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Kurt Schmidinger,
wissenschaftlicher Beirat,
Vegetarierbund
Deutschland (VEBU)
Fleischverzicht spart
10 Prozent
Vegetarier tragen durch ihre fleischlose Ernährung beachtlich dazu bei,
den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu
reduzieren. Auf Deutschland bezogen
kann man sagen, dass ein Vegetarier
pro Jahr knapp eine Tonne CO2 weniger erzeugt als ein Nicht-Vegetarier.
Wenn wir davon ausgehen, dass ein
Deutscher im Jahr zehn Tonnen CO2
erzeugt, dann ist die fleischlose Ernährung durchaus ein nennenswerter
Beitrag zum Klimaschutz. Studien gehen davon aus, dass in Deutschland
etwa sieben Millionen Vegetarier und
circa 900.000 Veganer leben. Durch
vegetarische bzw. vegane Ernährung
werden in Deutschland jährlich also
weitaus mehr als sieben Millionen
Tonnen CO2 eingespart. Dabei ist zu
berücksichtigen, dass Vegetarier auch
Milchprodukte konsumieren und daher mehr Treibhausgase erzeugen als
Veganer. Eine Ernährung, die auf Tierhaltung beruht, steigert die Emission
von Treibhausgasen im Vergleich zu
einer pflanzlichen Ernährung. Es werden insbesondere in drei Bereichen
erhebliche Emissionen freigesetzt: So
erzeugen speziell Wiederkäuer durch
ihre Verdauung Methangase in erheblichem Umfang. Darüber hinaus werden in Übersee riesige Waldflächen
brandgerodet, um Platz für Weideland
und Futtermittelanbau zu generieren.
Dadurch entstehen enorme Mengen an
CO2. Außerdem werden durch den Einsatz von Kunstdünger und Gülle Stickoxide freigesetzt. All dies wird durch
eine vegetarische Ernährung reduziert.
Michel Harms,
Herausgeber von
Crowdfunding.de
Klimaschutz-Anteile
Mit einer 100-Euro-Investition die
jährlichen CO2-Emissionen um 0,4
Tonnen reduzieren! Das ist bei einer
aktuell laufenden Crowdfunding-Aktion für ein Bioenergieprojekt möglich.
Crowdfunding versetzt die Bürger in
die Lage, Teil der Energiewende zu
werden und so aktiv dem Klimawandel entgegenzuwirken. Die Bürger
investieren direkt in Projekte aus den
Bereichen erneuerbare Energien und
Energieeffizienz und erhalten eine
Rendite, die zumeist zwischen fünf
und neun Prozent pro Jahr liegt. Auch
über das klassische GegenleistungsCrowdfunding, das anstelle einer Rendite ausgewählte Gegenleistungen als
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Dankeschön vorsieht, werden mittlerweile reihenweise ökologische Projekte finanziert. Crowdfunding steht für
bürgerliches Engagement, Eigeninitiative, Teilhabe am großen Ganzen,
auch mit Kleinstbeiträgen, Transparenz und Nähe zu den Projektinitiatoren. Dabei funktioniert Crowdfunding unabhängig von Eingriffen des
Staates und folgt den Mechanismen
der Marktwirtschaft – auch wenn es
meist um viel mehr als nur Geld geht.
Crowdfunding hat sich in Deutschland
mittlerweile als tragfähige Finanzierungsalternative etabliert. Auf welche
Wirkgröße die nachhaltigen Crowdfunding-Projekte kommen, hängt
vom Engagement jedes Einzelnen ab.
In Zeiten, in denen sich viele die Frage stellen, wie sie ihr Geld anlegen
sollen, bieten die klimaschützenden
Crowdfunding-Projekte sinnstiftende
Möglichkeiten, gemeinschaftlich in
die Zukunft zu investieren.
Fabian Zuber,
Leser und Mitglied
im Bündnis
Bürgerenergie
Bürger statt Konzerne
Bürgerenergie ist gelebter Klimaschutz. Fast die Hälfte des erneuerbaren Stroms in Deutschland ist
heute bereits Bürgerstrom. Es sind
die Bürger, die die Energiewende voranbringen. Ob als Einzelpersonen, in
Energiegenossenschaften oder durch
lokale Kleinunternehmen – millionenfach wird durch die Errichtung
von Windturbinen und Solaranlagen
der CO2-Ausstoß gesenkt. Zudem
wird auch noch ein zentraler Bereich
der Gesellschaft partizipativer und
demokratischer gestaltet.
Und der „schlafende Riese“ Energieeffizienz – wer kann ihn wecken,
wenn nicht wir Bürger? Potentiale
der Energieeinsparung sind kleinteilig und dezentral – genau wie die erneuerbaren Technologien. Wir kommen beim Klimaschutz voran, wenn
wir die Menschen vor Ort einbinden.
Die direkte Beteiligung kann außerdem den Beginn für weiteres Klimaschutz-Engagement darstellen. Denn
wer selbst sauberen Strom produziert
oder Effizienzmaßnahmen umsetzt,
wird auch zum bewussten Verbraucher. Wo ist der Haken? Im Effizienzbereich scheut sich die Politik bislang, die richtigen Anreize zu setzen.
Und der Strommarkt wird im Interesse der Konzerne gerade so umgestaltet, dass wir Bürger zunehmend
ausgeschlossen werden. Klimaschutz
in Bürgerhand wird so leider ausgebremst. Die Bürger-Energiewende ist
gelebter Klimaschutz. Das lehrt der
Erfolg der deutschen Energiewende.
Man muss es uns nur machen lassen.
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