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+1 4 WAS VERBINDET GENERATIONEN? WIR FRAGEN: ... und was ist Ihre Meinung? www.plus-drei.de [email protected] Nur in 0,6 Prozent der Haushalte BadenWürttembergs leben drei Generationen. Quelle: Ivar Cornelius 2012 © Diana Deak/Image Source/Corbis Klaus Teuber, Spieleautor („Die Siedler von Catan“) Würfel und Karten Früher lebten mehrere Generationen unter einem Dach. Nähe und Verbundenheit zwischen Großeltern und ihren Enkeln entstand durch den täglichen Umgang miteinander. Heute erleben die Großeltern ihre Enkel meist als Besuch. Etwa zum Kaffeetrinken mit den Eltern – ein Erlebnis, das jüngere Kinder oft als Monster der Langeweile fürchten und, um diesem zu entgehen, schnell ihr Mobiltelefon zücken und im besten Falle etwas verschämt darauf eintippen. Doch dann holen die Großeltern ein Brett- oder Kartenspiel aus dem Schrank – eines, das „cool“ daherkommt, Interesse weckt und die Smartphones verbannt. Schnell sind alle Schranken aufgehoben. Alle müssen die gleichen Regeln befolgen, haben die gleichen Rechte und Pflichten und sind so einander gleichgestellt. Kinder lieben das. Und die Großeltern haben plötzlich einen ganz anderen Zugang zu ihren Enkeln, erleben sie natürlich im Umfeld von Erwartung, Freude, Ärger, Enttäuschung – eben allen Emotionen, die ein Spiel in Menschen auslösen kann. Platon hatte sicher recht, wenn er philosophierte: „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr.“ Schön, wenn die Großeltern ein Vorbild sind, die den Kindern vorleben, wie man mit Würde und Anstand verliert. Die den Kindern zeigen, dass nicht der Moment des Sieges in einem Spiel das Wichtigste ist, sondern die vielen schönen Momente des gemeinsamen Erlebens. Dana Brüggenkamp, Leserin Das Wort und die Schrift Unsere Sprache. Sie durchlebt eine ständige „Metamorphose“: von den frühen Schriften der Kirche bis zu unserer heutigen Chatroom-Sprache. Zum Beispiel hat schon Martin Luther im Jahr 1521 für einen revolutionären Schritt zur Verbindung der Generationen des deutschen Volks gesorgt. Er übersetzte die Bibel in nur elf Monaten in die deutsche Sprache. Dies führte zur Anregung, unsere Sprache neu zu gestalten, denn durch Luther entstanden auch beispielsweise neue Redewendungen, welche sogar heutzutage noch benutzt wer- den („der Denkzettel“, „schadenfroh sein“ usw.). Nach Luther folgten unter anderem die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, welche zu Zeiten Napoleons die erste deutsche Grammatik verfassten. Jakob wollte „ein historisches Leben mit allem Fluss freudiger Entwicklung in sie zaubern“, das heißt