Friedrich Hubert Esser , Präsident Bundesinstitut für Berufsbildung ( BIBB ) Bonn
Notwendige Balance
Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt stellt alle Beteiligten – Politik , Unternehmen und Beschäftigte – durch den tiefgreifenden Wandel vor enorme Herausforderungen . Studien und Analysen des BIBB zu „ Berufsbildung 4.0 “ zeigen , dass die neuen digitalen Technologien die Arbeit abstrakter und anspruchsvoller machen . Das vernetzte Lernen , Arbeiten und Kommunizieren wirkt sich auf die Arbeitsanforderungen , die Berufsbilder , die Ausbildungsberufe , die Fachkräftenachfrage , die Lernformen und -umgebungen sowie nicht zuletzt auch auf die berufliche Weiterbildung aus . Überflüssig wird der Mensch nicht , Rolle und Aufgaben im Arbeitsprozess werden sich aber verändern . Routinetätigkeiten werden mehr und mehr von Maschinen übernommen . Das Profil des Facharbeiters entfernt sich immer weiter vom Produkt selbst ,
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Cora Klies , Leserin
Der wahre Schöpfer
Dank der Maschinen konnte eine neue Musikrichtung entstehen : die elektronische Musik . Synthetische Klänge haben einer ganzen Generation nicht nur beim Zuhören weitere Dimensionen eröffnet , durch die Entwicklung von House und Techno hat sich auch das Tanzen in Clubs komplett geändert . Aber der Initiator ist immer der Mensch . Er ist es , der seine kreativen Ideen umsetzen will und die Maschine nur benutzt . Deswegen werden auch die DJs gefeiert und nicht die Maschinen .
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hin zu einer überwachenden und steuernden Tätigkeit . Dieses Arbeitsumfeld erfordert zunehmend soziale und kreative Intelligenz , grundlegende IT-Kompetenzen , Medienkompetenz sowie eine hohe Problemlösungs- und Kommunikationskompetenz . Gerade in solch bewegten Zeiten brauchen wir eine Berufsbildung der Balance , die Bewährtes mit Innovativem verbindet und Neuerungen behutsam , aber konsequent vorantreibt . „ Berufsbildung 4.0 “ ist die Chance , die berufliche Bildung in Deutschland noch attraktiver zu gestalten und sie wieder zu einer größeren Wertschätzung zu führen .
Johanna Wanka , Bundesministerin für Bildung und Forschung
Im Dienste für den Menschen
Technik und Maschinen sind heute fester Bestandteil der Medizin : Herzschrittmacher , intelligente Prothesen , Blutdruckmessgeräte – all diese Errungenschaften machen das Leben vieler Menschen sicherer , aktiver und komfortabler . Medizintechnik hilft , Patienten optimal zu behandeln . Ein Roboterarm zum Beispiel platziert Schrauben präziser als der fähigste Chirurg . Auch in Pflege und Rehabilitation kommen immer häufiger Assistenzsysteme zum Einsatz , die das Personal unterstützen , damit mehr Zeit für die Kranken bleibt . Jüngste Umfragen zeigen , dass Menschen diesen Fortschritt begrüßen . Aber sie fragen sich auch , ob die vielen technischen Geräte nicht eine Eigendynamik entwickeln . Wir nehmen diese zentrale Frage ernst . Nicht zuletzt deshalb hat das Bundesministerium
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Mensch versus Maschine ?
DIES IST EINE GESPONSERTE ANTWORT , ALSO EINE ANZEIGE
Susanne Kunschert , Geschäftsführende Gesellschafterin Pilz GmbH & Co . KG
Das Ideal der Automatisierung bestand lange Zeit darin , den Menschen zu ersetzen und aus den Fabrikhallen zu drängen . Mittlerweile haben sich jegliche Planungen in Richtung einer menschenleeren Fabrik als überholt erwiesen . Mit zunehmender Komplexität wird immer deutlicher , dass der Mensch der Maschine in verschiedenen Bereichen überlegen ist . Für eine intelligente Produktion ist der Mensch daher unerlässlich , da er im
für Bildung und Forschung in seinem neuen „ Förderprogramm Medizintechnik “ noch mehr als bisher den Patientennutzen im Fokus . In Innovationsclustern werden beispielsweise interaktive Implantate und intelligente Prothesen und Orthesen erforscht . Die Initiative „ Pflegeinnovationen 2020 “ setzt auf innovative
Gegensatz zu Maschinen eigenständig Situationen bewerten und beispielsweise autark abwägen kann – und eigenständig Entscheidungen treffen kann . Ergo wird durch Industrie 4.0 die Rolle des Menschen in der Produktion aufgewertet . Im Kern geht es um Kollaboration , also nicht nur um eine Zusammenarbeit , sondern im gesteigerten Maße um das Miteinanderarbeiten von Mensch und Maschine . In vielen Bereichen bedeutet das , dass der Mensch näher an die Maschine rückt oder sich Mensch und Maschine gleichzeitig eine Aufgabe und damit einen Arbeitsraum teilen , in dem jeder seine Stärken einsetzen kann . Aber : Je enger Mensch und Maschine zusammenarbeiten , desto wichtiger wird die Sicherheit . Nur wenn die Sicherheit zu jeder Zeit gewährleistet ist , wird der Mensch bereit sein , seinen Arbeitsplatz mit „ Kollege Roboter “ zu teilen .
Lösungen , um Selbstbestimmung und Lebensqualität von Pflegebedürftigen möglichst lange zu erhalten . Wir wollen künftig Technik noch besser zum Menschen bringen . Wenn wir gemeinsam dafür sorgen , dass Technik dem Menschen dient und nicht umgekehrt , dann kann sie Großartiges leisten – für unser aller Wohl .
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