceroboter sind auf dem Vor- marsch. Heute checken sie schon Ho- telgäste ein, beraten Kunden im Han- del oder bekochen Restaurantgäste. Aber das ist erst der Anfang. Einer Stu- die zufolge könnten in Zukunft 50 Pro- zent der Jobs in den USA und Japan durch Roboter ersetzt werden. Viele Unternehmen setzen bereits verstärkt Anzeige Hello Industrie 4.0 �we connect you Die Industrie 4.0 wird vorangetrieben von Menschen, die die Fähigkeit haben, völlig neue Arten von Verbindungen herzustellen – zwischen realer und digitaler Welt bzw. Mensch und Maschine. Lernen Sie die Vordenker der Industrie 4.0 bei KUKA kennen: in unseren KUKA Stories. Und erleben Sie hier, warum wir Ihr Partner für die digitale Automatisierung sind. Die KUKA Stories jetzt online unter www.kuka.com/stories Maybe we are born for Industrie 4.0. www.kuka.com ›